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  • Day 2

    Bergbaumuseum

    September 6, 2023 in Germany ⋅ ☀️ 23 °C

    Auch heute zeigt sich das Wetter wieder von seiner besten Seite. Es ist eigentlich viel zu schade, diesen Tag in einem Museum zu verbringen. Auf Schusters Rappen machen wir uns auf den Weg und sind nach 25Minuten vor den Türen des Museums, dessen Fördergerüst schon aus der Ferne zu sehen ist und zum Wahrzeichen Bochums geworden ist. Hier wurde nämlich nie Kohle abgebaut. Die Grube, welche hier besichtigt werden kann, wurde von Grubenarbeitern für Anschauungszwecke angelegt. Auch das Fördergerüst wurde nach der Schliessung einer Zeche zerlegt und hier in Buchenheim, so die Wortbedeutung von Bochum, wieder aufgebaut.
    Im Museum wird eindrücklich erklärt, wie aus einem Urwald im Laufe der Zeit erst Torf, später Baunkohle und schliesslich Steinkohle entsteht. Im Ruhrpott wird diese Kohle schon seit geraumer Zeit abgebaut. Anfänglich mit einfachen Mitteln wie Holzpflöcken und Schaufeln und später mit hydraulischen Stützvorrichtungen und automatisierten Abbaufräsen. Ein Problem stellte der sogenannte tote Mann dar - und tut es noch bis heute. Die Kohleschichten sind im Ruhrgebiet bis zu cirka drei Meter dick. Wird diese Schicht entfernt, entsteht ein Hohlraum - eben der " tote Mann". Dieser fällt irgendwann in sich zusammen. Dass dies bis an die Oberfläche Konsequenzen hat, ist logisch. Bis heute setzt sich das Gelände aber noch. Auch wenn diese Setzungen lediglich im Millimeterbereich liegen, sind Auswirkungen zum Teil sehr frappant. So traten zum Beispiel in einer Schule bei den Schulkindern gehäuft Kopfschmerzen auf, bis ein Statiker herausgefunden hat, dass die Schule nicht mehr exakt im Wasser - also waagerecht - stand. Andererseits lösen diese Setzungen auch Instandstellungsarbeiten bei der Schieneninfrastruktur der Bahn und somit zahlreiche Verspätungen aus.
    Im Museum gibt es weitere Abteilungen, welche sich der Energieversorgung im Allgemeinen, der Kunst im Zusammenhang mit dem Bergbau, der Konstellation in den Kommunen oder der Gesundheit widmen. In diesem Zusammenhang wird auf die Silikose, also auf die Staublunge, eingegangen.
    Für drei Euronen Aufpreis auf den "normalen" Eintrittspreis dürfen wir uns einer Führung unter Tage anschliessen. Mit 40km/h rasen wir im Korb in die Tiefe. Ok, eigentlich rasen wir nicht und auch nicht wirklich tief hinunter. Aber die Show ist eindrücklich und lässt einen dies glauben.
    Unten erfahren wir allerhand Interessantes und treffen auch auf ein Pferd. Auch wenn dieses hier lediglich aus Pappe ist, steht es für seine Kameraden, welche in der Miene arbeiteten. Da die Pferde nicht gerne mit dem Korb fuhren, verbrachten sie - einmal unten - ihr Dasein im Untergrund.
    Anschliessend besteigen wir den Fahrstuhl und geniessen nach dem Aussteigen die Aussicht vom Fördergerüst.
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