Höhlenstadt und Kloster Vardzia
October 11, 2024 in Georgia ⋅ ☁️ 13 °C
Die Fahrt von Akhaltsikhe nach Vardzia verläuft wieder am Fluss Kura entlang. Die Straße schlängelt sich durch enge Schluchten und an Bergen entlang, die später bei der Burg Khertvisi in Tuffstein übergehen. Der weichere Stein machte es möglich, dass das Höhlenkloster bzw. die Stadt Vardzia gebaut werden konnten.
Der enge Mtkvari Canyon kündigt die außergewöhnliche Gegend schon an. So konnte das Höhlenkloster bzw. die Stadt Vardzia entstehen. Die Größe dieses Klosterkomplexes und der Höhlenstadt, beeindruckt uns schon sehr. Die Anlage ist gegenüber unseres sehr schönen Naturplatzes hoch oben in den Fels gehauen. Diese, wohl am meisten fotografierte Felswand ist etwa 500 m hoch. Das Erklettern erfordert eine sehr gute Kondition, das sieht man schon von weitem. Nix für mich und mein Knie. Ich lese in meinem Reiseführer, das sehr steile asphaltierte Serpentinenwege durch ein Labyrinth von Kammern führen. 🙃
Die ersten Urspünge des Klosters sind nicht bekannt. Dennoch ist wohl belegt, das König Georgi lll und seine in Georgien sehr verehrte Tochter Königin Tamar ( wir „trafen“ sie auch schon in der Höhlenstadt Uplistsikhe) die Anlagen erheblich erweitern und befestigen ließen.
Die Höhlen waren nicht nur die Lebensstätte von fast 800 Mönchen, sondern zugleich Zufluchtsort für bis zu 50.000 Menschen. Es gab damals im 11. Jh., 2000 Säle, die auf 13 Etagen verteilt waren. Sie existieren heute nicht mehr. Ein Erdbeben hat einen Großteil vernichtet.
Ein Glücksfall war, dass es mitten im Berg eine Mineralquelle gab und ein ausgeklügeltes System von Windkanälen durch die Höhlen sorgte für frische Luft.
Diese Höhlenstadt, ist die größte ihrer Art in Georgien.
Zur Entstehung des Namens gibt es wieder mal eine Legende:
Dieser Legende nach spielte Königin Tamar als kleines Mädchen in der noch unfertigen Höhlenstadt mit ihrem Onkel, der in diesem Höhlenlabyrinth bald das Mädchen aus den Augen verlor. Darauf hin rief Tamar laut: „ Ak var dzia!“ was aus dem Georgischen übersetzt wird mit „Ich bin hier, Onkel!“ Die letzten beiden Wörter hallten um den Höhlenkomplex herum und wurden von König Georgi lll gehört. Er befahl den Kompex einfach — „Vardzia“ zu nennen.
Unser extraordinärer Stellplatz und eine kleine Wanderung auf gut ausgeschilderten Wanderwegen genügt uns heute.
Wir schauen später beim Kaffee immer wieder von unserem Logenplatz auf die gegenüberliegende Höhlenstadt und freuen uns hier zu sein. Besser kann man eine Reise nicht beenden als mit diesem Highlight! 🤩
Kurzes Fazit Georgien:
Unbedingt ein Reiseland für freiheitsliebende Wohnmobilisten. Damit meine ich diejenigen, die gerne frei stehen und auch kein Kuschelcamping mögen. Überall bekommt man Wasser aus Quellen, in den Dörfern versorgen sich die Menschen auch so. Die Tankstellenkette Gulf garantiert sauberen Diesel. Gas tanken kann man überall an der Straße am Tankwagen. Autogas kostet etwa 0,60 Cent/Liter , Euro Diesel ca. 1,00€! SIM-Karten sind unlimited , ab 7 Tage, für 6,80 zu haben! Die Lebensmittelkette Spar ist flächendeckend in Georgien vertreten. Allerdings, am Straßenrand von den Hausfrauen kaufen wir aber am liebsten.
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Überall haben wir uns willkommen gefühlt. Die Menschen hier sind zuvorkommend und freundlich. Viele möchten gerne in die EU und haben jetzt in Kürze richtungsentscheidende Wahlen im Land.
Alle Sportarten sind hier möglich. Die Kletterer im Großen und Kleinen Kaukasus. Und natürlich die Wanderer kommen auf ihre Kosten. Die Schwarzmeerküste bei Batumi traumhaft zum Baden, usw, usw…….
Wir sind nur der Jahreszeit geschuldet etwas schneller durchs Land gefahren. Wir könnten ein paar Monate hier bleiben.
Alleine die Straßenverhältnisse und die krassen Autofahrer sind als Negativpunkt aufzuführen. Man muss hier gute Nerven im Straßenverkehr behalten und mit dem Unmöglichen rechnen, dann geht’s! 🫣
Hier ist halt ganz viel nicht reguliert oder durchorganisiert wie bei uns. Und es gibt im Restaurant keine Gläser bei nicht alkoholischen Getränken. 🥹
Schade, dass dieses spannende Reiseland so weit weg liegt. (mehr als 4000 km far from home 🥲)Read more



















