Im Jahr 1303 saß Papst Bonifatius VIII. in Anagni, zufrieden mit sich und seiner Macht. Er hatte Frankreichs König Philipp IV. verboten, Steuern vom Klerus zu erheben – was dieser gar nicht lustig fand.
Also schickte Philipp seine Leute: den kühlen Juristen Nogaret und den rabiaten Adligen Sciarra Colonna. Die stürmten den Papstpalast, fanden Bonifatius auf seinem Thron, Colonna verpasste ihm eine Ohrfeige und sie hielten den Papst gefangen. Der Schlag ging als das „Attentat von Anagni“ in die Geschichte ein.
Bonifatius wurde zwar bald von den Bürgern Anagnis befreit, starb aber kurz darauf – schwer beleidigt und noch schwerer getroffen im Stolz.
In Anagni lernte selbst ein Papst, dass man sich nicht mit einem König anlegen sollte – und dass auch die Unfehlbarkeit keine Backpfeifen abhält.Read more