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  • Day 1

    Amsterdam Marathon

    October 18, 2015 in the Netherlands ⋅ 🌧 8 °C

    Auf Amsterdam habe ich hin gefiebert: ein 5-Km-Lauf, sechs 10-Km-Läufe, vier Halbmarathons, ein 33-Km-Trail-Lauf. Dazu viele, viele Stunden im Wald und im Stadion, abwechslungsreiche längere Läufe an der Sauer und der Kyll. Oft wars anstrengend, oft hats einfach nur Spaß gemacht.

    Am Freitag Morgen sind wir mit dem Zug nach Amsterdam. Nächtigen konnten wir bei Lucija und Alpi, die uns großartig bewirtschaftet haben. Abschließend haben wir am Freitag Abend noch einen kleinen Lauf im Süden Amsterdams gemacht und unsere Startunterlagen abgeholt. Am Samstag vor dem Marathon habe ich mich nicht so fit gefühlt, vielleicht war ich doch ein bißchen aufgeregt.

    Am Sonntag wars dann endlich soweit. Da ich lieber bei etwas kühleren Verhältnissen laufe, war das Wetter optimal für mich: bewölkt, etwas windig, ziemlich frisch, leichter Nieselregen. Mit den Rädern sind wir zum Olympiastadion gefahren. Insgesamt mehr als 44.000 Teilnehmer – überall Menschenmassen. Ein bisschen dehnen, ein paar Lagen Kleidung ablegen, überprüfen, ob die Verpfegung sitzt, und schon gehts ins Stadion. Leider lief der Start ziemlich unkoordiniert ab. Als wir gerade vorm Eingang des Stadions stehen, ist der Startschuss für die Kenianer schon gefallen.

    Da Christian und ich unterschiedliche Zeiten anpeilen, laufen wir von Anfang an nicht zusammen. Ich finde ganz gut in den Lauf. Am Anfang sind noch zu viele Läufer um mich herum, aber das verteilt sich nach ein, zwei Kilometern. Von der Zeit her passts auch, ich finde mein Tempo und kann es über eine weite Strecke halten. Bis Kilometer 28, der ganze Teil an der Amstel entlang, den ich gefürchtet hatte (Langeweile), gehts super. Als wir zurück Richtung Stadt laufen, wirds dann langsam aber stetig anstrengend.

    Aus den Trainingsläufen, insbesondere einem schmerzhaften 35km-Lauf und dem frustrierenden 33-km-Traillauf im Ahrtal, hatte ich ja eine Vorahnung, wie es sich jenseits der 35-Kilometer-Grenze anfühlen würde. Während der Trainingsläufe kam nach jedem Tief auch wieder ein Hoch, auf das ich diesmal allerdings vergeblich warte. Bei Kilometer 38, in super Kulisse am Rijksmuseum, sehe ich meine Familie :-) Noch unglaublich lange Kilometer durch den Vondelpark, in dem ich die 50-Meter-Marken zähle. Ich schleich nur noch vor mich hin.

    Am Ende sind es 4:03, zwar über der für mich ehrgeizigen Zielzeit von 3:59, aber was solls. Da ist Christian natürlich schon seit 45 Minuten im Ziel! Auf den letzten 10 Kilometern habe ich sehr viel Zeit verschenkt, da gibts also Optimierungsbedarf. Zufrieden bin ich aber trotzdem.

    Nach dem Lauf belohnen wir uns mit Pommes und schauen den Halbmarathonis beim Einlauf ins Stadion zu. Und am Abend lassen wir uns von Lucija bekochen (lecker :-)) Einig sind wir uns, dass wir eine super Vorbereitungsphase hatten. Nach dem Marathon ist bestimmt vor dem Marathon!
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