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  • Day 24

    Stadt der 1.000 Fenster

    September 23, 2022 in Albania ⋅ ☀️ 23 °C

    Die Nacht unter den Kiefern hat uns 5€ gekostet. Was wirklich ziemlich fair ist, wenn man die Aussicht bedenkt. Allerderdings war die Nacht dann doch kälter als erwartet. Wie dachten hier am Meer wäre es auch nachts wärmer, war aber nicht und die Sonne kam natürlich nicht unter die Kiefern... was im Sommer ja auch der große Vorteil ist.
    Wir sind dann irgendwann weiter Richtung Berat gefahren, der Stadt der Tausend Fenster.
    Die Fahrt ging durch die Gegend von Kuçovë (Kuçova). Dort stehen überall alte verrostete Ölbohrtürme, oft in Öllachen herum. Direkt daneben wächst das Gemüse 🤔.
    In Berat haben wir den bereits bewährten Spread gemacht.
    Tina besichtigt die Stadt mit ihren Sehenswürdigkeiten und Dirk kümmert sich um ... irgendwas. Dieses Mal hat er das Auto waschen lassen. Leider ohne das Dach.
    Tina dagegen ist durch Mangalem bis hoch zur Burg in Corica gewandert und hat sich hinterher über die steilen Wege beschwert. Aber gefallen hat es trotzdem.
    Als Dirk sie nach 2 Stunden wieder aufgesammelt hat, ging es auf die Suche für einen Übernachtungsplatz. (Zwischzeitlich dachte Dirk er hätte seine Frau jetzt verloren, da sie telefonisch nicht mehr erreichbar war und er wusste, dass sie die PIN für die sim nicht kennt und natürlich auch nicht seine albanische Telefonnummer.)
    In Berat wollten wir nicht übernachten, die Plätze waren uns viel zu voll. Wir sind dann durch Gorica Richtung Süden den Berg hinauf gefahren und haben uns über die starken sportlichen Aktivitäten gewundert. Auf der Straße, die als Landstraße SH 72 gekennzeichnet war, gab es viele JoggerInnen, WalkerInnen, RadfahrerInnen, augenscheinlich Locals meist im Alter zwischen 40 und 60 Jahren. An der Straße war nichts...außer es ging super steil nach oben. Für den Sprinter war das natürlich kein Problem, aber wie schon so oft, endete die gut ausgebaute Straße plötzlich in einem Dorf und es ging nur ein Schotterweg weiter. Wir wollten so spät dann aber nicht mehr auf die abenteuerliche Route und sind umgekehrt.
    Zurück ging es dann wieder durch die relativ stark besiedelten, ehemaligen Ölfördergebiete, wo es auch wenig einladendes zum Freistehen gab. Deshalb und weil es jetzt wirklich kurz vorm Dunkelwerden war, haben wir uns entschlossen einen Campingplatz aufzusuchen. Der erste Campingplatz war sehr niedlich, aber völlig überfüllt. Wir sind dann direkt wieder umgedreht. Der nächste Campingplatz war nur ein paar hundert Meter weiter und vollkommen leer. Es gab ein riesiges Eingangstor und abgeteilte Parzellen mit allem Schnick Schnack und sogar Straßenlaternen. Es war zwar alles noch nicht ganz fertig, aber schon ziemlich funktionsfähig. Mit uns kam noch ein PKW aus Albanien an und nach anfänglichem Zögern entschieden wir uns zu bleiben.
    Super Entscheidung. Die Sanitärhäuschen waren zwar auch noch nicht fertig, aber ziemlich cool, mit Lichtschalter im Spiegel und stylischen Fliesen und das Beste, richtig heißen Duschen.
    Kaum drei Wochen unterwegs und schon die zweite warme Dusche...fuck you Putin.

    Kurios, witzig, informativ

    Berat Stadt der Tausend Fenster
    Zweifelsohne eine der schönsten Städte Albaniens. 2008 wurde die Altstadt von Berat in die UNESCO-Liste des Weltkulturerbes aufgenommen, drei der Stadtteile (Mangalem, Gorica und Kalaja) stehen unter besonderem Schutz und Neubauten sind verboten.
    Die Einwohnerzahl liegt irgendwo zwischen 30 und 60 Tausend, was eine interessante Spanne ist.
    Kalaia trohnt hoch über der eigentlichen Stadt und ist eine Burgfestung. Hier findet sich eine ganz eigene kleine Welt, in verwinkelten Gassen, mit vielen kleine Kirchen und Moscheen.
    Das Viertel Mangalem gibt Berat seinen Beinamen „Stadt der tausend Fenster“. Mangalem zieht sich über den Hügel zur Burg hinauf und wer die Häuser von ganz unten anschaut, versteht nun auch den Namen der Stadt. Die Häuser stehen sehr dich und die Fassade zum Tal haben alle grosse Fenster.
    Das dritte Viertel, welches unter Schutz steht, nennt sich Gorica. Es ist auf der gegenüberliegenden Flussseite zu finden und mit einer Brücke mit der Stadt verbunden. Hier bietet sich ein Spaziergang an, womit man sich gut und gerne die Zeit vertreiben kann. Viel mehr zu tun gibt es hier aber nicht mehr.

    In der Neustadt von Berat wuchern hässliche Bauten um die Wette und touristisch gesehen findet sich nicht viel erwähnenswertes – ausser dem täglichen Leben.

    Kuçovë
    Kuçovë ist Zentrum der albanischen Erdöl-Industrie; Erdöl wird hier seit den 1930er Jahren gefördert. Seit dem Ende des Kommunismus stehen aber viele Ölquellen still. Die Umweltverschmutzung durch die Ölförderung ist zum Teil gravierend: Viele Leitungen und Quellen verlieren Öl.
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