• Der grosse Umweg über Georgien

    Armenien

    23. juni, Armenia ⋅ ⛅ 20 °C

    Ok, also ab nach Georgien. Diesmal hat`s sogar geklappt und insgesamt doch recht schnell (30 Minuten) die Grenze hinter uns. Ob das für Gisi zu schnell war? Oder wie sonst ist`s zu verstehen, dass sie vorher noch auf der türkischen Seite bei 90 Km/h einfach mal ihr Handy fallen lässt und wir Flora und Fauna des Strassengrabens jetzt besser kennengelernt haben! (Übrigens, die Flugeigenschaften eines iphones sind ähnlich schlecht wie die eines Chihuahua.)

    Dann also erste Strassenberührung in Georgien. Wir wurden schon vorgewarnt und ja, wir sind nur rund 60 Km bis zur Armenischen Grenze gefahren. Aber Leuts, der Strassenbelag hier ist voll die Kacke, von ojeoje bis achdugrünescheisse. Du fährst immer hochkonzentriert, suchst und findest nach einigen Kilometern auch die üblen Schlaglöcher und den fehlenden Asphalt, kurvst wie ein besoffener Seemann bei Windstärke 12 und trotzdem bleibt`s nicht ohne rumps, schepper, klirr.
    Herzschlag wie ein Kolibri auf ecstasy, die 1te.
    Naja.

    Die Dörfer in Georgien sind mehr als bescheiden. Für mich wirkt das Ganze, wie damals vom Kommunismus ohne Ausgleich verlassen. Die Häuser, Traktoren, Autos…. alles wirkt wie aus den 60ern des letzten Jahrhunderts. Ok, als Oldtimerfreak mit Schwerpunkt russische Fahrzeuge mag das Ganze anders aussehen, da ist`s hier vermutlich ein Eldorado 😊

    Aber all das wird mehr als wettgemacht durch die rauhe Schönheit der Umgebung. Immer noch auf der Hochebene, tolle Landschaft links und rechts und wenngleich es eigentlich immer dasselbe ist: TOLL! Auch die Temperatur dank der Höhe immer noch top!

    Man kann sich gar nicht satt sehen. Weit, weit reicht der Blick hin zu den welligen Bergformationen mit all ihren verschiedenen Farben von rostbraun bis wiesengrün und blumengelb. Wir sind ja schon recht hoch, immer über 1600m, und dann wieder links und rechts nichts als Weite. Am ehesten vielleicht mit Schottland in den Highlands zu vergleichen.

    Armenien dann: Heidenei, welch ein Asphalt. Glatt und toll und yiiihhaaaaa, ab gehter, der Peter !
    Man muss einfach immer wieder schauen und gucken und glotzen und… es wird einem einfach nicht leid!

    Dann geht es runter nach Jerewan, Armeniens Hauptstadt und auf rund 1000m gelegen. Temperatur top, irgendwas um die 27 Grad und gleich da vorne ist doch ein Park mit Restaurant… lass uns mal anhalten und Futter einschieben.
    Yup, machen wir. Es gibt Pizza, lecker lecker und `ne Cola dazu. Mampf, mümmel, schmatz, (leise) rülps und zurücklehn… hach, kann das Leben schön sein (pups)!

    Danach noch knappe 40 Km bis zum Campingplatz „3Gs“. Also locker bleiben, mal eben durch Jerewan und dann noch… ja ja, machen wir mal eben.
    Ja jaaaaa ☹

    Quer durch Jerewan durch. Verkehr hat`s hier auch; und wie! Irgendwas zwischen zwei- und vierspurig, gefahren wird, wo Platz ist. Dennoch ein gutes Vorwärtskommen, kein Hupen oder Meckern, wir mogeln unsere breiten kofferbewehrten Moppedärsche durch Lücken, bei denen Gisi sich denkt: Sein (Mopped)Arsch ist breiter als meiner, wenn`s da passt, dann auch bei mir. Herzschlag wie ein Kolibri auf ecstasy, die 2te.

    Endlich raus aus der Hauptstadt haben wir unser Ziel schon förmlich vor Augen, da muss den Armeniern irgendwie der Asphalt ausgegangen sein. Völlig und total. Wir vier fressen ab jetzt Dreck und Staub und Abgase und ein drittes und letztes Mal für heute gilt:
    Herzschlag wie ein Kolibri auf ecstasy!

    Mein Dank an Walter und Helene!!
    Eure Tochter findet, dank Anleitung, Genen und Erziehung alles, was sie finden will. Habt ihr prima gemacht! Der Campingplatz „3Gs“ ist absolut top. Sehr schön schattig, angenehm verwinkelt und auf europäischem Niveau was die gesamte Infrastruktur angeht. Klar, die Besitzerin (Sandra) ist gebürtige Holländerin und hat die Messlatte hier hoch angelegt! Man kann hier auch Zimmer mieten.
    Pool, Küche für alle, Toiletten, Duschen, Bepflanzung…. egal was, alles auf top Niveau.
    Falls also jemand von euch da draussen mal nach Armenien kommt: 3Gs ist Pflicht!
    Danke, Sandra !

    Aber Leute, wir mussten 700km Umweg über Georgien fahren, weil die Türkei und Armenien keine Freunde sind! Wir sind jetzt auf der anderen Seite des Ararat - das wäre mit offenen Grenzen viel schneller gegangen!
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