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- Day 26
- Wednesday, December 15, 2010
- ☁️ 28 °C
- Altitude: 43 ft
Saint LuciaRéduit Beach14°4’43” N 60°57’14” W
St. Lucia, Rodney Bay

Die letzten 250 Seemeilen...
Flauten am Anfang der Reise, Starkwind fast auf die Nase, herrlicher Tradewind, Squalls und dann wieder perfekter Passat hatten uns das Leben nicht leicht gemacht.
Jetzt waren es laut GPS nur mehr etwa zwei Tage bis St. Lucia!
Herz was willst du mehr.
Ja, glaubten wir...
Der Wind wurde weniger, GPS rechnete 3 Tage, und noch weniger, GPS war bei 4 Tagen. Die Gesichter der Crew wurden länger und länger, je mehr der Wind einknickte.
Wie auch immer, da müssen wir durch und weiter segeln und das taten wir auch.
Die Zeit verging wie immer mit fischen, Brot backen, kochen, Backgammon und Schnapsen, im Regen duschen, lesen...
Die fliegenden Fische, die in der Nacht am Boot landeten sammelten wir immer ein und verkochten sie zu einer Suppe.
Doch eines Morgens war es so weit: ich erwachte, checkte Wetter, Boot, Segel, Tank und alles was noch zu checken war und richtete dann meinen Blick Richtung Westen zum Horizont.
Eine seltsame kegelförmige Struktur wuchs da in den Himmel. Hatte etwas von einem großen Vulkan.
Ich ging sofort zum GPS und maß die Distanz bis St. Lucia. Nur mehr knapp 50 Seemeilen bis zum Ziel! Das musste Soufriere, der Vulkankegel von St. Lucia sein, kein Zweifel! Natürlich könnte es aber auch nur eine Wolkenformation sein...
Ich wollte auf Nummer sicher gehen und hatte bewusst zwei Stunden nicht hin gesehen.
Nach dieser Zeit sah der Kegel immer noch genau so aus, nur etwas näher!
LAAAND IIIN SIIIIICHT! brüllte ich ganz leise in mich hinein, und behielt die Sichtung erstmal für mich!
Es dauerte noch fast drei weitere Stunden, bis endlich jemand von der Crew bemerkte, dass da vor uns ein Berg zu sehen ist...
LAAAAAND IIIIN SIIIIICHT!!!!
schallte es übers Schiff!
Plötzlich brach überall Euphorie aus, wir haben es fast geschafft! Vor uns liegt endlich am 24. Tag St. Lucia vor dem Bug.
Schnapsflaschen kreisten, die Raucher zündeten sich eine der letzten Zigaretten an, ich gönnte mir eine schöne Zigarillo und vorfeierte mit meiner Crew dieses Ereignis.
Dann wollten dir flotter voran kommen, doch leider war der Tank fast leer.
Ich hatte noch einen 10 Liter Kanister als eiserne Reserve versteckt, den holte ich raus. Aus allen Kanistern leerten wir die Reste zusammen, so schafften wir nochmal gut 10 Liter Diesel.
Auf nach St. Lucia, die letzten 9 Stunden bis zum Ziel...
Weit nach Sonnenuntergang rundeten wir endlich das Kap Estate von St. Lucia, vor uns lag Pigeon Island, die markante Halbinsel nördlich der Rodney Bay.
Als wir mit roten Fackeln in die Marina Rodney Bay einliefen, hatten alle Tränen in den Augen und wir tanzten und umarmten uns zu geiler Mucke!
Ein großes Abenteuer hat seinen krönenden Abschluss gefunden!
Ich hatte ja nicht gerechnet damit dass wir in der Marina einen Liegeplatz bekommen, aber da war wirklich ein Stegkopf frei, an dem wir mit Zauberkunststück und genügend Springen und Brustleinen festmachen konnten.
Vom Ufer dröhnte Reggae Musik, wir wurden von einer dänischen Crew mit kaltem Bier versorgt und so blieben wir noch gut eine Stunde am Boot sitzen, denn wir konnten es immer noch nicht realisieren, dass wir angekommen waren.
Aber irgendwann wollte dann doch jeder endlich festen Boden unter den Füßen spüren... also los zur Musik und dann den ersten Planters Punch auf karibischen Boden!Read more