• Burg Turaida & der Folk Song-Hill

    26–27 giu, Lettonia ⋅ ☀️ 20 °C

    Die Burg von Turaida wurde 1214 im Auftrag der Bischöfe von Riga auf den Resten der alten livländischen Holzfestung erbaut und war ein wichtiger militärischer Stützpunkt am Rande des Hoheitsgebietes der katholischen Kirche. Turaida war bis ins 18. Jahrhundert bewohnt. Dann wurde die Burg durch ein Feuer zerstört und nicht wieder aufgebaut. Seit 1924 steht die Burg unter Denkmalschutz und wurde teilweise restauriert.
    Wir parken am Seerosenteich und laufen durch die gepflegte Gartenanlage mit alten Häusern und dokumentierten Geschichten über das frühere Leben der Ureinwohner, der Liven, zur Burganlage. Vom hohen Turm aus hat man einen guten Weitblick bis hinunter ins Flusstal der Gauja.

    Aber nicht nur die rote Burg, sondern auch ihr Umfeld ist einen Besuch wert. Denn das Herz der Gartenanlage ist der Folk Song-Hill auf dem sich schon in den 80ziger Jahren Sängergruppen trafen. Etwas später wurde der Skulpturenpark eröffnet und es fand das erste Folklore Festival „Baltica“ statt. Die Steinskulpturen zeigen Motive aus den Dainas, den alten lettischen Volksliedern, die im besetzten Lettland ein Anker der ureigenen Kultur in der russifizierten Heimat darstellten.
    Der Folk Song-Hill war einer der Plätze, an denen die singende Revolution ihren Anfang nahm! Wir stehen ganz still auf dem Hügel und atmen die Luft der Freiheit.
    Für uns selbstverständlich, weil es vor uns so viele Menschen gab, die das mit ihrem Mut möglich gemacht haben!

    Mit seiner Burg,der alten Kirche und dem Folk Song-Garden ist Turaida für Letten ein wichtiger Ort, der für ihre Freiheit und Eigenständigkeit steht. Hier wird lettische Kultur und Geschichte bewahrt und weitergegeben! So schön, dass wir das alles gesehen, erlaufen, gelesen und die besondere Atmosphäre gespürt haben.

    Weiter hinten im Schlosspark steht eine alte Holzkirche und in ihrem Schatten das Grab einer weiteren mutigen Frau: Die „Rose von Turaida“ ist der Legende nach keine Blume sondern Maija, eine Frau, die den Namen wegen ihrer Schönheit trägt. Sie liebt Victor, den Sohn des Gärtners aus dem gegenüberliegenden Schloss Sigulda. Sie sind einander versprochen und ihr Treffpunkt sind die Höhlen im Gauja-Tal. Eines Tages kommt ein polnischer Offizier durch Turaiga und verliebt sich in das schöne Mädchen. Er hält um ihre Hand an. Als er abgewiesen wird, lockt er das Maija mit einer gefälschten Nachricht zu den Höhlen, um sich mit Gewalt zu nehmen, was sie ihm nicht geben will. Als Maija die Täuschung erkennt, greift sie zu einer List, um die Ehre, wenn auch nicht ihr Leben zu retten. Um sich freizukaufen bietet sie dem gewalttätigen Verehrer ihr Halstuch: >Es habe Zauberkräfte und schütze vor Verletzungen. Zum Beweis solle er es an ihr ausprobieren.<
    So starb Maija durch das Schwert des polnischen Offiziers. Die Höhlen kann man heute noch besuchen. Was wir morgen auch tun werden
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