• Rumkale am Euphrat

    8–9 окт., Турция ⋅ ☀️ 27 °C

    Wir wollen uns die römische Brücke Cendere noch einmal im Hellen ansehen. Im Dunkeln konnte man die kleine Schlucht dahinter nur erahnen. Bis in die 1990er Jahre sind noch Fahrzeuge über die Brücke gefahren. Heute sind die Straßen über eine neue Brücke umgeleitet. Der Wasserstand ist sehr niedrig und als ich sehe, wo Einheimische durch das Wasser unter der Brücke durchlaufen, will ich mir die Schlucht auch einmal von unten anschauen. Also Hose hochgekrempelt und ab durch den knöchel- bis kniehohen Fluss auf die andere Seite der Brücke. Das hat sich gelohnt... ein toller Blick auf die Felswände und Höhlen. Neben mir trifft sich die Familie zum Picknick. Auch mit einem Auto sind sie hier durchgefahren. Während Rob oben noch die Brücke selbst und die großen Säulen betrachtet, kommt ein Reisebus an. Gerade noch gut abgepasst. Es ist einfach schöner, wenn kaum jemand da ist und man alles in Ruhe auf sich wirken lassen kann.
    Wir wolllen weiter in die antike Stadt Perre, machen kurz noch Halt bei Karakas Tümülüsü. Ein mit Säulen umrahmter Steinhügel, vis-à-vis zum Nemrut Daĝi. Hier hat der Sohn Antiochos eine Grabanlage für seine Mutter und Schwestern errichtet. Zwischen der chinesischen, spanischen und türkischen Reisegruppe mogeln wir uns um den Hügel 😅 Die antike Stadt können wir erst am nächsten Tag besichtigen. Also erstmal ab in ein Einkaufszentrum zum Essen und Lebensmittel besorgen, danach parken wir an einer Parkanlage von Adiyaman, bevor es morgens in den Osten der Stadt zum antiken Teil Perre geht. Perre war eine der fünf größten Städte des Königreichs Kommagene und verband während der byzantinischen Zeit den alten Westen mit Persien. Die antike Stadt beherbergt die größte Nekropole der Region. Bemerkenswert sind die in den Felsen gehauenen Grabkammern. Außerdem gibt es eine Zisterne und Mauerstrukturen aus byzantinischer Zeit zu sehen. Ausgrabungen brachten zudem Mosaikflächen aus dem 5. Jahrhundert v. Chr. zutage. Dort kommen wir mit unserem Fahrzeug jedoch leider nicht hin.... schade.
    Unser nächstes Ziel ist an dem Tag Rumkale. Eine Burgruine auf einem steilen Felsen an der Mündung des Merzimen-Baches in den Euphrat. Heute sieht das Ganze aus wie eine Halbinsel, da es auf drei Seiten von einem Stausee umgeben ist. Die Ruinen aus der Römerzeit beherbergten in der Geschichte viele Zivilisationen. Es wird gesagt, dass sich während der Römerzeit der Apostel Johannes in Rumkale niederließ und in einem in den Fels gehauenen Raum Kopien der Bibel anfertigte.
    Als wir nachmittags ankommen, erhaschen wir noch eines der letzten Boote für eine rund 1 1/2-stündige Rundfahrt bei teilweise übermäßig lauter türkischer Musik um die Halbinsel hin zu teils versunkenen Stadtteilen Halfetis. Wir bleiben über Nacht oberhalb des Hafens von Yavuzeli und genießen vom Parkplatz aus den Blick auf die Halbinsel, während ich abends noch ein paar Straßenkätzchen füttere. Zwei Hunde huschen nur scheu vorbei. Am nächsten Morgen werfen wir noch einen Blick von der Glasterasse oberhalb auf den Fluss und die Halbinsel.
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