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  • Day 41

    Fasziniert von so viel Salz

    February 11, 2020 in Bolivia ⋅ ☀️ 19 °C

    Den Beitrag zur Salar de Uyuni fassen wir in fünf Abschnitte und – natürlich – viele Bilder und zwei Videos :-)

    Faszination Salar: Alle schwärmen von der Salar de Uyuni – und wir können uns vorbehaltlos anschliessen. Die Weite der Salzwüste ist in der Tat faszinierend. Flach und weiss, soweit das Auge reicht. Die Orientierung fällt schwer und wir sind froh, einen ortskundigen Guide dabeizuhaben. Im Gegensatz zu anderen Naturwundern ist die Salar de Uyuni übrigens nicht vom Aussterben bedroht, sondern wächst fleissig: Besitzt sie zurzeit eine Fläche von knapp 14'000 Quadratkilometern, vergrössert sie sich in den kommenden zehn Jahren und wird dann vermutlich eine Ausdehnung von 15'000 Quadratkilometern haben. Das ist mehr als die Fläche der Kantone Graubünden, Wallis, Luzern und Schwyz zusammen und somit mehr als ein Drittel der Fläche der gesamten Schweiz. Die Salzschicht weist eine Tiefe von 70 bis 110 Metern auf. Das Salz wird fleissig abgebaut. Unter der Salzschicht soll sich ausserdem eines der grössten Lithiumvorkommen der Welt befinden. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis der Abbau beginnt.

    Atardecer y Amanecer: Sonnenuntergang und Sonnenaufgang sind eigentlich unbeschreiblich in der Salar de Uyuni. Am ersten Abend in der Salzwüste harren wir in der zunehmenden Kälte aus, bis es stockdunkel ist. Das Spiel der Wolken und die untergehende Sonne ziehen unsere Blicke genauso an wie die Blitze in der Ferne. Während wir das Schauspiel bewundern, nutzt Remy den Kofferraum als Baar und mixt uns einen Drink – notabene in den Farben Boliviens. Am nächsten Morgen folgt – nach einer nicht allzu langen Nacht – der Sonnenaufgang. Remy findet diesen noch schöner in der Salar. Wir können uns nicht entscheiden. Fakt ist, das lange Warten in der Kälte mit nassen Füssen und Salzkrusten auf den Kleidern und Schuhen lohnt sich definitiv. Dank des Wassers auf der Oberfläche der Salar sehen wir den Sonnenaufgang gleich doppelt (und das ist nicht auf den Abend davor zurückzuführen -> siehe spannendes Drumherum).

    Gelungene Fotosession: Die Fotos der Salar de Uyuni sind legendär, da man mit den Perspektiven arbeiten kann. Kleine Gegenstände erscheinen plötzlich riesig. Klar, dass wir das auch ausprobieren müssen. Unsere Souvenirs aus Argentinien, Chile und Bolivien haben nun ihre grosse Stunde. Unser Guide Remy hat einige Asse im Ärmel und dirigiert uns gekonnt umher. So entstehen faszinierende Fotos und Videos (siehe separater Beitrag). Da es Regenzeit ist, hat es an gewissen Stellen eine dünne Wasserschicht von zirka 3 Zentimeter. Das ist perfekt, damit wunderbare Spiegelungen im Wasser entstehen – entsprechend glücklich knipsen wir drauflos.

    Spannendes Drumherum: Auch das «Drumherum» ist spannend. Wir übernachten in einem Hostel aus Salz in der Wüste, was dem Abenteuer ein besonderes Flair verleiht. Beim Abendessen im Salzhostel übertrifft sich unser Guide Remy selber: Als wir schon unsere Teller beladen haben, marschiert er mit einem Grinsen in den Raum und stellt eine Flasche Wein auf den Tisch. Auf über 3'600 Meter über Meer braucht es nicht allzu viel vom feinen Rebensaft und die Stimmung ist rasch feuchtfröhlich. Wir sind dennoch vernünftig und gehen zeitig ins Bett, damit wir den Sonnenaufgang am kommenden Tag von Anfang an miterleben.

    Der Abschied: Das Essen ist auf der ganzen Tour hervorragend, so auch beim letzten gemeinsamen Mittagessen – es gibt köstliches Lamafleisch. Und Wifi, weshalb die Gespräche rasch verstummen und alle am Smartphone hängen. Die schönen Bilder müssen wohl in die Welt hinaus. Am Schluss dürfen wir bis zur Abfahrt des Busses im Büro des Touranbieters warten, was uns gelegen kommt. Die französische Gruppe verabschiedet sich, da sie wieder zurück nach San Pedro reisen. Später fährt uns Remy dann mit seiner Frau und seiner jüngsten Tochter an den Busbahnhof. Wir bedanken uns für seinen tollen Service, die wunderbare Tour und nehmen Abschied. Am Busbahnhof herrscht buntes Treiben und überall werden schreiend mögliche Destinationen zur Weiterreise angeboten. Die Frau mit dem Slogan «Sale a Potosí» überzeugt durch ihr lautstarkes Organ und gewinnt somit den Schrei-Wettbewerb. Wir warten in einer Art Wartesaal, der zugleich als Büro für mehrere Busgesellschaften dient. Auf jeden Fall macht es den Anschein, so genau wissen wir es nicht. Irgendwann kommt die Meldung, dass unser Bus ausfällt. Doch keine Sorge, wir wurden bereits auf den nächsten umgebucht, der eine halbe Stunde später abfährt. Wir steigen ein und fahren los, vorbei an Graffiti mit der Aufschrift «Evo – Uyuni es contigo». Der Bus-Chauffeur fährt übrigens mit Sandalen. Wir sind definitiv in Bolivien angekommen.
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