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  • Day 69

    La Selva (Madidi NP) - Tag 1

    March 19, 2017 in Bolivia ⋅ ⛅ 27 °C

    Wir hatten eigentlich dringend Schlaf nötig, aber es ging weiter in den Dschungel! Um 9 Uhr war Abfahrt. Diesmal mit dem Boot auf dem Rio Beni. Ein riesiger Fluss, von Urwald umsäumt, der irgendwo in den Amazonas mündet.
    4 Stunden dauerte die Fahrt zu unserem Camp, welches auch wirklich nur mit dem Boot zu erreichen ist! Durch heftige Regenfälle war die übliche Anlegestelle leider in den Fluss abgerutscht, sodass erst noch mit der Machete ein neuer Weg bis zum Hauptweg angelegt werden musste. Dann hieß es schleppen, denn Essen, Wasser und Benzin mussten irgendwie zum Camp gebracht werden. 2 Bachdurchquerungen später (für David Barfuß, weil er keine Gummistiefel gemietet hatte) erreichten wir die 7 Holzhütten. Eine für die Toiletten, eine als Küche und Esszimmer und 5 weitere zum schlafen. Zum Glück bekamen wir ein kleines Häuschen zu zweit mit einer Veranda. Luxus! Strom gibt es hier keinen und David probierte direkt seine Solarladestation aus. Hier ist es übrigens heiß! Aber kurze Sachen tragen geht leider nicht, denn dann wird man von Moskitos und Ameisen aufgefressen. Nach dem Mittagessen ging es los. Wir haben einen eigenen Guide, weil wir nur 2 Tage bleiben und der daher völlig auf Davids Wunsch einging, nach Käfern zu suchen.
    Wir liefen 3 Stunden durch den tiefen Urwald und ließen uns Flora und Fauna erklären. Direkt zu Beginn stießen wir auf eine Pflanze, die ein super Anästhetikum abgibt (Name: Nukaperi). Wir probierten und hatten prompt eine taube Zunge! Super Sache bei Zahnschmerzen! Wir lernten noch weitere Pflanzen kennen, wie den Dschungel-Knoblauch, ein riesiger Baum, ein Baum dessen Rinde als Tee gegen Arthritis hilft... Daneben trafen wir auf einen bestimmt 200 Jahre alten Mahagonibaum, auf Ajahuaska, eine Liane, die als Halluzinogenikum von Schamanen zubereitet und eingenommen wird (kennt man von Joko und Klaas). Irgendwann sagte Adalit, unser Guide, wir würden jetzt das Wasser des Dschungels trinken und fing an mit seiner Machete auf eine Liane einzuhacken. Er schnitt ein Stück heraus und hielt es über seinen Kopf. Und tatsächlich lief irgendwann in einem richtigen Strahl Wasser heraus, was wir natürlich sofort probierten. Diese Pflanze absorbiert das umgebende Wasser und filtert es wunderbar.
    Umgeben von hundert Geräuschen, die alle unbekannt waren wanderten wir weiter durch den Wald auf der Suche nach Tieren. Und tatsächlich sahen wir Brüllaffen und Kapuzineraffen in den Bäumen sitzen! Begegneten einer Menge Insekten, sahen eine Eule und David fand tatsächlich einen Käfer.
    Die nächtliche Tier- und Käfersuche brachte leider keinen Erfolg. Ameisen in Hülle und Fülle in 20 verschiedenen Farben und Größen aber sonst leider nichts.. Also ging es bei Kerzenschein ins Bett.
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