• Love Valley und Phönix

    Sep 7–9 in Turkey ⋅ ⛅ 27 °C

    Am nächsten Tag wollten wir zum Love Valley und weiteren Höhlenwohnungen, aber es kam etwas anders....
    Die ganze Umgebung sieht so bizarr und interessant aus, dass wir uns darauf gefreut haben, mehr zu erkunden. Wir schauten uns die von Wind und Wasser geformten Felsformationen im Love Valley an. Auch heute verändern sie noch ihre Form, erzählt uns ein Einheimischer, der dort einen kleinen Getränkestand aufgebaut hat, an dem er uns frisch gepressten Granatapfel- und Orangensaft zubereitet. Zum Abschluss bekommen wir gratis noch türkischen Tee serviert.
    Er gibt uns den Tipp, dass wir von dort aus in einem ca. einstündigen Fußmarsch hoch zu der Burg Usar, wie er sie nennt, laufen können. Wir gehen ein Stück und suchen zunächst nach eventuellen Höhlen. Auf einem Wegstück kommen wir an einem Straßenhund vorbei, der wirkt als ob er sich ausruht. Wir wundern uns zunächst nur über die Rasse. Einen Cocker Spaniel hatten wir bisher noch nicht auf der Straße gesehen. Viel weiter gehen wir allerdings nicht. Wir entscheiden uns zurückzugehen und noch woanders hinzufahren, als bei der Hitze hinauf zum Burgfels zu wandern. Auf dem Rückweg liegt der Hund plötzlich ziemlich elendig da, wie im Sterben... ich versuche ihm Wasser zu geben und sehe erst da, dass er den Kiefer gebrochen und wahrscheinlich weitere Verletzungen hat. Nach einer Weile bewegt er seinen Kopf und trinkt ein wenig. Wir wollen nach einem Tierheim googlen, haben aber keinen Empfang. Ein junges Londoner Pärchen, Joanna und ihr Frischvermählter, versuchen uns zu unterstützen. Wir überlegen gemeinsam was wir machen und entscheiden, dass wir Phönix, so taufen die beiden den Cocker, zu unserem Fahrzeug bringen und wir einen Tierarzt suchen. Der Rückweg scheint auf einmal ewig lang. Der Türke von dem Getränkestand gibt uns einen Tipp, zu welchem Ort wir fahren können. Beim Tierarzt angekommen, versuchen wir uns per Übersetzer mit der überaus netten und jungen Tierärztin zu verständigen. Sie rät uns, den Hund zum städtischen Tierheim zu bringen, dort gäbe es auch gute Tierärzte, die sich um ihn kümmern und ihn behandeln würden. Sollte er genesen, würde er allerdings wieder ausgesetzt. Er hat zwar einen Chip, jedoch keinen Besitzer hinterlegt, daher gäbe es nicht viel Optionen. Sie weiß jedoch nicht, ob er überhaupt die nächsten 72 Stunden überlebt. Neben dem Kieferbruch hat er ein Bein und eine Pfote gebrochen und sehr wahrscheinlich innere Blutungen. 😣
    Wir sind uns unsicher, aber entscheiden uns dafür, dass er dort zunächst Spritzen gegen die Schmerzen bekommt und nehmen ihn wieder mit, um ihn zum Tierheim zu bringen.
    Die Anlage liegt außerhalb der Stadt. Als wir endlich den richtigen Weg gefunden haben, kommen wir dort an und übergeben Phönix einem stämmigen Türken. Hier ist die Konversation mit Hilfe des Übersetzers kurz und knapp. Es heißt, dass der Hund da bleiben würde, wenn wir ihn nicht wieder abholen. Wir verneinen, müssen noch etwas ausfüllen und unterschreiben und fahren dann mit gemischten Gefühlen davon. Wie es weitergeht mit ihm, wissen wir nicht. Auch nicht, ob er es überhaupt bis zum nächsten Tag geschafft hat....
    Wir vermuten, dass er von einem Touristen mit einem Gelände-Motorrad angefahren wurde, da wir diese zuvor dort haben fahren sehen.
    Den Tag beenden wir ziemlich durch den Wind auf einem Campingplatz wieder direkt am Hochplateau. Hoffen wir das Beste für Phönix ♥️
    Am Tag darauf zieht ein Gewitter auf, so bleiben wir am Platz. Zeit zum Sacken lassen und Kätzchen kuscheln. Bevor es weitergeht, schauen wir uns ein weiteres Mal das Ballon-Spektakel an und merken, dass wir am ersten Tag richtig Glück hatten. Diesmal ist es windstill und die meisten Ballons schaffen es nicht mal weit nach oben... geschweige denn Richtung Sonnenaufgang. Dafür beobachten wir ganz interessiert mehrere Landungen.
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