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  • Day 47

    Arequipa die Zweite

    February 25, 2017 in Peru ⋅ ☁️ 11 °C

    11 Stunden Schlaf haben wir gebraucht, um auf die Beine zu kommen! Ganz gemütlich starteten wir heute morgen in den Tag. Zum Glück fühlte sich David etwas besser, sodass wir planten das Hostel zu verlassen. Franka und Costas gaben uns den Tipp uns doch "Juanita" anzusehen. Nach einigen Telefonaten mit Familie und Freunden, wir waren ja endlich wieder in der Zivilisation, brachen wir auf. Auf dem Weg begegneten uns doch tatsächlich Karneval-Reste! Wir erlebten leider nur noch die Schaumschlacht an der Plaza, die dem Umzug folgte. Natürlich wurden auch wir mit einem Heidenspaß vollgeschäumt... Passend mit dem einsetzenden Regen besuchten wir das Museo Santuarios Andinos. Leider durfte man keine Fotos machen, deshalb versuche ich euch es möglichst anschaulich zu berichten: die Inkas glaubten früher daran, dass die Berge leben (gar nicht so abwegig, wenn man bedenkt dass hier etwa jeder zweite Berg ein Vulkan ist) und haben sie als Götter verehrt. Etwa vor 550 Jahren waren diese wohl sehr aktiv und um die Berge zu beruhigen mussten ihnen Opfergaben erbracht werden. Als besonders hohes Opfer wurden Menschen-, bzw. Kinderopfer (sie waren reiner) erachtet. Priester aus dem ganzen Inkareich suchten ein würdiges, besonders schönes und adeliges Kind aus, welches dann nach Cusco reisen musste, um den Segen zu empfangen. Die Reise reichte aber nicht, danach musste noch zu dem höchsten Berg/Vulkan gewandert werden, der beruhigt werden sollte. In diesem Fall der Vulkan Ambato, schlappe 6300m hoch. Geopfert zu werden galt damals als große Ehre, denn man dachte die Kinder würden mit den Göttern leben und selbst zu einem Gott werden. Also machten die auserwählten Kinder brav alles mit. An ihren Opferplätzen angekommen (in Juanitas Fall auf 6300m) wurden die Kinder betäubt und anschließend mit einem Schlag auf den Kopf getötet. Anschließend wurden sie in Embryonalstellung in feine Tücher gewickelt, mit Kronen geschmückt und in einem Grab mit vielen anderen Opfergaben beigesetzt. Alleine am Vulkan Ambato fanden sich 3 geopferte Kinder und man fand im gesamten Inkareich noch viel mehr.. Da die Vulkane zur Inkazeit so aktiv waren, gab es dort oben auch keine Gletscher. Die Temperaturen waren trotzdem eisig, daher ist Juanita extrem gut erhalten. Mittlerweile gibt es auf dem Ambato einen Gletscher und Juanitas Grab wurde nur durch den Ausbruch des benachbarten Vulkans freigelegt, dessen Hitze das Eis schmelzen ließ... in dem Museum konnten wir also Grabbeigaben, toll bemalte Keramiken, Juanitas Kleidung, feingewebte Stoffe und Goldfiguren bewundern. Und zum Schluss bestaunten wir....Nein, leider nicht Juanita, die befindet sich in Restauration.. Sarita, ein Mädchen, was an einem anderen Vulkan geopfert wurde. Auch gut :) es war echt super spannend! Nach dem Museum ging es zum Markt, der einen kompletten Häuserblock einnahm. Alles brav in Sektionen unterteilt gibt es dort alles: von Hüten über Stoffe zu Obst, Gemüse und natürlich Fisch und Fleisch. Immer wieder ein tolles Schauspiel. Auf dem Weg in eine Creperie liefen wir in der Fußgängerzone Capoeiristas über den Weg, die Werbung für Ihre Show heute machten - da sind wir natürlich hin! Selbst David war begeistert! An der Plaza fand auch noch ein Folklore-Tanzwettbewerb statt. Die Armen waren total durchnässt, hielten sich aber wacker! Wir machten Pause in einer super Creperie, bevor es durch die überflutete Stadt (Kanalisation lief über) ins Hostel zurück ging..Read more