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  • Day 66

    Pampas - Tag 1

    March 16, 2017 in Bolivia ⋅ ⛅ 8 °C

    Wir sind sehr glücklich heile in Rurrenabaque angekommen zu sein! Die Busfahrt war die reine Hölle! Nach den ersten paar Kilometern stand unsere Entscheidung fest: Wir fliegen zurück! Egal, was es kostet! (etwas weniger als 100€) Noch nie haben wir so viele und so schlimme Erdrutsche gesehen! Die Straße war so eng, dass mehrmals zurück gesetzt werden musste weil etwas entgegen kam. Links ging es mehrere hundert Meter in die Tiefe. Wir saßen kerzengerade im Bus, jederzeit bereit aufzuspringen und herauszurennen. Und als das anfing langweilig zu werden, gab es einen lauten Knall und es war ein Reifen geplatzt! Man war zum Glück vorbereitet und nach 20 Minuten ging es weiter. Die Berge ließen wir irgendwann hinter uns, aber es wurde nicht besser. Die Straße war nun eben, aber von solch großen Schlaglöchern durchsetzt, dass wir dachten, der Bus würde jeden Moment umkippen! Als wir dann um 7 Uhr endlich in Rurrenabaque angekommen waren, waren wir einfach nur müde und glücklich noch zu leben! Auf dem Anhänger eines Motorrads, hier wieder Transportmittel Nummer eins, ging es in die City zu der Straße der Reiseagenturen. Ich weiß nicht, ob wir das schon mal erläutert haben, aber in Südamerika sind ähnliche Produkte und Geschäfte IMMER auf der gleichen Straße lokalisiert! Und dann mindestens 20 davon. Wir suchten uns eine der Agenturen aus (der Preis ist eigentlich auch überall gleich) und buchten eine 3-Tages-Tour für den gleichen Tag. Es gab einigen Heckmeck mit dem Bezahlen, da man hier als Ausländer nur 500 Bolivianos (60€) vom Automaten bekommt. Also schnappten wir uns alle Kreditkarten, um genug Geld zu kriegen. Wie auch immer es passierte, eine dieser Karten ging verloren. Das merkten wir aber erst im Auto, als es kein Netz und WLAN mehr gab. Also wurde von einem lokalen Telefon Willi, Davids Papa, angerufen. Er musste das ganze jetzt in die Hand nehmen und wir hoffen, dass alles klappt, denn wir waren jetzt in den Pampas. Auf der Straße nach Santa Rosa erblickten wir auch schon das erste exotische Tier. Wild fuchtend schrie unser Guide im Auto "Snake! Snake! Snake!" Schnell wurde gebremst, zurückgefahren und wir begutachteten mit einigem Respekt, wie unser Guide die Boa einfing und von der Straße wegbrachte. An der Anlegestelle der Boote sorgte ein Specht für ein wenig Lärm.
    Die Pampas sind ein Feuchtsavannen-Gebiet, in dem man wohl super Tiere beobachten kann. Der Wasserstand ist etwa 6m höher als Normal und alles ist überschwemmt. Wir fuhren von Santa Rosa aus 3 Stunden Boot, um in unserer kleinen Lodge anzukommen. Auf dem Weg sahen wir jeeede Menge Vögel, eine kleine Affenbande, die fröhlich unser Boot in Augenschein nahm und uns gerne die Orange wegfutterte und große Affen auf den Bäumen. An einer Stelle im Fluss hielt unser Guide und machte nahezu grunzende Geräusche und schlug mit einem Paddel aufs Wasser. Wenn wir leise wären, könnten wir die Alligatoren antworten hören. Und das taten wir auch! Sehr beeindruckend! Sehen konnten wir aber leider keinen. Das war nicht so wild, denn unsere Lodge hat quasi einen Hauskaimanen und ein paar Hausalligatoren. Der Fütterung von Pepe, dem riesigen Kaimanen, durften wir dann auch direkt beiwohnen.
    Wir fuhren zu einer Stelle von wo aus man den Sonnenuntergang hinter Wolken begutachten konnte und dabei tranken wir ein Bierchen. Mit Taschenlampen bewaffnet ging es auf den Rückweg. Die Mission? Alligatoraugen anleuchten. Das hat nach einigem Üben auch ganz gut geklappt und wir waren doch ein bisschen erschrocken, wieviele da so im Unterholz unbemerkt lauern.
    Wieder in der Lodge angekommen wartete eine böse Überraschung auf uns. Wir hatten in unserer Abwesenheit Besuch von einem Affen bekommen. Die Tür war zu, der Rucksack geschlossen und trotzdem kam er irgendwie an unsere Sachen. Überall lagen Kekskrümel herum und seine Kacke hatte er uns auch gleich da gelassen... Aber nicht genug: Scheinbar weckte eine kleine Tüte mit vielen bunten Dingen darin seine Aufmerksamkeit und er nahm sie gleich mit. Darin war nur leider, neben Kopfhörern, Fenistil, Pinzette, Ohropax, Labello und Complejo B gegen Mücken, meine Pille! Juhu! Da war mal kurz Panik angesagt aber in der Dunkelheit war an eine Suche erst recht nicht zu denken.. Scheißtag! Aber gut, vielleicht brauchte der Affe sie dringend.
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