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  • Day 191

    Semuc Champey

    January 20, 2017 in Guatemala ⋅ ☀️ 31 °C

    El Retiro Lodge - Lanquin
    Nach zehn Stunden Shuttle erreichte ich Lanquin um Mitternacht und entschied mich den ersten Tag meinen Joker zu nutzen. An diesem Tag machte ich dann auch nichts anderes als stundenlang in der Hängematte zu liegen und den Klängen der Natur zuzuhören. Die "El Retiro Lodge" ist wie gemacht dafür und bietet tagsüber eine Stille die man so nicht selten hat. Genau was ich mir nach sechs Wochen Spanischschule gönnen wollte um meine innere Ruhe zu finden und über alles nötige nachzudenken. Am Abend beobachtete ich die vielen Glühwürmchen welche überall auf dem Rasen aufleuchteten bevor ich mich früh ins Bett verabschiedete.

    Semuc Champey
    Der nächste Tag war dann mit der Semuc Champey Tour genau das Gegenteil, ganz viel Action von Früh bis Spät. Um 8 Uhr morgens gesellte ich mich dann auch mit 16 anderen auf die Ladefläche eines Pick-Ups welcher uns in einer holprigen einstündigen Fahrt nach Semuc Champey brachte. Auf der Fahrt wurden bereits einige erste Freundschaften geschlossen und wir genossen die wunderbare Landschaft de erst gerade erwachte. Als wir ankamen erfuhren wir auch direkt dass wir als erstes eine Höhle erforschen werden. Hört sich so nicht so spannend an, als wir die Höhle dann nur in Badehose und mit einer Kerze in der Hand betraten merkten wir alle wieso dies nicht einfach eine normale Höhle ist. Das 11km lange Höhlensystem führte unterschiedlich hoch Wasser und so musste man teilweise die Kerze ins Mund nehmen und schwimmen. Kerzenlicht in einer Höhle hat so etwas mystisches an sich, die Steine vor sich sieht man damit jedoch nicht und so hohlte sich jeder einige Blessuren an den Knien. Wir liessen uns davon jedoch nicht beirren, schwammen und arbeiteten uns immer tiefer in das Höhlensystem hinein wo wir an Seilen Wasserfälle hochkletterten, Fledermäuse und sehr spetzielle Gesteinsformen beobachteten. Bevor wir umkehrten sprangen wir von etwa drei Meter in ein kleines Becken was zu einem kleinen Adrenalin rausch führte. Auf dem Weg nach draussen folgten wir dem Weg des Wassers und passierten dabei einige über Jahrhunderte herausgefräste Durchgänge die wir als Rutschen benutzen. Draussen angekommen fassten wir auch schon einen Reifen um uns später den Fluss runter treiben zu lassen und liefen Fluss aufwärts. Auf dem Weg nutzten wir die Gelegenheit und katapultierten uns mit einer riesigen Rope-Swing in den Fluss. Meine Landung war alles andere als optimal! Dies sollte auch nicht die einzige Aktivität bleiben welche einem das Herz schneller schlagen lässt. Bevor wir uns schlussendlich in unsere Reifen setzten kletterten ich zusammen mit einigen Mutigen einen Wasserfall hoch und sprangen die 7m von dort herunter. Dieses Mal achtete ich auf eine saubere Landung die mir zum Glück auch promt gelang. Auf unseren Reifen liessen wir uns dann gemütlich mit einem Bier in der Hand den Fluss herunter treiben und beobachteten die Landschaft. Wir passierten ein grosse gelbe Brücke dachten uns dabei nicht. Auf dem Rückweg stoppten wir genau an dieser um, wie du wahrscheinlich schon denken kannst, davon herunter zu springen. Mit einem rasenden Herz kletterte ich auf das Geländer der Brücke und sprang die etwas mehr als 10m in den Fluss. Ganz schön hoch! Auch als ich wieder zum Ufer geschwommen bin und aus dem Fluss kletterte raste mein Herz noch und ich konnte das Adrenalin spüren. Beim Mittagessen konnte ich mich dann ein bisschen davon erhohlen bevor wir den steilen Wanderweg zum Aussichtspunkt hoch liefen. Am Aussichtspunkt konnte man Semuc Champey, die Kalksteinbrücke welche oberirdisch nur etwas Wasser führt, sehr gut erkennen mit den Abstufungen in mehrere Becken. Genau dahin liefen wir dann auch ruhten uns etwas in den Wasserbecken ab. Unser Guide, der immer wieder "Fucking Bueno" sagte, führte uns nach einer kleinen Verschnaufpause auch schon zu den Übergängen der Becken wo wir via natürlichen Rutschen oder gezielten Sprüngen uns zum letzten Becken vorarbeiteten. Etwas erschöpft von den ganzen Aktivitäten ging es nach einiger Zeit dann wieder mit dem Pick-Up Truck zurück nach Lanquin. Beim gemeinsamen Nachtessen liessen wir die Ereignisse des Tages revue passieren bevor sich einer nach dem anderen früh ins Bett verzog. War ja auch ein anstrengender Tag!
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