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  • Day 8

    Tecate, Baja California, Mexiko

    January 5, 2023 in Mexico ⋅ 🌧 12 °C

    Am 5.Januar 2023 sollte es nun über die Grenze nach Mexiko gehen. Ich fuhr von Yuma/AZ zurück in Richtung San Diego.
    Der Grenzübergang in Tecate wurde in den Panamericana-Gruppen als einer der unkompliziertesten beschrieben und nicht zuletzt deshalb nahm ich auch den längeren Weg auf mich. Ausserdem wollte ich mich mit dem Besitzer, der in der Nähe gelegenen Rancho La Bellota treffen, um den Ausbau des Isuzus zu besprechen.

    Der Grenzübertritt verlief aufgrund eines gröberen Fehlers meinerseits und aufgrund weiterer ungünstiger Bedingungen leider gar nicht einfach. So fuhr ich an die Grenze heran und meinte, dass wie in Europa zuerst der Grenzposten des Ausreiselandes passiert werden müsse und man anschließend die Grenze ins Einreiseland erreichen würde. Das ich keinen Posten der USA sehen konnte verunsicherte mich dermaßen, dass ich vor der mexikanischen Grenze, also im Grenzgebiet, kehrt machte und wieder auf amerikanisches Terrain fuhr. Sofort fuhr die US-Border Control auf mich zu und drohte mir die Festnahme an. Ich konnte meine Unschuld bzw. mein Unwissen so kundtun, dass ich mit einer Verwarnung davonkam und die Grenze nach Mexiko schließlich passieren durfte. Ich fuhr durch die unbesetzte elektronische Schranke und erhielt dann Anweisung, rechts ranzufahren. Mein Fahrzeug wurde von mehreren Zollbeamten durchsucht. Anschließend musste ich den Isuzu aus dem Grenzgebiet herausfahren, in der Stadt parken und für die Formalitäten zurückkommen. Ich bekam das Touristenvisum für 180 Tage und bezahlte dafür ca. USD 70. Der schwierigste und zeitaufwendigste Prozess war allerdings die Registrierung des Autos. Dabei hat das temporäre Nummernschild den Prozess nicht gerade vereinfacht. Nachdem ich mit meinem Touristenvisum zum sogenannten Banjercito ging, hieß es erstmal, dass ich verschiedenste Unterlagen, wie Visum, Reisepass, Fahrzeugversicherung für Mexiko, Fahrzeugpapiere und in meinem Fall auch noch den Kaufvertrag als Kopie bringen solle. Bei strömendem Regen lief ich in Tecate herum und ließ für einige Pesos kopieren. Die Versicherung hatte ich nur als pdf-Anhang auf meinem Mobiltelefon und musste sie an eine externe e-Mail Adresse zum ausdrucken senden. Als ich dann vollkommen durchnässt wieder zum Banjercito zurückkam, nahm das Procedere nochmals Zeit in Anspruch. Für die Einfuhr des Autos waren USD 55 und für das Deposito USD 300 zu entrichten, welche ich nach Ausreise allerdings wieder zurück erhalte. Alles in allem hat mich der Grenzübertritt 3 Stunden und jede Menge Nerven gekostet. Kein Ein-und Ausreisestempel im Pass, welche wohl auch nicht mehr notwendig sind, der Isuzu fuhr sich noch immer nicht besser, aber ich war in Mexiko 🇲🇽!

    In Tecate kaufte ich mir gleich eine Telcel-SIM und meinte, ich sei nun immer und überall online. Schon am selben Tag und auch auf der weiteren Reise auf der Baja California wurde ich oftmals eines Besseren belehrt.

    Es war bereits Nachmittag und ich wollte die Ranch noch vor Einbruch der Dunkelheit erreichen, also stürzte ich mich in den mexikanischen Verkehr. Ich fuhr eine Weile auf einer asphaltierten Straße und dachte, dass würde nun immer so weitergehen, doch aus Asphalt wurde Offroad, die Dämmerung brach herein und das Handysignal erlosch. Es war abenteuerlich. Auf dem letzten Drittel der Strecke wartete zum Glück Raúl, der Rancher der Rancho La Bellota auf mich und fuhr das letzte Stück Voraus. Nach einem guten Tequila sah die Welt einige Zeit später schon wieder besser aus, auch wenn der Tag recht an meine Substanz ging. Es war kalt in den Bergen und ich musste meinen kleinen Ofen im Zimmer anheizen, um während der Nacht nicht zu frieren. Am Morgen hatte sich Raureif über die Landschaft gelegt.
    Nach dem Frühstück sollte es in das Dorf Francisco Zarco im Valle de Guadalupe gehen, wo wir mit dem Schreiner José Martínez den Ausbau des Isuzu besprechen wollten.
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