Egypt
Jazīrat adh Dhahab

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    • Day 14,060

      173 - Pyramiden von Gizeh bis Daschur

      March 6, 2018 in Egypt ⋅ 🌙 28 °C

      Es ist nicht zu fassen: alle Pyramiden sind in einem Weltkulturerbe "Memphis und seine Nekropolen" zusammengefaßt! An sich schon unglaublich, und wie soll man das in einem Footprint zusammenfassen, nachdem wir uns bemüht haben, auch alle zu sehen???

      Zuerst geht es über die Tourirennmeile bis zur Cheops-Pyramide. Unser Führer erklärt uns, dass man annimmt, die drei Pyramiden, Cheops, Chephren und die kleinste Mykerinos seien ausgerichtet, anhand von Größe und Anordnung wie der Gürtel des Orion, des Sternbildes, eine Theorie, die wir auch noch nicht gehört hatten.
      Rundherum finden sich noch zahllose kleine Beamten und Königinnengräber, die alle mal mehr und mal weniger gut erhalten sind, sowie Gruben für die Barken.
      Sosehr sich auf der Zugangsseite im Norden die (vor allem asiatischen) Touristen ballen, sobald man um eine Ecke der Cheopspyramide läuft, hat man nicht nur viel schöneres Licht, sondern ist fast alleine, nur mit ein paar Dromedaren.

      Nach der eindrucksvollen Barke geht es weiter auf den Aussichtspunkt, von dem man alle Pyramiden von Gizeh im Blick hat: Cheops, Chephren und Mykerinos. Die Pyramide von Mykerinos ist mit 62 Metern, die kleinste Pyramide. Neben der Mykerinos-Pyramide sind noch 3 kleine unvollendete Pyramiden, die vermutlich der königlichen Familie zugedacht war.

      Von den Totentempeln der Pyramidenerbauern ist kaum etwas erhalten geblieben. Einzig der Taltempel des Chephren ist erhalten geblieben. Die grüne Statue des Chephren, die wir im Museum gesehen haben wurde hier gefunden. Die Säulen und Wände des Tempels sind aus rosa Granit, aber gänzlich schmucklos, im Gegensatz zu den Tempeln der Ramses-Ära, die wir letzte Woche noch gesehen haben. Man spricht hier auch von der stummen Zeit. Vom Taltempel führt ein Weg zur Pyramide hoch, auf dem der Pharao zu seiner letzten Ruhe geleitet wurde.

      Na, wer hat die hübschere Nase? 😜
      Zum guten Schluss steht natürlich noch das letzte Must See heute an, die Sphinx, die zu Ehren von Cheops hier erbaut wurde.

      Am Folgetag stehen Pyramiden satt auf dem Programm. Erste Station ist die archäologische Stätte von Sakkara. Sakkara ist die Nekropole der ehemaligen Hauptstadt Memphis, und vor allem für seine großartigen Relikte aus dem Alten Reich bekannt.
      Diesmal sind wir schlauer und fragen schon gleich am Eingang nach der Fotoerlaubnis. Und ja, die gibt es auch hier, für einen stolzen Preis (umgerechnet ungefähr 15 Euro), aber sie erweist sich bald als ausgesprochen nützlich.

      Unsere nächste Station ist das Grab des Unas. Unas war der 9. und letzte Pharao der 5. Dynastie des Alten Reiches und regierte etwa von 2380 bis 2350 v. Chr.
      Die Unas-Pyramide ist die kleinste Königspyramide des Alten Reichs und steht in Sakkara neben der Djoser-Pyramide. Obwohl der oberirdische Teil der Pyramide kleiner als der aller seiner Vorgänger war, stellte die Pyramide einen wichtigen Meilenstein in der Entwicklung der ägyptischen Pyramiden dar. Als erster König ließ Unas die unterirdischen Pyramidenkammern mit rezitierenden Totentexten in Form von „Totensprüchen“ beschriften. Dadurch sind zum ersten Mal in der Geschichte der Menschheit niedergeschriebene Totenliturgien nachgewiesen
      Das Grab ist erstmals nach Jahrzehnten wieder zugänglich. Während die oberirdische Pyramide ziemlich zerfallen ist, ist die unterirdische Grabkammer sehr sehenswert, vor allem wegen der erstmals verwendeten Pyramidentexte: die ganze Kammer ist über und über mit Hieroglyphen ausgekleidet - der Hase ist Namensbestandteil des Unas - und die Decke mit Sternen übersät.
      Schon allein für dieses Erlebnis hat sich der Kauf der Fotoerlaubnis gelohnt.

      Der Aufgang zur Pyramide des Unas führt an den Resten der einstigen Ummauerung der Stufenpyramide des Djoser vorbei. Von der Umgebung steht unter anderem noch eine Säulenhalle. Zu jener Zeit baute man noch mit der Wand verbundene Säulen, die freistehende tragende Säule war noch nicht erfunden. Der Durchgang ist allein schon wegen seines Lichtspiels ein Genuss.

      Die berühmte Stufenpyramide des Djoser aus der 3. Dynastie, erbaut um 2650 v. Chr. von seinem nicht minder berühmten Architekten Imhotep, beherrscht die Wüste an dieser Stelle. Sie ist im Gegensatz zu den übrigen Pyramiden nicht quadratisch, sondern wie die Mastabas rechteckig. Insgesamt umfasst sie 6 Stufen, ist die älteste und mit einer Höhe von 62,5 Metern die neunthöchste der ägyptischen Pyramiden.

      Nach diesem ereignisreichen Vormittag fahren wir weiter nach Daschur. Der Pyramidenbezirk von Daschur ist Militärgebiet, ebenso wie der Pyramidenbezirk von Abusir. Den Ausflug nach Abusir konnten wir beim besten Willen nicht buchen, das Gelände ist für Besucher gesperrt. Daschur aber ist zugänglich, und so stehen wir nur wenig später vor der Knickpyramide des Snofru, ganz alleine in der Wüste.
      Snofru war der erste Pharao der 4. Dynastie und der erste, der sich um 2650 v.Chr. im richtigen Pyramidenbau versuchte.
      Bei seinem ersten Bauvorhaben war allerdings der Winkel zu steil. Dies wurde bei ungefähr der Hälfte geändert, was der Pyramide ihren Knick verleiht. Die Pyramide wurde zwar fertig gestellt, aber nicht als Grab benutzt.
      Und der Ritter, der diese berühmte Fehlkonstruktion immer schon mal sehen wollte, ist hin und weg...
      Und wenn man direkt zu Füßen der Pyramide herumstiefelt, muß man hier draußen tatsächlich auf Schlangen und Skorpione achten.

      Ebenfalls von Snofru stammt die Rote Pyramide.
      Mittlerweile ist ganz schön viel Sand in der Luft hier in der Wüste (und ja, wir sind hier tatsächlich mitten in der Wüste), so dass die Fotos ein bisschen diesig aussehen.
      Die Rote Pyramide ist die drittgrößte der altägyptischen Pyramiden und übertrifft im Basismaß sogar die Chephren-Pyramide.
      Ob Snofru hier seine letzte Ruhe fand ist allerdings ebenfalls unklar. Wir jedenfalls haben darauf verzichtet, mühsam in die Grabkammer zu klettern...
      Snofrus Sohn und Nachfolger Cheops hat die Pyramidenbaukunst dann jedenfalls perfektioniert, wie wir gestern in Gizeh gesehen haben.

      In der Ferne zu sehen ist noch die auch als „Schwarze Pyramide“ bekannte Pyramide Amenemhets III. aus der 12. Dynastie, als Dahschur wieder als Totenstadt des Mittleren Reiches Verwendung fand.
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    Jazīrat adh Dhahab, Jazirat adh Dhahab

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