- Reis weergeven
- Toevoegen aan bucketlistVan bucketlist verwijderen
- Delen
- Dag 15–17
- 13 jun. 2025 14:33
- ⛅ 20 °C
- Hoogte: 156 m
LitouwenMedsėdžiai56°2’57” N 21°49’59” E
Im Zemaitijos-Nationalpark

Wir sind nicht abergläubig an einem Freitag den 13. Allerdings schauen wir abergläubig als wir bei gutem Wetter zurück am Hafen sind und auf einen geänderten (!) Fahrplan für die kleine Personenfähre schauen. Sie fährt anstatt im 2 Stunden-Rhythmus zur Zeit nur morgens und nachmittags hin und abends zurück. Die Morgenfähre war weg. Und das Zeitfenster nachmittags war uns zu knapp für einen Besuch.
Es geht mehreren Passagieren so wie uns, man steht beratend und überlegend am Kai. Wir haben entschieden die Kurische Nehrung auf der Wunschliste zu belassen und sie ggf. zu einem späteren Zeitpunkt zu besuchen. Ich ärgere mich nur darüber dass die Jungs, die gestern so engagiert die Fähre geputzt und in Betrieb genommen haben, mir ausdrücklich einen Plan mit den Abfahrtzeiten, die super für uns gepasst hätten, in die Hand gedrückt haben.
Wir drehen um und fahren auf Landstraßen gemütlich in den Nationalpark und hier an den großen Plateliu-See.
Unterwegs staunen wir einmal mehr über die gepflegten Grundstücke und öffentlichen Plätze, die auch oft mit Holzfiguren oder anderen kreativen Merkmalen ausgestattet sind. Hier in dem Land kann man sich rundherum wohlfühlen.
Einen Frühstückshalt machen wir im mystischen Garten des Vilius Orvidas.
Ein rostiger Sowjet-Panzer steht auf dem Parkplatz. Das Rohr ist drohend auf den Eingang gerichtet- er ist ein Symbol dafür wie die Sowjets zu diesem Ort standen.
Der Garten entstand in den 1960er Jahren als der russische Präsident Chruschtschow anordnete, alle Grabsteine von Friedhöfen zu entfernen. Man brachte sie in den Garten des Steinmetzes Kazys Orvidas,( 1905-89) auch weil er viele davon selbst angefertigt hatte.
Die sowjetischen Behörden versuchten mehrfach, den Garten zu zerstören. Wie der „Berg der Kreuze“, zu dem wir ja noch hinfahren, wuchs er jedoch immer weiter und wurde als Ort des Widerstands über die Grenzen der Region hinaus bekannt. Vilius Orvidas, der Sohn des Bildhauers und ebenfalls Steinmetz, gab dem Garten sein heutiges Gesicht. Er arrangierte ihn neu und schuf ein märchenhaftes Labyrinth aus alten Grabsteinen, Steinskulpturen, Findlingen und zu Kunstwerken geschichteten morschen Holzstämmen. Über allem liegt der herrliche Duft von unzähligen Kletterrosen. Wir zahlen 6 Euro Eintritt und befinden uns für eine Weile in einer anderen Welt.
Das restliche Wochenende verbringen wir am Plateliai-See. Das Wetter ist toll und eine Fahrradtour rund um den See bringt uns auch an einer alten Atomraketenstation vorbei. Im Wald von Plokščiai waren während des Kalten Krieges gut versteckt vier abschussbereite Atomraketen mit kurzer Reichweite auf Ziele in West Europa gerichtet. Die Raketen wurden im Rahmen der Abrüstungsverträge SALT l und ll im Jahr 1974 abgebaut.
Gruselig, diese vier Silos zu sehen und zu denken, dass die unterirdischen Raketen hätten auf uns abgeschossen werden können. Das Gelände und die unterirdischen Gänge und Kontrollräume sind heute ein Museum.Meer informatie