• Tag 9 - Fische, Bergziegen & Hunger

    October 26 in Italy ⋅ ☁️ 21 °C

    Nachdem uns Nicola zum Abschied noch einen Kaffee und ein süßes Stückchen hingestellt hat – typisch sardinische Gastfreundschaft, man kann gar nicht nein sagen – rollen wir gemütlich Richtung Küste. Ziel: Foxi Mari. Der Strand liegt noch verschlafen in der Morgensonne, feiner Sand, türkisblaues Wasser, kaum Menschen. Perfekt für ein frühes Bad, das Salz auf der Haut ersetzt jede Dusche.

    Danach zieht es uns wieder in die Berge, nach Ullasei. Dort wartet eine abenteuerliche Wanderung entlang der steilen Klippen. Zwischen Erdbeerbäumen, tiefen Schluchten und schwindelerregenden Aussichtspunkten geht es über schmale Pfade – spektakulär, aber nichts für schwache Nerven oder Sandalenhelden.

    Am Abend hoffen wir auf ein gutes Essen irgendwo im Nirgendwo. Doch die beiden angepeilten Restaurants haben geschlossen, offenbar hat ganz Ogliastra beschlossen, heute Pause zu machen. Also improvisieren wir und fahren weiter hinauf zum Lago Alto Flumendosa. Früher war das ein völlig einsamer Übernachtungsplatz, ein Ort, an dem man höchstens mit Kühen und dem gelegentlichen Hundegebell Gesellschaft hatte. Doch auch hier zeigt sich, dass Sardinien längst kein Geheimtipp mehr ist: Im Laufe des Abends trudeln noch drei VW-Busse und weitere Wohnmobile ein. Die völlige Stille von einst ist passé – geblieben ist aber der Zauber des Ortes, der sich selbst vom Tourismus nicht vertreiben lässt.
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