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  • Day 55

    Tiefseetaucher

    January 26 in Indonesia ⋅ 🌧 29 °C

    Heute wagen wir es und gehen mit den Kids schnorcheln. In der Nacht hat es so heftig gewittert, dass ich mich morgens frage, wie windig und wellig es wohl ist. Beim Frühstück dann aber die Erleichterung: Das Meer sieht ruhig aus.

    Dann werden wir vom Schnorchelguide abgeholt und es geht aufs Boot. Der Einstieg ist natürlich an der Yellow Bridge. Hier stelle ich auch fest, dass ich Vomex vergessen habe. Egal, denn auch hier absolut ruhiges Wasser, keine einzige Welle.

    Aber - das habt ihr euch sicherlich schon gedacht: Der Schein trügt. Denn kaum haben wir die Insel umrundet, nimmt der Wind zu und das Meer zeigt sich von seiner unangenehmeren Seite, wenn man im Boot sitzt. Wind und Strömung geben ihr Bestes und die Wellen lassen unser kleines Boot so einige Male laut aufs Wasser knallen.

    Während ich Elli, die natürlich Angst hat, beruhige, fühle ich mich selbst ganz schön unwohl und wünschte wir hätten alle Schwimmwesten an.

    Endlich kommen wir am Manta Point an. Unser Schnorchelguide sagt uns, dass er zwar glaubt, dass heute keine Mantarochen da sind, aber wir sollen es einfach mal versuchen.

    Während ich versuche, mich umzuziehen fühlt sich der Wellengang im stehenden Boot zunehmend heftiger an. Ich brauche ewig. Als ich endlich soweit bin, höre ich dass Toni, die sich von den Kindern als erstes getraut hat, wieder raus will. Kurz danach wird klar. Hier gibt es nichts zu sehen außer 20 Meter Wasser unter einem. Wenn es so weit runtergeht, wird mir aber auch immer ganz anders. Alle wieder aufs Boot und weiter geht's zur Christal Bay.

    Die Fahrt dort hin ist nicht weniger schlimm als die zum Manta Point. Langsam nimmt die Übelkeit überhand. Zum Glück ist es nicht weit. Endlich springen wir alle - bis auf Toni, die leider am Manta Point Angst bekommen hat - ins Wasser. Ich freue mich so, dass es hier was zu sehen gibt und Elli inzwischen mit Wasser keine Probleme mehr hat. Sie mag zwar keine Schnorchel, aber Luftanhalten reicht auch, um die Unterwasserwelt zu beobachten.

    Die Freude wehrt nicht lang, denn ich merke, wie mir immer schlechter wird. Und gehe lieber zurück aufs Boot. Der Guide gibt mir irgendein ätherisches Öl, was wohl gegen Seekrankheit hilft. Das soll ich mir hinter die Ohren schmieren und unter die Nase halten.

    Der nächste und letzte Spot ist die Gamat Bay. Hier sind die Wellen noch mal heftiger und keines der Kinder will mehr ins Wasser. Ich auch nicht. Ich muss mich so hart konzentrieren, mich nicht zu übergeben. Olli bleibt auch lieber auf dem Boot und kümmert sich um Elli, der inzwischen auch kotzübel ist.

    Kurz bevor wir wieder abfahren, rettet Marie noch einen Schnorchler von einer anderen Grupppe. Er schwamm orientierungslos und hilfesuchend durchs Wasser. Dieses Boot hatte auch noch einen anderen Schnorchler verloren, den es an den Strand getrieben hat. Die Strömung war aber auch echt heftig.

    Randnotiz: Die Wasseroberfläche sieht so krass aus, wenn es so heftige Strömungen gibt, wie zwischen den beiden Inseln Nusa Ceningan und Nusa Penida. Ein bisschen wir kochendes Wasser.
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