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- Gün 446
- 22 Mart 2020 Pazar 02:40
- ☁️ 17 °C
- Yükseklik: 1.609 m
KenyaJomo Kenyatta International Airport1°19’58” S 36°55’28” E
Auf gute Freunde und den Galgenhumor
22 Mart 2020, Kenya ⋅ ☁️ 17 °C
... Denn ohne beides wären die letzten Tage richtig mies geworden.
Aber fange ich vorn an.
Letzten Sonntag rief der Kilimanjaro Kim nach einem Tag wandern in Shimbwe so laut, das wir entschieden, dass sich unsere Wege hier für eine Woche trennen.
Kim stieg Montag mit Victor und seinem Team auf den Kilimanjaro und ich ging zurück in mein kleines Paradies Jambiani.
Dazu auch noch ein Foto, da ich die Kühe am Strand so mag. Man sagt sie kommen zum entspannen dorthin :)
Dienstag meldet sich Kim ab, dass er ausserhalb des Empfangsbereich ist..
Mittwoch erreichte mich dann die Email der Krisenvorsorgeliste mot der Info, dass in Tansania die ersten Corona Fälle bekannt wurden und mit der Empfehlung dass deutsche Staatsangehörige, die sich vorübergehend in Tansania aufhalten sich umgehend mit ihrer Fluggesellschaft in Verbindung setzen müssen, um ihre Rückkehrmöglichkeit nach Deutschland sicherzustellen. Nach einem Gespräch mit Mone stand der Plan das wir so schnell es geht Kim und mich zurück nach Arusha in ihr Haus bekommen sollten, von dort und parallel weiter agieren und dann so schnell es geht nach Deutschland zurück fahren. Immer mehr Flughäfen machten zu, Fluggesellschaften stellten den gesamten Betrieb ein, Grenzen machten dicht.
Wenn Anne versucht mir einen Heimflug zu buchen und sagt "Ela, was hier abgeht geht gar nicht, ich versuch alles um an nen Flug für dich zu kommen" weiß ich was los sein muss.
Wenn Mone mir sagt" Ela, wir tun alles um Kim auf dem Kilimanjaro ausfindig zu machen, aber du verlässt bitte jetzt ohne ihn das Land, ihn bringen wir auch noch raus." schlucke ich schon ein paar mal ganz ordentlich.
Damit wurde Corona auch für mich hier Realität. Muss ich das Land welches ich so lieb gewonnen habe, welches mir so viel gegeben hat, zu früh verlassen, und Kim ohne Info auf dem Kilimanjaro zurück lassen? Ohne irgendwem" Ade" zu sagen?
Hui. Bekomm ich alles hin, aber mal tief durchatmen und den Kopf neu sortieren war schon nötig! Das Glück war, das Kim an diesem Tag noch Empfang hatte und wir ihn Abends schon zu Hause in Arusha wussten.
Ich war in dem Chaos unglaublich froh und dankbar Anne und Mone als Freundinnen zu haben! Sie waren großartig und mit Worten nicht zu beschreiben! Sie wurden sofort zu Informanten die interne und offizielle Quellen anzapfen. Anne wurde zur Buchungsbeauftragten, die gefühlt immer für uns am PC saß, recherchierte, buchte, umbuchte, durchdachte, Infos rein holte, plante. Organisatorinnen, Meinungsgeberinnen, Kummerkasten, Mutmachern, Beruhigerinnen,
Galgenhumorteilerin.
Beide erlebte ich stets mit klarem und bedachtem Verstand aber den nötigen Akzeptanz für meinen Galgenhumor. Diese Kombi war für mich in diesen Tagen das wichtigste. Denn Chaos, Sorgen und Unruhe gab es schon genug 🤨
Danke euch beiden! Aus tiefstem herzen!
Überhaupt kann ich bis auf wenige Ausnahmen sehr viel positives Berichten. Und die Ausnahmen waren sicherlich Angst, Unwissenheit und manchmal auch dem Alkohol geschuldet.
Als das Chaos für mich in Jambiani los ging hat zum Beispiel Ki, einer deren mit denen ich am meisten unterwegs war, entschiedene nicht Abends mit seinen Freunden auf die Fähre nach Dar es Salaam zu gehen und nach Hause zu fahren sondern mich nicht alleine auf Jambiani zu lassen solange ich nicht weiß wie ich da weg komme. Er blieb so viele Stunden einfach an meiner Seite während ich nicht vom Handy weg kam, organisierte für mich wie ich zum Bankautomat kam (da der Kartenleser des Hotels auch noch passend defekt war) , kümmerte sich um mein Abendessen, strahlte Ruhe aus und schaffte es manchmal sogar mich aus der Situation raus und zum Lachen zu bringen. Zum beispiel als er sich schäbbig lachte dass ich das Frühstück aufs Bett stellte. "Da frühstücken wo man schläft, du bist doch verrückt" und als er dann das erste klassisch englische Frühstücks Würstchen probierte und gar nicht wusste wie ihm geschieht konnte ich sehr gut lachen 😊
Ich war dankbar zu der Zeit nicht alleine sein zu müssen.
Mein ganzes Hotel Team war super, hörte zu, fragte nach und versucht mich mit kleinen Gesten aufzuheitern.
Normaler Weise haben Massai kein Zutritt zum Hotel Gelände, was Ki. aber nunmal ist. Sie sagten das man in so Momenten jemanden an seiner Seite braucht und setzten diese Regel für mich ausser Kraft und brachten sogar morgens Frühstück für uns beide :)
Unser Freund C. in Arusha war auch ein Segen. Er holte mich sofort 1 1/2 Stunden weit weg am Flughafen ab als ich wieder am Festland war. Und fuhr auch am nächsten Tag mit mir die Niederlassungen der Fluggesellschaften in Arusha ab um meine stornieren Flüge nach Deutschland wieder irgendwie zu regeln.
Selbst heute brachte er Kim und mich zum Flughafen obwohl er wie wir jetzt wissen Papa wurde. Ich hoffe das war auch für ihn nicht absehbar und dass es seiner kleinen Tochter die noch auf der Frühchen liegt weiter gut geht.
Überall erreicht einen ein Lächeln, ein freundliches Wort, Hilfe, eine ausgestreckte Hand.
Es waren und sind aufregende Tage, doch gab es nie einen Moment sich ernsthaft Sorgen um uns zu machen.
Es war unbequem und aufregend erst gar nicht zu wissen wie wir weg kommen können, dann nie zu wissen ob wir überhaupt noch nach Kenia kommen und ob wir von da aus weiter kommen oder dort feststecken bis wir zum Krisenland erklärt und mit Deutschlands Hilfe die Ausreise ermöglicht bekommen.
Inzwischen sitzen wir seit gestern Nachmittag Nairobi. Die Nacht verbrachten wir mit ca 40 fröhlichen Menschen aus Kamerun, die seit 6 Tagen hier am Flughafen feststecken und entschieden haben mit Musik, Gitarre, Gesang und Alkohol heut mal etwas zu feiern. 4 Stunden und 1,5 L kenianisches Bier später sitzen wir jetzt vor unserem Gate und es sieht aus als ob um 8.30 Uhr wirklich unsere Maschine nach Frankreich startet.
Kim geht von da aus direkt weiter nach Frankfurt, ich muss zusehen. Mein Flug nach D Dorf wurde storniert und bis jetzt kein Ersatz gefunden.
Schritt für Schritt und Pole Pole, auch das wird sich schon noch irgendwie regeln :)
Ich trete jetzt jedenfalls gleich meinen ersten Buisness class Langstrecken Flug von 8 1/2 Stunden an, da das das einzige war was wir überhaupt noch bekommen konnten 😝
Verrückt.
Macht es gut, wascht eure Hände ordentlich und 20 Sekunden und bleibt zu Hause
E.Okumaya devam et







GezginDas letzte Stück schaffst du auch noch!
Hallo Ela, wir sind froh wenn du wieder zu Hause bist. Liebe Grüße von Opa und Oma. 😎