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  • Day 64

    Bargara und die alte Schildkröte

    January 26, 2017 in Australia ⋅ 🌙 27 °C

    In 1770 rät uns ein freundlicher Australier davon, ab in den Deepwater National Park zu fahren. "Die Straße sind sehr schlecht, weil es seit Wochen nicht geregnet hat, da kommt ihr auch mit euren 4WD-Camper nicht weit. Ich bin erst gestern selbst stecken geblieben und zum Glück kamen zwei Dudes vorbei, die mich rausgeholt haben", mahnt er. "Fahrt lieber nach Mon Repos, dort schlüpfen gerade die Schildkröten." Nachdem er ungefähr sieben Mal wiederholt hat, dass es im Deepwater National Park gerade super schwierig ist zufahren, zeigt er uns die Website, auf der man die Schildkröten Begegnung buchen kann. Da es noch zwei freie Plätze gibt, düsen wir direkt los. Leider gibt es unterwegs so gut wie keine Internetverbindung. "Dann buchen wir eben in Bundaburg", denke ich so bei mir.

    Aber denkste: In Bundaberg angekommen. Sind die keine Plätze mehr für heute Nacht verfügbar. Frühestens am 29.1. wieder. Na toll, solange wollen wir hier aber nicht bleiben, denn bis auf die Turtles gibt es gar nicht so viel zu sehen. Ja, okay es gibt Strand. Aber ich kann euch nun bestätigen, wenn man jeden Tag am Strand ist, übersieht man nach ner Weile die Schönheit...

    Es ist 20 Uhr und stockfinster, als Olli und ich entscheiden, dass wir jetzt mal zum Strand runtergehen. Wer weiß, vielleicht treffen wir ja einfach so ne Schildkröte. Aber richtig dran glauben, tut keiner von uns. Plötzlich aber sieht es so aus, als würde ein riesengroßer Stein ins Rollen kommen. Siehe da eine Schildkröte. In dem Moment kommen auch schon zwei Schildkröten-Volontäre angelaufen - die laufen nachts Patrouille um die Schildkröteneier einsammeln und diese in Sicherheit zu bringen.

    Die alte Schildkrötendame wird an diesem Abend keine Eier ablegen - vermutlich hat sie sich vor uns genauso erschreckt, wie wir uns vor ihr, bzw dem großen Stein, der sich plötzlich zu bewegen beginnt - dafür sind wir aber dabei wie die Schildkröte vermessen wird und dann behutsam wieder im Wasser verschwindet. Und allein die Begegnung war so unfassbar aufregend, dass wir auch nicht traurig sind, beim Eierlegen nicht dabei zu sein.
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