• Druffunwech
jun. – ago. 2025

2025 Tief im Osten

Von der Schweiz nach Kirgistan Leia mais
  • Inicio da viagem
    5 de junho de 2025

    Prolog

    5 de junho, Suíça ⋅ ☁️ 14 °C

    10.03.25
    Also wir hocken heute schon wieder über der Urlaubsplanung. Macht ja auch Spaß, klar, ist halt immer so, als ob man schon gleich loskönnte.

    Dennoch, es gibt verdammt viel zu tun bis dahin.

    Iran:
    1) Visum muss sein. Man benötigt am besten einen Iraner, von dem man eingeladen wird. Diese Einladung hat natürlich einen Namen bzw. ist formalisiert. Sie heißt `Visa Grant Notice` und muss von dem Iraner beim Immigration Departement im Iran beantragt werden. Er muss dann auch noch sagen, bei welcher Botschaft (hier: Berlin) dieses Dingens hinterlegt werden muss. Danach erst wird in Berlin das Visum beantragt.
    2) Der Benzinpreis ist für Ausländer um 100% erhöht. Eigentlich eine ungerechte Schweinerei. Aber – na gut – wir sind so nett und zahlen die 6 Cent pro Liter! Und nein, ich habe mich nicht verschrieben.
    3) Wieviel Bargeld muss mit? Inzwischen sind wir bei 1500 $ und 2000 €, weil alles ab der Iranischen Grenze vermutlich nur mit Bargeld geht.
    4) Carnet de Passage:
    Das „Carnet de Passages en Douane“ (CPD) ist ein internationales Zolldokument, das eine vorübergehende, zollfreie Einfuhr eines Motorfahrzeuges in verschiedenen Ländern der Welt erlaubt. Kostet beim ADAC als Mitglied 210 € Bearbeitungsgebühr und für meine GS schlappe 5000 € Kaution. Ok, die bekomme ich ja wieder…. hoffentlich.
    5)

    Turkmenistan:
    - Visum nur über ein turkmenisches Reisebüro (Einladung).
    - Kosten an der Grenze rund 230$ pro Person (inkl. waschen und legen vom Mopped, Corona Test, Visa&Migration fee und Ausreise)
    - Kosten Transit 365$ pro Person für „Reisebegleiter“, Kost und Logis
    - Tanken sobald möglich. Bei unserer Tour von rund 600 Km gibt es nur 2 Tankstellen, wobei diese rund 300 Km voneinander entfernt sind.
    - Benzinpreis: 20 Cent/Liter
    Krankenkasse: siehe 15.04.25

    14.04.25
    Seit meiner Geburt bin ich mit Glied, aber erst seit heute auch noch Mitglied beim ADAC. War sinnvoll, die Jungs bieten einen weltweiten Service für 136 Euro/Jahr. Außerdem spart es rund 100 Euro beim Carnet de Passage en Douane.

    Naja.



    15.04.25
    Es wird langsam eng mit Ausreden 😊

    Heute kamen unsere Visa per eMail!! Shahryar (ein iranischer Pflegevater, den Gisi kennt) hat alles für uns organisiert und gemacht und getan. Wir mussten ihm nur ein paar Dinge schicken (z.B. Photos vom Reisepass usw.) und tataaaaa: Es ward erledigt.

    Zusätzlich war noch eine iranische Krankenversicherung im Paket enthalten, auch darum mussten wir uns nicht selber kümmern !!!

    Kosten: pro Person 50 CHF für Visum plus 10 € für Krankenkasse

    Der Moped Rücktransport ist auch soweit geklärt. Drei Tage vor der Abfahrt des LKW aus Bishkek müssen die Mopeds dort sein.



    11.05.25
    Es rückt näher. Nur noch 3 ½ Wochen. Und das Thema Handschuhe scheint endlich geklärt. Es werden wohl doch nicht 5 Paar werden (wie zunächst angekündigt), es bleibt bei 3 Paar. Also klar ist: Schuhe sind bei Frauen Rudeltiere, bei manchen eben Handschuhe 😊.

    Aktuell ist alles gebucht:
    - Fähre Ancona – Patras
    - Fähre Piräus – Zypern
    - Fähre Zypern – Türkei
    - Guide durch Turkmenistan
    - Rücktransport Mopeds nach D, bzw. CH
    - Rückflug Bishkek – Zürich
    - Iran-Visa hammer auch
    - Carnet de Passage en Douane liegt vor (Gisi), bzw. kommt am 19.05 (Dirk)
    Hier noch meine «erledigt und ToDo-Liste»:

    ToDo:
    Krankenkasse mit Iran, gelbe Zurrgurte, Schwarze Expander, Nagelschere und Feile, Ladegeräte surface, handy, Zahnpasta, Graue Fleece Jacke, Zahnbürste, SIM-Karte aus Navi raus, Tankrucksack klein in Tankrucksack groß, Zelt, Tanksieb, Vorderrad, 2250 Euro, Bauchtasche für Geld, Photos Handy, Navi mitnehmen, Bücher für's eBook, Carnet de Passage, Krankenkassenschreiben, Rotes dreifachladekabel für Gisi, Rummycub mit schwarzen Ständer, Brille, Feuerzeuge

    Klamotten Dirk:
    2 Shirts, Schlafanzug, 2 Unterhosen, Brillen, 2 Hemden, 1 Jeans, Birkis, Schwarzer Pulli, 2 Strümpfe, Handtuch, 2 Taschentücher, Kulturbeutel, Kurze Hose, Käppi, Regenzeug, Turnschuhe


    Erledigt:
    Carnet de passage en Douane, Fz-schein, Personalausweis, Reisepass


    Werkzeug:
    Reifenkompressor, Kuppl.-Bremshebel Gisi, Flickzeug, Einhängesieb Tank, Inbus Steckachse 750er vorderrad 22er, Scottoil, Kabelbinder, Sicherungen 7,5 10 klein, Schlüssel: 10, 13, 14, 17, Prüflampe, Reifenpilot, Saitenschneider, Torx: 15, 20, 25, 30, 40, 45, 50, 60, Schraubendreher, Inbus: 5, 6,3/8' Knarre plus Verlängerung, Zündspulabzieher, Zündkerzen, Zündkerzennuss, Schleifpapier, Benzinsäcke,34er Nuss + Knebel + Adapter 3/8 -1/2, Wapu CH, UniCarScan, Gafferband, Booster
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  • Los geht‘s

    5 de junho, Suíça ⋅ ☁️ 18 °C

    Nach jahrelanger Vorbereitung geht es endlich los. Oder zumindest fast, denn gerade noch die Aufforderung zur Vorführung des Töff im Briefkasten gefunden 🤪 Also auch das noch vorher schnell erledigen. Ja jaaa, wart rasch gibt dem Ganzen wieder eine neue Bedeutung…🤮🤮🤮

    Ach ja, der Zuwachs ist wohl durch Zufall entstanden…. oder gibt es sie doch, die Transformers 😍😍😍
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  • Fähre Ancona-Patras

    6 de junho, Itália ⋅ ☀️ 25 °C

    Heute nacht nach langer Fahrt schnell eingeschlafen. Wahrscheinlich auf dem Bauch, der andere Teil brauchte erholsame Luft 👏

    Heute dann die restlichen paar Kilometer runtergerockt und dann endlich auf die Fähre. Oh wundervolle Seefahrt, wie lieb‘ ich dich 😵‍💫🥴🥵Leia mais

  • Pylos

    7 de junho, Grécia ⋅ ☀️ 28 °C

    Erste Station bei Theo‘s aktueller Arbeitsstätte in Pylos auf dem Peleponnes. War auch höchste Zeit Pause zu machen, denn Gisi hatte schon vor geraumer Zeit ein Hüngerchen angekündigt. Und die Worte „Gisi“ und „Hunger“ in ein und demselben Satz ist eine gaaaaaaaanz schlechte Idee.
    Aber nach einem Toast und lecker Salat wurden die Eckzähne wieder kürzer und das Lächeln kehrte zurück.

    Ok, jetzt noch nach Kalamata zum Zuhause von Theo, dann ist‘s gut für heute 😎

    Un wech….
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  • Kalamata

    8 de junho, Grécia ⋅ ☀️ 30 °C

    Nächster Halt heute Abend Hafen Piräus. Abfahrt Fähre nach Zypern um 1 Uhr in der Nacht für die 30-stündige Überfahrt!

  • Seefahrt Griechenland -Zypern

    10 de junho, Mittelmeer ⋅ 🌬 23 °C

    🎶 🎶 Eine Seefahrt die ist lustig, eine Seefahrt die ist schön…. 🎶 🎶

    Links Wasser, rechts Wasser. Ach nein, rechts tatsächlich mal ‘ne Insel und dann wieder…. siehe oben 😳

    Schlafen, lesen, quatschen, Rummykub spielen, Wasser gucken und dann das Ganze wieder von vorn… 30 Stunden lang…. 😜

    Eine Seefahrt ist nicht lustig, eine Seefahrt ist nicht schön….

    Immerhin hat‘s wenig Passagiere, das Schiff ist ok (sogar die Toiletten tun, was sie sollen!) und wir haben genug Lesestoff auf den E-Books.
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  • Zypern mit Anlaufschwierigkeiten

    12 de junho, Chipre ⋅ ☀️ 29 °C

    Die Einreise nach Zypern (EU Mitglied aber nicht zum Schengenraum gehörend) ist für Drittstaaten wie Somalia, Kuba, …Schweiz, etc. sehr mühsam! Als Schweizerin hänge ich für 4,5 Stunden bei diversen Ämtern und sonstigen Malakas rum! Zum einen musste mein Töff extra geprüft werden, zum andern hatte ich kein Rückfahr-Ticket nach Griechenland, was nicht auf Begeisterung stiess. Also Fährticket für die Rückfahrt kaufen, Töff holen und alles ok? Neiiiin - ewig warten bis die Papiere ausgestellt sind, weiterer Papierkrieg bis ich ein Visitor-Pass für das Hafenareal hatte und dann weiss niemand, in welcher Halle mein Töff steht!!
    Oh Mannomannomann am liebsten hätte und würde ich…. aber als Schweizerin weiss man sich ja zu beherrschen 🤦‍♀️…

    Naja, nach fast 5 Stunden voller Bürogastfreundschaft ist alles geschafft und wir können ENDLICH los.

    Immerhin, das Kloster Kykkos anzuschauen hat sich total gelohnt!
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  • Erstens kommt es anders, und zweitens …

    13 de junho, Chipre ⋅ ☀️ 26 °C

    Heute Nacht hat Israel den Iran angegriffen. Das hat für die Bevölkerung vom Iran und auch für uns Konsequenzen. Wir haben uns riesig auf dieses Land gefreut.
    Wir müssen den Traum von unserer Reise nach Kirgistan wohl - für dieses Jahr - begraben. Wir sind traurig und wütend. Nach der ersten Schockstarre werden wir sehen, wohin es geht. Wir hoffen sehr, dass sich die beiden Länder an einen Verhandlungstisch setzen und die Angriffe gestoppt werden!Leia mais

  • Nordzypern

    13 de junho, Turquia ⋅ 🌙 25 °C

    Heute ist Montag, der 16. Juni 2025, und es sind einige Tage seit dem letzten Eintrag vergangen. Also versuche ich mal, die „Highlights“ nochmal Revue passieren zu lassen.

    Nachdem wir uns von Theo in Kalamata verabschiedet hatten, ging es quer über den Peleponnes nach Piräus, um dort die Fähre nach Zypern zu nehmen. Weitere 30 Stunden später simmer dann tatsächlich angekommen.
    So Leuts, und wer immer meint, Europa und der Schengenraum sei Scheisse, dem sei die folgende, mehrtägige Tortur ans Herz gelegt. Nur danach darf er dann immer noch meckern.

    Hier ist die Story:
    Im Hafen Limassol in Zypern angekommen hängen sich alle Moppedfahrer und Fahrerinnen erwartungsvoll auf`s Mopped. Helm auf, Klamotten an und los geht`s… nicht. Stehen ist angesagt, denn draussen vor dem Schiff gibt`s den Zoll. Ok, noch verständlich. Also warten. Irgendwann dann doch alle runter vom Schiff, aber nur bis auf die Kaimauer. Dort schön in Reih und Glied kommt der erste Zollmensch und schaut sich die Kennzeichen an. Aha, denk` ich noch ganz zufrieden, guck an, das geht ja schnell. Dann werden die Moppeds weiter nach vorne gewunken, so ca. 20 m weiter… ach guck, da gibt`s zwei Zollhäuschen. Wieso zwei? Naja, das erste für die Menschen, das Zweite für die Fahrzeuge. Hä? Kammer dat net zusammen… irgendwie… nein, kammer net.
    Ok, wir haben Urlaub, also Pflicht zur guten Laune ☹.

    Juchhu, endlich das „menschliche“ Zollhäuschen passiert und schon stehen wir in der Schlange zum Zweiten. Klar, sind ja erst… samma 40 Minuten vergangen und die Sonne scheint ja auch…. äääh, heiss. Bei manchen der Moppedfahrer, die so wunderschön sicherheitsverpackt da in der Sonne stehen, denke ich: Gleich macht dat oben am Kopf pffffffffft und der Thermoüberdruckschalter lässt mit einem schrillen Pfeifen Druck ab 😊.

    Wow, mein Mopped ist durch, Gisi hinter mir, also schonmal durch den Zoll fahren und …. Was? Gisi nicht? Hä? Wasn? Neee, stimmt, Schweiz ist nicht EU… ja und? Ach tatsächlich, Ruanda, Somalia und Dschingderassabumm sind ja auch nicht EU.
    Mannomannomann.
    Seufz.
    Stark ein- und wieder ausatmen.
    Die rote oder die blaue Pille?

    Na gut, ich also durch den Zoll durch, Gisi muss mitsamt Mopped irgendwo ganz anders hin. DIESE Story soll sie eigentlich selber erzählen, ich versuche nur mal schnell eine Zusammenfassung: Ihr Mopped wird in irgendeiner Halle gefilzt, während Gisi einer Beamtin erklärt, was wir vorhaben. Hätte sie gesagt: „Ein paar Tage Urlaub hier auf Zypern und dann zurück nach Griechenland… alles wäre paletti gewesen. Nur – wir sind halt politisch gnadenlos unbedarft und deshalb beschreibt sie der Beamtin unser Vorhaben von Nordzypern aus mit der Fähre in die Türkei… und bäääämmm, der Vorhang fällt, das war`s.
    Ääääähm, wieso?
    WEIL DAS FUC… NORDZYPERN FÜR DIE SÜDZYPERN EIN IMMER NOCH BESETZTES GEBIET IST UND DESHALB BUUUH UND BÄÄÄÄH.
    Aha. 🤷‍♀️

    Während der nächsten 4 Stunden durchläuft sie mehrererere Bluthochdruck/drücker/amdrückersten und kauft (kein scheiss Leute!) zum Schluss ein Rückfahrticket für den 22.06. nach Griechenland zum Beweis, dass sie NICHT in die Türkei fährt. Kammer sich so`n bullshit in Europa überhaupt noch vorstellen? Normal net. Wir jetzt schon. (Hatte ich schon erwähnt, wie verwöhnt wir im Schengenraum sind?)

    Nachdem wir dann endlich aus dem ganzen Zolldschungel raus sind, geht bei Gisi dann doch dat Piffche auf und sie brüllt wie eine Stierin ihren Zorn heraus. (Hey Leuts, ich rede von Gisi, ihr wisst schon, Schweizerin und so, mit Erziehung zur Zurückhaltung und Höflichkeit und so… ich meine, ihr kennt sie ja selber, muahaaaaaaa 😊 😊 😊)

    On the road again, ab Richtung Norden.
    Zuerst sehr heiss und karg, ging es dann in die Berge mit angenehmen 27 Grad, grünem Gewächs rechts und links und netten Kurven. Passt.
    Die Laune stieg wieder von Kurve zu Kurve und insgesamt waren wir dann wieder zufrieden. Zwischendrin das wunderschöne Kloster Kykko. Man verdrängt zum Glück sehr schnell.

    Spätnachmittags dann Ankunft auf dem Campingplatz. Sehr nette Überraschung, nur zwei weitere Zelte, Bad und WC vorhanden und alles kostenlos. Also Zelt aufbauen, den netten Nachbarn hallo sagen, ein kleiner Schwumm um den Schweiss des Tages loszuwerden… alles tippo toppo, endlich ausatmen und URLAUB.

    Der nächste Tag (12. Juni) verlief erwartungsgemäß nett und ruhig. Sonne, Wasser, Futter… Herz, wat willste mehr.

    Der nächste Tag, Freitag, der 13te 🫣
    Horrornachricht vom Überfall Israels auf den Iran!
    Und heute abend geht die Fähre von Girne (Nordzypern!!!) nach Tasucu (Türkei). Abfahrt 23:30 Uhr. Also jede Menge Zeit um dort noch was zu essen und zu pennen oder zu lesen oder… Naja, Gisi meint: „Ach was, erstmal in den Hafen und checken, wie was wo geht, ok?“ „Ok“
    Also rin in den Hafen und äääh, wo müssen wir jetzt was? Hmmm.

    Guck ma, da steht `n Audi mit deutschem `OF` auf`m Nummernschild, den frage ich mal. Blabla, alles klar, da oben ist dat Ticketbüro, da müssen mer jetzt hin, olln`s chlor, danke. Trab trab trab (noch guter Hoffnung), ab zum Schalter. Ein netter junger Mann kontrolliert unsere Papiere und fragt dann nach dem Passierschein A38 (ok, für alle Nicht-Asterix-Kenner: Nach dem Formular G104, das uns erlaubt, aus dem Süden kommend, den Norden verlassen zu dürfen.)

    - Tilt –

    Vor zwei Tagen hat Gisi solcherlei Mist alleine bestanden, jetzt waren wir wenigstens zu zweit.
    Äääääh Passierschein A38 hammer net, wat nu?„Ooooch“, sagt der nette junge Mann, „einfach wieder zur Grenze fahren und den ausstellen lassen“

    Ja neee, is klar, ne. (Irgendwo schräg links hinter mir meine ich den Amtsschimmel wiehern gehört zu haben, aber beschwören würd`ich`s net).
    „Tschulldigung, welche Grenze?“ „Am einfachsten in Nikosia, das sind nur 30 Km.“ „Aha, wer gibt uns den Schein? Griechische oder die türkische Seite?“ „Griechisch“ „Ok“ (Seufz)
    Navi Bescheid gesagt, druff uff`s Mopped und …. rin in den Verkehrsstau. Wassertemperatur im Motor sowie im Körper up up and away, der Motor hat wenigstens einen Lüfter… wir nur Schweiss… vor allem unter`m Helm ☹.

    Brmm brmm brmm pött pött, irgendwann Ankunft in der Nähe der Grenze zwischen der NTBZ (Noch-Türkisch-Besetzte-Zone) und Zypern. Warum nur in die Nähe? STAU. Boah ey, zweispuriges Herankriechen an die Zollhäuschen. Goil. Na wenigstens isset richtich heiss und wir ham ja erst den ganzen Tach geschwitzt. Türkisch Zoll: Passaporte…ok…ciao….griechischer Zoll… Passaporte… „Hey Leuts, wo bekommen wir den Passierschein A38?“ „Wen? Kennen wir nicht, vielleicht übermorgen, am Montag, im Büro da hinten“.
    Es gibt Momente, da bin ich froh, dass ich keinen Druiden mitsamt Zaubertrank kenne, ich schwör`s euch, tabula rasa mit Majo und Ketchup. Wenn hiä einäää Anna nass mächt usw. ihr wisst schon…

    Zehn Meter weiter die Moppeds hingestellt und… wat nu? Zurück auf`n Campingplatz von heute morgen, den ganzen Resturlaub in die Tonne treten und sagen: Pfff, is halt so?

    UUUUUUUAAAAAARRRGGLLLLLLLLLLHHHHH

    Ein paar Meter weiter sehe ich einen griechischen Offiziellen. Also hin zu ihm und „Büdddäääääää!! Hülfäääää! Lost in Jurisdiction!!!“
    Ok, er schaut sich unsere Papiere an und sagt: „Wieso, ihr habt doch alles, was es braucht“.

    Aha.

    Ok, also wieder zurück zum Hafen und dem netten jungen Kerl hinterm Schalter unsere Papiere erneut gezeigt, diesmal zusätzlich die Papiere, die wir bei der Einreise in Südzypern erhalten haben. Unnötig zu erwähnen, dass uns der nette Kerl ja auch gleich zu Beginn danach hätte fragen können und somit… aber egal, nu simmerja wieder hoffnungsfroh da. „Ok, let me see your papers, aha, aha, ok, yes… well, but the Passierschein A38 ist in greek language, we need it in turkish « «So what?» Get to the officer in the next house and see, what to do.

    Grrrrrrrrrr ☹

    Latsch, latsch, latsch, nächstes Gebäude, guck ma, meint der den Mann da? Frag halt… ok… neee, der schickt uns zu den Zollhäuschen da vorne und wir sollen nach einem Herrn Jakon fragen (Name v. d. Redaktion geändert 😊)
    Latsch, latsch, latsch, «Hallo hallo, wer und wo ist Herr Jakon?» «Hier nix Jakon; Jakon drüben in Gebäude wo Licht an» Da kommen wir doch gerade her (kotz die Wand an).

    Also wieder:
    Latsch, latsch, latsch, zurück ins Gebäude, erstes Zimmer unten rechts, hockt jemand am Telefon. Wir also geduldig tralalalala und warten und ärgern und müde und hungrig… Irgendwann dann: «What ist the problem?» «Are you Mr. Jakon?» «No, but how can I help you ? » Ok, also die Story wegen Passierschein A38 zum x-ten Mal runtergeleiert. Er steht auf und nimmt uns mit nach draussen zu den Zollhäuschen, bei denen wir jetzt zum dritten Mal auflaufen. Palaber palaber palaber, «you need Mr Jakon!» ACH WAS, DAS SAGEN WIR DOCH DIE GANZE ZEIT, IHR IDIOTEN !!! ABER WO ZUM KUCKUCK IST DIESER GEIST ???

    Na wo wohl? In dem Gebäude, in dem wir schon ein paar Mal waren, allerdings im zweiten Stock! Herr im Himmel, gib mir einen Druiden und genügend Zaubertrank, damit die Story hier und jetzt ein Ende findet.
    Nö.
    Kein Druide.
    Aber immerhin Mr. Jakon. Ein zunächst etwas bärbeissiger Mann, der sich seinen Job um 22 Uhr ruhiger vorstellt als mit zwei doofen Ausländern Beamtenmikado zu spielen. Na klar, auch hier wieder laber rhababer bis er schnallt, was wir wollen. «Give me a minute, I will solve the problem!» Ein nordzypriotischer Theo sozusagen. Erste Erleichterung macht sich bei uns breit, als er telefoniert, wieder auflegt, nochmals telefoniert und wieder auflegt. Dann beginnt er ein wenig smalltalk mit uns; er sei auch schon mal in der Schweiz gewesen.. ja, auch in Deutschland… kurz und gut, irgendwas ist da am Köcheln. Klar, er hat einen Bekannten beim Zoll in Nikosia und der kann ja den Passierschein A38 ausstellen und dann per mail an Mr Jakon schicken. Und siehe da, nur wenige versmalltalkte Zeit später brummt der Drucker und bringt den Mail-Ausdruck hervor. Juchhu!! Gewonnen!! Ohne Zaubertrank!! Ein zweiter Theo als Druide hat`s geschafft.

    Ungefähr 400 Dankeschöns später sind wir wieder auf dem Weg zum Ticketschalter (ja ja, kein Gag, wir waren bisher ja noch ohne) und endlich! man glaubt es kaum, macht der Ticketmann seinen Ticketjob und der Ticketdrucker druckt die Tickets. Boah ey, waren ja jetzt auch nur 4,5 Stunden warten, hoffen, bangen, Hin- und Herfahren, Belabern, nicht-locker-lassen und immer den Druck im Nacken: Wenn das hier nicht auf der Fähre Richtung Türkei endet, ist unser geplanter Urlaub im Arsch. Na gut, ist er wegen des Israel-Angriffs ja sowieso…

    Ok, frohen Mutes also anstellen hinten im Stau. Ist jetzt irgendwas um die 23 Uhr, wir sind ungewaschen, riechen vermutlich etwas streng und stehen wieder im Stau. Neeee, nu reicht dat, wir ham ja schliesslich Moppeds, also ersten Gang rein und ab nach vorne. Der LKW lässt uns durch und schon stehen wir vor dem ersten Zollhäuschen, diesmal mit Papieren. Passaporte kontollska… guck mal blöd, ja, ich bin`s, danke, brumm brumm, weiter geht`s Richtung Fähre. Vorbei am zweiten Zollhäuschen, der zweite Gang lockt schon, auf einmal Gebrüll hinter mir: Zurück, zurück zum zweiten Häuschen, das Mopped muss ja auch ausreissen dürfen.

    UUUUUUUAAAAAARRRGGLLLLLLLLLLHHHHH

    Bitte schön, hier sind unsere Papiere, darf`s etwas mehr sein, in Scheiben oder am Stück? Da sagt doch dieser grrrrmbbllllll-Zöllner in seinem sch…grrmmmblll-Zollhäuschen, dass der Passierschein A38 ungültig sei, weil ja nur eine Kopie. Er muss das Original haben, sonst nix Ausreise in Türkei. Die spinnen, die Zypridioten!

    Da fehlt einem sogar die Kraft zum Sauersein, es wird noch ein wenig diskutiert, aber er spricht nur türkisch, wir leider nicht, also: Das war`s dann, ja? Man muss auch mal verlieren können ☹
    Dann, fast unsichtbar, von hinten eine Hand und eine Stimme dazu, der Kerl ganz veblüfft, schaut nach hinten, wo ein angepisster Mr Jakon ihn fast vom Stuhl stösst. Mr Jakon selber setzt sich hin, nimmt unsere (also seine) Kopien, stempelt hier und stempelt da, unterschreibt noch mal irgendwo, reicht uns die Papiere raus und macht diese Handbewegung, die sagt: Macht hinne jetzt und seht zu, dass ihr Land gewinnt. «You`re free» sind seine letzten Worte zu uns.
    DAS lassen wir uns nicht zweimal sagen und kaum 5 Stunden später stehen wir tatsächlich vor einem schiffähnlichen Seelenverkäufer. Aber das ist uns auch schon egal, Hauptsache weg hier!!!

    Das Schiff hat nur sehr enge Sitzreihen und Gisi quengelt sich da rein. Aber ich sehe es ihr an, im Sitzen schlafen und dann mit dem Fuss, ungewaschen und überhaupt. Also mache ich mich noch auf den Weg und finde irgendwo auf dem Hundedeck (dort wo die Tiere in Käfigen sein müssten) ein angenehmes Plätzchen für unsere Luftmatratzen. Gegen den Hunger besorge ich noch einen Toast mit Käse (übrigens gar nicht so schlecht wie erwartet), dann kippen wir einfach nur noch um. Waschen, Zähne putzen? Wird manchmal überbewertet, gell.

    Gute Nacht, John-Boy.
    Pfiff, Klappe, tilt.

    P.S.: Die Sache mit Europa und dem Schengenraum meine ich ernst!
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  • Türkei

    14 de junho, Turquia ⋅ ☀️ 29 °C

    Und weil wir so schön geübt sind in der Grenz-Bürokratie, flutschen wir natürlich bei Ankunft in der Türkei nicht durch den Zoll, sondern stehen wieder mal 4 Stunden an bei Pass- und Fahrzeugkontrolle! Pro 30 Minuten Anstehen 50cm vorrücken in der Schlange… 🤮.

    Nach 3 Fahrstunden können wir uns endlich erholen:
    Zwei Tage türkische Vollpension bei Fatma und volle Integration in die Familie - wir lieben euch! Und Fatmas Essen….!! Wir haben sie und ihre Familie bei der letzten Türkeireise 2022 kennen und lieben gelernt. Sie spricht sehr gut deutsch und dient uns als Übersetzerin. Zusammen mit Google Übersetzer und Händen und Füssen wird viel gequatscht und gelacht! Diese Familie ist eine Wucht ❣️Wir lernen diverse Verwandte kennen und alle kramen einige deutsche Wörter hervor. Über den Sommer wohnen sie schön kühl auf der Hochebene mitten in der Natur. Wir schlafen wie die Babys!
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  • Campen im Restaurant

    16 de junho, Turquia ⋅ ☀️ 26 °C

    Wir suchen bei Gaziantep einen Platz, um unser Zelt aufzustellen, bekommen aber einige Absagen - immer nett und mit Bedauern und Verweis auf Chefs und Regeln etc.
    Da kommt der Inhaber eines Restaurants um die Ecke, hört sich unser Anliegen an und Zack - schon sind wir eingeladen, auf dem kleinen grünen Fleck beim Spielplatz zu campen.
    Natürlich schlagen wir uns in seinem Restaurant die Bäuche voll, hmmmm! Warum sind eigentlich nicht alle Türken und Türkinnen übergewichtig?
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  • Diyarbakır

    17 de junho, Turquia ⋅ ☀️ 30 °C

    Zweiter Besuch nach 2022 dieser tollen Stadt mit vielen alten Gebäuden. Ein spezielles Gefühl, dieselben Treppen zu benutzen wie die Menschen, welche mit ihren Karawanen unterwegs waren!

  • Vansee

    18 de junho, Turquia ⋅ ☀️ 20 °C

    Nach einer schönen Fahrt auf einem wunderbaren Camping am Vansee angekommen. Viel gefilmt auf der Tour, aber die Videos sind irgendwie verschwunden. Oder die neuen statt der alten gelöscht 🙈?

    Der sodahaltige Vansee liegt auf über 1600m und abends wird‘s empfindlich kalt! Ab in den Schlafsack und gute Nacht!
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  • Doğubeyazıt

    21 de junho, Turquia ⋅ ⛅ 26 °C

    Gestern und vorgestern am Vansee abgehangen. Hübscher Platz dort und wie immer in der Türkei: Freundlichkeit, die einem nur gut tut.

    Nach schönen Landschaften gestern heute dann der Durchhänger.
    Gestrandet und planlos.
    Was tun, sprach Zeus, die Götter sind besoffen, der Olymp ist vollgekotzt.
    Hmmm, also einfach noch Georgien mitnehmen (diesmal sogar mit original Fahrzeugschein 😅), evtl. Armenien und dann zurück blödeln?
    Oder doch, wie Dimitri, der sehr nette Russe von gestern abend, vorschlug über Russland und Kasachstan auf die ursprüngliche Route einschwenken? Oder einfach ein paar Tage Kaukasus?
    Gisi probiert schon mal per Internet das e-Visum zu beantragen. Jedenfalls alle Optionen offen halten….
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  • Cıldır kurz vor der Georgischen Grenze

    21 de junho, Turquia ⋅ 🌙 9 °C

    Schöne Strassen, schöne Landschaften und viel Wind und viel Brrrrrrrrr, am Schluss bei 14 Grad. Zu kalt zum Zelten! Wir sind den ganzen Tag um die 2000 Meter über Meer. Und wie immer viele nette Begegnungen!Leia mais

  • Armenien

    23 de junho, Armênia ⋅ ⛅ 20 °C

    Ok, also ab nach Georgien. Diesmal hat`s sogar geklappt und insgesamt doch recht schnell (30 Minuten) die Grenze hinter uns. Ob das für Gisi zu schnell war? Oder wie sonst ist`s zu verstehen, dass sie vorher noch auf der türkischen Seite bei 90 Km/h einfach mal ihr Handy fallen lässt und wir Flora und Fauna des Strassengrabens jetzt besser kennengelernt haben! (Übrigens, die Flugeigenschaften eines iphones sind ähnlich schlecht wie die eines Chihuahua.)

    Dann also erste Strassenberührung in Georgien. Wir wurden schon vorgewarnt und ja, wir sind nur rund 60 Km bis zur Armenischen Grenze gefahren. Aber Leuts, der Strassenbelag hier ist voll die Kacke, von ojeoje bis achdugrünescheisse. Du fährst immer hochkonzentriert, suchst und findest nach einigen Kilometern auch die üblen Schlaglöcher und den fehlenden Asphalt, kurvst wie ein besoffener Seemann bei Windstärke 12 und trotzdem bleibt`s nicht ohne rumps, schepper, klirr.
    Herzschlag wie ein Kolibri auf ecstasy, die 1te.
    Naja.

    Die Dörfer in Georgien sind mehr als bescheiden. Für mich wirkt das Ganze, wie damals vom Kommunismus ohne Ausgleich verlassen. Die Häuser, Traktoren, Autos…. alles wirkt wie aus den 60ern des letzten Jahrhunderts. Ok, als Oldtimerfreak mit Schwerpunkt russische Fahrzeuge mag das Ganze anders aussehen, da ist`s hier vermutlich ein Eldorado 😊

    Aber all das wird mehr als wettgemacht durch die rauhe Schönheit der Umgebung. Immer noch auf der Hochebene, tolle Landschaft links und rechts und wenngleich es eigentlich immer dasselbe ist: TOLL! Auch die Temperatur dank der Höhe immer noch top!

    Man kann sich gar nicht satt sehen. Weit, weit reicht der Blick hin zu den welligen Bergformationen mit all ihren verschiedenen Farben von rostbraun bis wiesengrün und blumengelb. Wir sind ja schon recht hoch, immer über 1600m, und dann wieder links und rechts nichts als Weite. Am ehesten vielleicht mit Schottland in den Highlands zu vergleichen.

    Armenien dann: Heidenei, welch ein Asphalt. Glatt und toll und yiiihhaaaaa, ab gehter, der Peter !
    Man muss einfach immer wieder schauen und gucken und glotzen und… es wird einem einfach nicht leid!

    Dann geht es runter nach Jerewan, Armeniens Hauptstadt und auf rund 1000m gelegen. Temperatur top, irgendwas um die 27 Grad und gleich da vorne ist doch ein Park mit Restaurant… lass uns mal anhalten und Futter einschieben.
    Yup, machen wir. Es gibt Pizza, lecker lecker und `ne Cola dazu. Mampf, mümmel, schmatz, (leise) rülps und zurücklehn… hach, kann das Leben schön sein (pups)!

    Danach noch knappe 40 Km bis zum Campingplatz „3Gs“. Also locker bleiben, mal eben durch Jerewan und dann noch… ja ja, machen wir mal eben.
    Ja jaaaaa ☹

    Quer durch Jerewan durch. Verkehr hat`s hier auch; und wie! Irgendwas zwischen zwei- und vierspurig, gefahren wird, wo Platz ist. Dennoch ein gutes Vorwärtskommen, kein Hupen oder Meckern, wir mogeln unsere breiten kofferbewehrten Moppedärsche durch Lücken, bei denen Gisi sich denkt: Sein (Mopped)Arsch ist breiter als meiner, wenn`s da passt, dann auch bei mir. Herzschlag wie ein Kolibri auf ecstasy, die 2te.

    Endlich raus aus der Hauptstadt haben wir unser Ziel schon förmlich vor Augen, da muss den Armeniern irgendwie der Asphalt ausgegangen sein. Völlig und total. Wir vier fressen ab jetzt Dreck und Staub und Abgase und ein drittes und letztes Mal für heute gilt:
    Herzschlag wie ein Kolibri auf ecstasy!

    Mein Dank an Walter und Helene!!
    Eure Tochter findet, dank Anleitung, Genen und Erziehung alles, was sie finden will. Habt ihr prima gemacht! Der Campingplatz „3Gs“ ist absolut top. Sehr schön schattig, angenehm verwinkelt und auf europäischem Niveau was die gesamte Infrastruktur angeht. Klar, die Besitzerin (Sandra) ist gebürtige Holländerin und hat die Messlatte hier hoch angelegt! Man kann hier auch Zimmer mieten.
    Pool, Küche für alle, Toiletten, Duschen, Bepflanzung…. egal was, alles auf top Niveau.
    Falls also jemand von euch da draussen mal nach Armenien kommt: 3Gs ist Pflicht!
    Danke, Sandra !

    Aber Leute, wir mussten 700km Umweg über Georgien fahren, weil die Türkei und Armenien keine Freunde sind! Wir sind jetzt auf der anderen Seite des Ararat - das wäre mit offenen Grenzen viel schneller gegangen!
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  • Azat-Tal

    24 de junho, Armênia ⋅ 🌙 16 °C

    Kulturtag. Es gibt viel zu sehen. Das Kloster Geghard gehört zu den bedeutendsten Zeugnissen der Armenischen Apostolischen Kirche und wurde 2000 in das UNESCO-Welterbe aufgenommen.

  • Meghri, Südarmenien

    27 de junho, Armênia ⋅ ☀️ 29 °C

    Nach dem Auszug aus dem 3Gs Camping Paradies geht es wieder in die Berge. Kurven, Kurven, Kurven! Dazu alte LKWs mit Euro -7, garniert mit schwarzen Dieselwolken, die jedem Containerschiff Ehre machen! Hust hust, keuch, wofür habe ich eigentlich das Rauchen aufgegeben?!
    Jedenfalls haben die Jungs einen Weg zu meistern durch dieses bergige Land!!!!
    Der Asphalt ist fast durchgehend super! Ausser wenn er fehlt, dann staubt und rumpelt es, dass Lunge und Zahnplomben Angst und Bange wird. Öfter dann freudiges Gehupe und Gewinke von den Entgegenkommenden 🥰
    Die Temperatur in den Bergen ist toll, irgendwas um die 25 Grad. Wir freuen uns und surfen gemütlich durch eine schöne hügelige Landschaft.
    Zum Thema StVO in Armenien:
    Überholt wird, wo Platz ist. Und wenn der mal fehlt, gilt die alte Seglerregel: Stahl vor Plastik!
    Da überholt der Reisebus den LKW auf deiner Spur und weiss ungeniert, wer hier voll in die Eisen steigen wird. Auch in Kurven, die nur mit Superman‘s Röntgenblick einsehbar wären, egal, einfach mal rausziehen und schauen, was passiert 🤪
    StVO heisst hier wohl eher StrassenVerkehrsOptional
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  • We did it!

    29 de junho, Irã ⋅ 🌙 23 °C

    Iran (seit 28. Juni, also 2 Tage)

    Hallo liebe Liebenden, macht’s euch gemütlich und bekommt keinen Herzkasper: wir sind im Iran. Wir sind im Süden Armeniens über die Grenze, nachdem wir mit einigen Iranern und auch dem Grenzpersonal gesprochen haben, und alle gesagt haben ‚no problem!‘. Die Situation ist ruhig. Wir erleben hier so viel Unglaubliches, das müssen wir für uns aufschreiben. Wer will, mag teilhaben. Fotos und Videos gibt‘s erst später, die Internet-Verbindungen hier sind sehr - sagen wir mal - scheu.

    Aktuell sitze ich, den Strand und das kaspische Meer 50 Meter vor mir, in der Strandbar vom Dolphin Hotel in Bander Azil. Vier Sterne, der totale Luxus (für uns Zeltgewohnte), Ausblick auf‘s Meer, Klimaanlage, SITZKLO, und viele andere Annehmlichkeiten.
    Aber der Reihe nach, Geduld, Geduld!

    28.06
    Die Einreise ging erstaunlich flott, nach 90 Min standen wir im Iran. Aber noch ohne Mopedversicherung. Beim Insurance-Büro gibt‘s nur solche für Autos. Hmmmm. Aber Geld wechseln geht, ja ok, muss ja auch sein. Hadi, der hilfreiche und sehr nette Insurance-für-Motorräder-no-aber-money-change-yes-Typ fragt, wieviel ich tauschen möchte. Ich schubs’ ihm also meinen Haufen Türkische Lira auf’n Tresen, er guckt schon ‘n büschen nervös und fängt an die Dinger zu zählen.
    Sein Kommentar am Zähl-Ende: „Sorry, Mister, not so much Iranian cash here.“
    YES!!! Nie Roulette gespielt, aber hier gleich die Bank gesprengt!
    Yiiiiihhaaaa!!!
    Ganz locker aus der Hüfte schiebe ich die Bemerkung rüber: „Dann nehme ich soviel, wie dir passt“
    Cooool, gell!
    Denkste! Die Coolheit reicht nur solange, bis er mir im Gegenzug 8 cm Geld (ca. 100 €) auf den Tresen legt. Übereinander gestapelt, versteht sich, gell! Innert Millisekunden vom pensionierten Beamten zum Multimillionär!.
    Soviel zum Thema geldwerter Vorteil, muahahaaaa !!

    Wir brauchen immer noch eine Moppedversicherung.
    Millionär hin oder her, da sind die blauen Jungs hier völlig humorlos, wer keine hat und es geschieht was, bekommt erstmal Kost und Logis für lau, allerdings bei exstremst eingeschränkter Bewegungsfreiheit, bis die Finanzierung geklärt ist.
    Wollen wir das?
    Definitiv NEIN!
    Der nette Insurance-Büro-Angestellte Hadi sieht unser Problem, telefoniert mit Kollegen und organisiert die Dokumente! Aufgrund technischer Probleme (scheues Internet?) dauert das Ganze allerdings über 3 Stunden. Ist uns aber auch irgendwie wurscht, wir sitzen relativ gemütlich im Kühlen, lesen und lassen unsere nordeuropäische Ungeduld draussen in der Hitze verdunsten.

    Dann geht‘s los, Turkmenistan is calling!
    Ab nach Westen und dann rechts abbiegen Richtung Süden. Iran-Daten haben wir aufs Navi runtergeladen sowie Google-Offlinekarten und Gisi hat ja eine E-Sim für den Iran.
    Also alles rotscha in Kambodscha?

    Nö.

    Hier nix Navi und Technik und die Strasse nach Süden existiert schon mal gar nicht. Bloss weil da so’n Strich auf der Karte ist! Pfffh! Pah! Neeee neeee!
    Heisst: Reisen nach altvätern Sitte mit viel fragen, Verstand einschalten und ab und zu auch mal umkehren. (Äääh, Walter&Helene, hatte ich schon danke gesagt?)

    Es geht wunderschön dem Grenzfluss entlang und später südlich über die Berge - echt spektakulär! Die Menschen freuen sich, winken und hupen.

    Aufgrund des Krieges hat‘s aber viele Militär-, bzw. Polizeikontrollen. Wir werden am ersten Tag 5 mal bei einem Kontrollposten rausgewunken oder von Militär- oder Polizeiautos gestoppt. Eine solche Kontrolle dauert von einer Minute bis 1,5 Stunden! Wir schildern mal exemplarisch die zweite lange Kontrolle:
    Wir werden rausgewunken, stellen die Mopeds ab. Sechs grimmig guckende Männer umringen uns. Grimmig gucken ist immer Pflicht und wird wohl in der Ausbildung gelernt.
    Pass und Visa abgeben.
    Fragen nach Woher, Wohin, Warum. Da kaum jemand englisch kann (und falls doch , nur nach dem Motto: „Yes, a paar Brocke“), geht das nur langsam und mühselig mit Handy-Translator.
    „Wait“.
    Warten auf Boss.
    Wir werden mit Tee versorgt. Ein junger Uniformierter schleicht sich zu uns für ein schnelles Selfie mit Dirk.
    Nach ca. 45 Min nochmals die Fragen nach woher, wohin, warum, diesmal von neuen Leuten, die, so vermuten wir, eigens wegen uns hergekommen sind. Diesmal mit recht passablen Englischkenntnissen. Das erleichtert und beschleunigt die Prozedur! Unsere Handys und die Filmchen auf der GoPro werden auf Spionageaufnahmen gecheckt. Da is aba nix. Also erste Entspannung. Bei einem Baby-Foto auf Gisis Handy ist’s dann fertig mit dem grimmig Gucken und ein erstes Lächeln macht sich breit. Das ganze Prozedere endet in ‚my friend‘, Schulterklopfen und Handgeben mit Dirk und Entschuldigungen, warum es so lange dauerte.
    Hintergrund der vielen Kontrollen:
    Es fallen zwar seit ein paar Tagen keine Bomben mehr, aber die Lage ist noch angespannt und Ausländer sind derzeit immer der Spionage verdächtig.

    Soweit also allet jut, wa. Aba nu jeht die Sonne unter, et wird dunkel und kalt.
    Nix Hotel weit und breit.
    Gisi fragt, ob wir zelten dürfen auf der Wiese hinter dem Wachhäuschen. (Ich liebe ihre praktische Denke!) Ein WC hat‘s auch (na ja, sowas ähnliches jedenfalls…). Ja, dürfen wir und wir fangen an, unser Zeug auszupacken. Da steht einer der Ich-kann-besonders-grimmig-gucken-Beamten bei uns und versucht, was mitzuteilen. Nach einigem hä? und was-will-er, dann die Erkenntnis: Google hilf, er will uns zu sich nach Hause einladen!
    Wir nehmen das Angebot an, denn er hat immer noch unsere Pässe und zelten auf einer Schafsköttel belegten Erde neben einer Hauptstrasse gehört auch nicht zu unseren Top Five und folgen seinem Wagen. In der Stadt ist noch richtig Hoscha und viel Verkehr. Gisi hochkonzentriert (dranbleiben!), ich geniesse das Verkehrschaos - ganz nach meinem Geschmack! Es geht raus aus der Stadt, dann auf kleinen Strassen und schliesslich auf einem unbefestigten Holperweg.
    Es wird einsam, einsamer am einsamersten.
    Gulp!
    Wohin führt uns dieser Mann? Er hat noch immer unsere Pässe! Bei Gisi kriecht Angstschweiss hoch, nicht nur wegen der anspruchsvollen Offroadpiste im Dunkeln. Aber da ist schon sein Haus. Es liegt schön, toller Ausblick, aber ist das noch sowas wie ein Rohbau? Ein Zimmer mit Teppichen ausgelegt, ein kleines Schlafzimmer, Bad ohne Dusche, kein fliessend Wasser, kaum Kleider oder sonstige Gegenstände. Wohnt unser Freund da? Ist das seine Datcha? Bleibt er auch hier oder fährt er wieder weg? Bei Gisi wieder kleine Anzeichen von Angstschweiss. Das legt sich, als er uns die Pässe zurückgibt und verspricht, uns einige Dosen Oktan-Booster zu besorgen. Die Benzinqualität hier ist mies und unsere Moped-Motoren haben keine Freude an der hiesigen, fast kostenloser Plörre (rund 6 Cent/Liter). “Tanken“ und “Benzin“ ist ein Thema für sich!
    Ob wir sonst was brauchen? Was Alkoholisches vielleicht, zum Entspannen, oder ‘n bisschen Dope oder so? Wir lehnen dankend ab und legen uns zur Ruh.
    Später kommt er zurück und legt sich nicht in das Bett in der kleinen Kammer, sondern etwas entfernt auf den Teppichboden, Knarre neben sich.
    Aha. What for? Hatta Angst vor Gisi? Oder vor nem alten Sack? Mer waaaas es net, muahaaaaa.
    Kleine Anzeichen von Angstschweisse bei Gisi werden erfolgreich verdrängt.

    29.06
    Am Morgen dann herzliche Verabschiedung, Foto machen zur Erinnerung und wir fahren früh los. Einige Polizeikontrollen sind noch nicht besetzt und wir kommen gut durch mit nur zwei Stops inklusive nur ganz kurz grimmig Gucken und schnell ‚Wellcome to Iran‘ und Händeschütteln. Gisi hat, schlau wie sie ist, jetzt einen Text auf Farsi, der alle Fragen zu uns schnell beantwortet und das hilft! Viele nette Begegnungen und holprige Gespräche mit Einheimischen. Es werden mit uns Selfies gemacht, wir werden während der Fahrt gefilmt und tauchen wohl in einigen Sozialen Medien auf.

    Am späteren Nachmittag suchen wir uns am kaspischen Meer ein Hotel. Kriterien: Sitzklo (Dirk), Wlan (Gisi). Wir parken vor einem netten Hotel und werden auf Deutsch von einem Iraner begrüsst! Ali (er wohnt in Ulm) ist der Meinung, das Hotel sei schön, aber teuer. Er kenne hier alle und werde uns einen guten Preis aushandeln! Indem er uns als seine Freunde aus Deutschland präsentiert! Das Zimmer kostet nun 50 statt 75€ und bietet vollen Luxus, den wir nicht gewohnt sind mit Aussicht direkt aufs Meer! Wir sind im Glück! Sitzklo, Regendusche, Himmelbett! Aber sehr scheues Wlan.

    Ali sagt, er grillt später mit Freunden am Strand, wir sollen doch noch dazukommen. Wir genehmigen uns eine feine Pizza im Hotelrestaurant, verlieben uns in den Hotelmanager Reza und gehen später noch zu Alis Grillparty. Und da gibt‘s natürlich viiiiel Essen! Oje, das war eine richtige Einladung und kein ‚kommt kurz vorbei, wenn ihr wollt‘!

    30.06
    Heute ist nur endgeiles Abhängen im Schatten und Seele baumeln lassen angesagt.
    Alles im Lot, auf‘m Boot,
    alles in Butter, auf‘m Kutter!!
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  • Iran und das Geld

    1 de julho, Irã ⋅ 🌙 23 °C

    Eine liebenswerte Anekdote soll hier erzählt werden mit dem Titel:

    Die Iranische Währung (Rial)

    Du denkst, das kann ja nicht so schwierig sein! Wir haben Taschenrechner und Währungsapp, welche auch offline funktionieren. Wir haben im Vorfeld sogar Erklärvideos geschaut. In den andern Ländern kriegten wir es ja auch gut hin! Tja, die Iranische Währung eröffnet jedoch GANZ neue Dimensionen!

    Für 100€ gibt‘s eine schiere Menge Scheine! 8cm hoher Stapel!
    100€ = ungefähr 100 Millionen Rial.

    Der Wechselkurs entspricht überhaupt nicht dem von unserem Handy-Währungsrechner.
    Es gibt verschiedene Scheine zum selben Betrag, wohl alte und neue.
    Aufgrund der hohen Zahlen werden bei der Nennung von Preisen einfach mal die letzten 4 Nullen weggelassen! Es sagt ja niemand „es kostet Fünfzehnmillionendreihuntertvierzigtausend“.
    Beispiel Mittagessen: echter Preis = 5 000 000 Rial. Genannter Preis = 500
    So, nu darfste selber den Stapel Monopolygeld
    auseinander nehmen und zehn 500000er Scheine abzählen 🥸
    Die alte Währung ist Toman. Manchmal werden die Preise in Toman genannt (natürlich nur manchmal!) und wir stehen wieder vor dem schwarzen Loch. 10 Rial sind wohl 1 Toman.

    Weil wir den Umrechnungskurs nicht genau kennen, haben wir eigentlich keine Ahnung, wieviel vom gewechselten Geld wir noch haben. Um nicht total hilflos zu sein, bauen wir uns eine eigene, persönliche Währungseinheit , den ‚Kubida‘ (= Hähnchenspiess, dazu Reis, 2 Portionen) = 5 000 000 Rial. Nach 2 Tagen reicht unser Geld noch für 16 Kubidas. Eine nicht so teure Hotelübernachtung kostet etwa 5-6 Kubidas. Das tolle Luxushotel ‚Dolphin‘ hat Ali in Rial bezahlt und wir ihn in Euro.

    Dirk will das Rätsel knacken und denkt und rechnet und zählt und denkt und rechnet und zählt nochmals. Er findet heraus, dass Folgendes grob stimmen könnte:
    4 Nullen streichen und dann sind‘s deutsche Cent
    Beispiel: 500 000 = 50 Cent
    1 000 000 = 1 Euro
    Wieviel der 5 Rial-Schein wert ist, bleibt schleierhaft.

    Wir haben die Stückelung
    50.000 (5 Cent)
    100.000 (10 Cent)
    500.000 (50 Cent)
    1.00.000 ( 1 Euro)
    2.000.000 ( 2 Euro)

    Ok, am Ende läuft es dann doch meistens so, dass wir dem Verkäufer einfach die 8 cm in die Hand drücken und er sich die Scheine abzählt, die‘s halt braucht.
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  • Iran

    2 de julho, Irã ⋅ ☀️ 27 °C

    Also Iran. Was hat man nicht alles gehört, was einem Angst macht und man denkt; Uijuijui, wo gerate ich da hin?
    Nix is.

    Leute
    Die Menschen dort sind neugierig wie kleine Kinder, lächeln, versuchen drei Brocken englisch zu sprechen. Die Hilfsbereitschaft ist riesig! Selfies werden gemacht, mit uns, oftmals auch nur mit dem Motorrad, dann klettert da eine junge Frau drauf und ich weiß, demnächst ist meine Dicke auf Insta oder wo auch immer. Wat soll`s, wenn`s schee macht.

    Kopftücher gibt es viele, ist aber scheinbar kein Muss. Besonders die jüngeren Damen Irans lassen es eher bleiben, macht sich vielleicht nicht so gut auf Insta? Naja, und Alkohol oder Rauchwaren aus dem Orient werden auch gerne konsumiert. War schon immer wieder lustig, wenn wir zwei verruchten Europäer die einzigen im muslimischen Raum waren, die `Nein Danke` zu Alkohol sagten (lach!)

    Verkehr
    YEAH! Mein Style! Es gilt der Grundsatz: Wofür Asphalt hinlegen, wenn ihn keiner benutzt? Also fahren z.B. 5 Autos auf zwei Spuren nebeneinander in den Kreisverkehr und das Ganze aus allen 4 Richtungen!
    Da mussu kerngesund sein!
    Ein unsägliches Gewühl ohne Hupen und das Ganze mit drängelnder Rücksichtnahme dem Anderen gegenüber. Nach dem Motto: Einfach draufhalten, wer zuerst zuckt, hat verloren und muss den anderen vorlassen. So `n bisschen wie Beamtenmikado…

    Dieselqualm ohne Ende. Hier fahren noch jede Menge Mercedes L911er rum, die wurden laut Wiki in den Jahren 1961 bis 1984 gebaut. Selbst der jüngste von denen ist somit mindestens 41 Jahre alt und der Älteste demnach…. Naja, muss ich ja nicht nachrechnen, gell… Ich sachet, wie et is: Ich bin froh über unsere Abgasbestimmungen, glaubt mir, sowas wie hier will keiner. Wenn wir uns abends waschen kommt immer `n Haufen Ruß mit runter und mit dem Rauchen muss hier auch niemand aufhören 😊

    Die Geschwindigkeit innerorts variiert so zwischen 70 Km/h und 90 Km/h. Also jedenfalls bei Gisi und mir, natürlich werden wir trotzdem überholt… mal langsam, mal schnell. Und trotzdem stehen am Straßenrand immer mal wieder Fußgänger, die tatsächlich vor Eintritt ins Rentenalter da ernsthaft rüber wollen, muahaaaaa !!!

    Was wirklich nervt sind die HönkHönks; Quer über den Straßen angebrachte Schwellen, die mal steiler, mal weniger steil, die Autos teilweise bis auf Schrittgeschwindigkeit abbremsen, nur um danach mit erneuter Lust zu beschleunigen. Boah ey, am Anfang fahren wir noch recht zärtlich drüber, so mit 30… 40 Km/h. Irgendwann is aba Schluss mit lustitsch und wir lassen das Gas stehen, sagen: „Danke BMW, für die langen Federwege!“ und zwitschern fröhlich zwischen den zum Beinahestillstand gezwungenen Autos hindurch. Ist auch gut für die Oberschenkelmuskulatur, denn jedesmal heisst es vor jedem HönkHönk: Alles auf! HönkHönk! Setzen! Ein Iranischer Trimm-Dich-Pfad, sozusagen, harr harr.

    Strassen
    Asphalt fast immer gut bis top, Ampeln Mangelware, dafür Kreisverkehre bis zum Abwinken!

    Übernachtung
    Zelten funzt, wo immer man möchte. Wird ganz locker gesehen, kein Gemecker, kein böser Blick. Irgendwann dann doch mal Hotel, so mit Dusche und (vielleicht) Sitzklo.

    Fun fact Sitzklo: Aufgrund der doch recht unterschiedlichen…. samma Ausstattung der gewissen Örtlichkeit, haben Gisi und ich eine eigene „Kloskala“ eingeführt, den `Erwin`. 10 Erwin ist dabei bester Standard mit allem, 0 Erwin nur stinkendes Loch ohne alles. Gesehen und erlebt haben wir die gesamte Skala…
    (Ach so, Erwin ist ein klasse Moppedkumpel, der bei unserer gemeinsamen Sardinienfahrt immer nach guten Toiletten fahndete und uns die P&P-Qualitäten (Pups&Pinkel) näherbrachte)

    Wo war ich stehengeblieben? Ach ja, Hotel. Also, irgendwann an der Küste des Kaspischen Meeres, genauer in Bandar Andazil, beim Hotel Dolphin angehalten und abgestiegen. Klasse Hütte, mit Majo und Ketchup. Dazu Reza, der Hotelmanager, mit dem wir uns echt angefreundet und auch manchen Schabernack getrieben haben. Würde hier zu weit führen, schaut euch die Bilder an, das sagt genügend!
    Und – fast vergessen – Ali, den netten Iraner aus Ulm, der wegen der Kriegsereignisse im Iran gestrandet war und auf einen Flieger zurück nach Deutschland wartete. Er hat mal eben aus 75 Euro pro Nacht 50 Euro verhandelt. Dann noch die Einladung zur Strandparty abends… Ali, ein dickes Dankeschön an den besten Schnorri, den wir kennen gelernt haben!
    Wir sind dann auch gleich zwei Nächte im Paradies geblieben!!!
    Aber, es hilft ja nix, unser Ziel ist noch weit weg, also weiter geht`s.
    Klar, ihr wisst schon, HönkHönks bis der Arzt kommt, HustRöchelDieselqualm, Hitze, Wasser trinken wie weggeschüttet, das übliche Programm halt.
    Und sowas macht Spass?
    Ja.
    Die vorletzte Irannacht dann einen Campingplatz mit iOverlander gefunden, alle Hütten in den Bäumen versteckt und die Campingmöglichkeiten auf den Dächern. Wow! Paradies Nr 2. Ok, mit Einschränkungen, denn die Dorfjugend hat an diesem Abend anscheinend die Möglichkieten der motorisierten Fortbewegung entdeckt und dies ausgiebig zelebriert. Dann endlich Ruhe, fangen die Hunde an zu bellen… Ach wat soll`d: Schiet egal, alles zu und schnarch!

    Noch eins: Gisi`s Frust, dass keine Sau hier die Schweiz kennt. Bei „where you from“ sagt sie inzwischen „Allemania“, das kennt jeder! Dabei hat sie doch einen grossen ‚Switzerland‘-Kleber auf den Seitenkoffern um zu zeigen, dass sie aus einem harmlosen, netten neutralen Land kommt.
    Ich lach mich wech, muahahaaaaaa!!!!!!!!!!
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  • Turkmenistan

    4 de julho, Turquemenistão ⋅ 🌙 33 °C

    Grenzübertritt ach herrje.
    10 (in Worten ZEHN) einzelne Stationen sind zu bewältigen inklusive eines PCR-Corona Tests, bei dem das Stäbchen die Nasenwand kaum berührt. Interessant auch die Tatsache, dass man mit dem Beamten A nicht nur an Station 3, sondern vielleicht auch mal wieder an Station 7 zu tun bekommt. Ja warum macht er`s dann nicht gleich zusammen?
    Grrrr.
    Ruhig, Brauner, nicken und lächeln. Und zahlen. Insgesamt 193 Dollar… pro Person, versteht sich. Mannomannomannomann! Und das alles ohne Blutdrucksenker! Zum Glück war unser Turkmenischer Reiseagent mit dabei, ansonsten….?

    Egal, nach 5 Stunden Behörden(m)arsch simmer dann durch und dürfen fahren. Aber auch nur erstmal 13 Km bis zum Ende des militärischen Sperrgebietes. Dann nochmals: Passaporte und sonstige Zettel, die wir oben am Zoll bekommen haben und endlich öffnet sich die letzte Stahlpforte und es geht hinaus in die Freiheit! Zumindest rund 50m (immerhin!) denn dort erwartet uns unser Guide in seinem Mitsubishi Pajero (und ich sag es hier schon mal: Zum Glück!). Ohne Guide ist es nicht erlaubt, durch Turkmenistan zu reisen.

    Melis übernimmt ein Grossteil unseres Gepäcks und los geht der Höllentrip. Zuerst völlig harmlos sehen wir die Marmorstadt Ashgabat an uns vorbei gleiten. Alles top sauber und gepflegt, kein kleinstes Plastiktütchen fliegt hier herrenlos umher. Breit ausgebaute, dreispurige Autobahnstrassen laden zum Gas geben ein… komm Junge, drück ma drauf… hey… hallo, 60 Km/h… samma willste uns verscheissern? Wir kommen gerade ausm Iran, da parken die Jungs mit der Geschwindigkeit rückwärts ein… och neee jetzt, et is heiss heiss heiss.
    Kein Erbarmen.
    Zockel zockel zockel, alle machen das so.
    Die spinnen, die Turkmenen!

    Dann endlich nach gefühlten 3 Ewigkeiten mit 30 bis 60 Km/h bei 40 Grad Aussentemperatur gab Melis Gas und wir flogen förmlich mit 140 Km/h über die Piste. Blöd nur, dass gleichzeitig der Asphalt schlechter und der Wüstensand uff der Gass mehr wurde. Und auch die ersten Schlaglöcher tauchten auf, Singularitäten, die man genussvoll umschiffen konnte. Das sollte sich im Laufe der Kilometer leider komplett umkehren. Bei inzwischen bis zu 45 Grad hatten wir dann oftmals nur Löcher mit Asphalt als Singularität. Nehmt einen Streuselkuchen, dreht ihn um, nehmt den Teig weg, dann habt ihr in etwa die Strasse (ist eigentlich das falsche Wort für den Teil der Wüste, wo der Sand nicht vorherrscht, aber ich hab kein besseres).

    Nach 330 Km und 6 Stunden Fahrzeit, dann endlich: Gate of Hell voraus. Der brennende Krater mitten in der Wüste, 70 Meter Durchmesser und die einzige Attraktion der Gegend. Melis biegt ab und fährt einfach rein in die Wüste.
    Stopp!
    Neeeeee, ne! Jetzt auch noch Wüstensand unter die Räder? Nach 330 Km? Mit meiner schwangeren Ente unter mir?
    Nnnnö. Genau hier ist Schluss, da sind Gisi und ich uns schnell einig.
    Also kommt Melis zurück, schaut fragend und schnallt endlich: Wir sind keine Offroads! Was immer daran schön sein soll, erschliesst sich uns nicht! Auf die Schnauze fallen und Dreck fressen und turkmenische Ärzte kennenlernen… NEIN. Lies es von unseren Lippen ab: NO
    Ok, er ist flexibel, zeigt auf ein Restaurant irgendwo 2 Km weiter voraus und wir fahren alle dorthin.

    Dort angekommen, quatscht er mit der Besitzerin und siehe da, es öffnet sich eine Tür ins Haus. Also Moppeds rein ins Haus, Gepäck ins Auto und
    BOAH EY, KLIMANALGE STEHT AUF 25 GRAD!!!
    Zurücklehnen, Kühle und Fahrt geniessen. Jedenfalls bis Melis wie Walter Röhrl über die Wüstenpiste brettert, dass mir das Auto dermassen leid tut… ja ja, is ja net meins…

    Erst mal zum Krater.
    Hmmm, tagsüber eher langweilig bis harmlos, klar, 70m Durchmesser und unten drin hier und da Feuerchen… aber DAFÜR den ganzen Stress?

    Ab ins Jurte-Camp, Essen und Trinken steht für uns bereit. Abends bei Dunkelheit nochmals zum Krater und JETZT! sieht das Ganze schon viiiiel tollererer aus. Ist schlecht zu beschreiben, muss man selber da gewesen sein, was es nun genau ist.
    Hat was, stimmt.

    Ok, für den nächsten Tag macht uns Melis Mut, denn es seien jetzt nur noch rund 260 Km bis zur Grenze nach Usbekistan. Ok, einen kleinen Dämpfer hat er dann doch noch: Die Piste morgen sei der schlechte Teil der gesamten Strecke.
    Schluck.
    Aha.
    Hilft nix, da musser durch, der Lurch.
    Und – ja – er hat natürlich recht, der nächste Tag ist unbeschreiblich scheisse zu fahren. Danke BMW für die langen Federwege. Manchmal kommt bei Gisi`s GS die Fehlermeldung: ‚Federbeinverstellung defekt‘!
    Heisst übersetzt: Bissu bescheuert da oben drauf? Hassu noch alle Tassen im Schrank? Du bist nicht Gaston Rahier und ich nicht seine Paris Dakar BMW! F… dich!

    Egal, auch das stehen Mensch und Maschine durch und am Ende winkt die Belohnung in Form von erneutem Grenzgerangel mit Passaporte und Maschine gucken und Gepäck und .. ach leckt uns doch am Arsch, auch DAS schaffen wir noch.
    Überall Sand, die Zähne knirschen, die Moppeds grau, nach dem Grenzübertritt simmer jetzt in Usbekistan, knattern noch weitere 60 Km bis Xiva und suchen uns ein Hotel.
    Da liege ich gerade im Bett und schreibe diesen Bericht.
    Bis bald!
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  • Khiva/Xiva Usbekistan

    6 de julho, Usbequistão ⋅ ☀️ 31 °C

    Wir sind gestern nach der Wüstendurchquerung versandet, verschlissen und stinkend in dieser umwerfenden Stadt angekommen. DUSCHE!!!

    Xiva ist eine der ältesten Städte der Welt an der Seidenstrasse. WUNDERSCHÖN!! Wir sind sprachlos.Leia mais

  • Wüste Usbekistan

    8 de julho, Usbequistão ⋅ ☀️ 30 °C

    400km von Khiva nach Buchara mit 2 leicht angedeuteten Kurven und guter Strasse 😅.

    Polizeikontrolle im Nirgendwo und wir werden - natürlich - rausgewunken und machen schon mal pflichtbewusst den Pass und Papiere bereit. Was macht der Uniformierte? Kommt auf uns zu, gibt Dirk die Hand und meint, wir sollen bei der Mini-Raststätte 5 Min eine Pause gönnen!

    Dirks Wüsten-Reim (was Langeweile alles anrichten kann…):

    Meine Süsse düste
    durch die Wüste
    Ich hintendrein
    und das war fein

    Ach lass doch sein
    den blöden Reim
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