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  • Day 7

    Die Höhlenstadt von Wardsia

    December 28, 2019 in Georgia

    Zwischen Georgien und Türkei gibt es bahnfahrttechnisch eine Lücke. Zwar liegen seit 1899 hier Gleise. Diese wurden aber 1990 stillgelegt und sollen erst langsam wieder reaktiviert werden. Also muss das Taxi herhalten. Unterwegs auf dem Rückweg in Bordschomi Max abgesetzt und dann weiter zur Grenze gemacht. Während der Fahrt hatte der Taxifahrer die Idee, uns anstelle zur Grenze, zu einer Höhlenstadt zu fahren. Nur ein kleiner Umweg, sagte er. Höhlenstadt klingt auch gut, machen wir!

    Wardsia wurde im 12 Jahrhundert als Grenzfestung gegen die Türken und Perser errichtet. In einem Tal liegend, hat man dafür den 500m hohen Felsen von unten bis oben durchlöchert, sodass etwa 3.000 Wohnungen für 50.000 Menschen im Felsen Platz fanden. Neben einer Bibliothek, einer Kirche, einer Schatzkammer, unterirdische Bäckereien und Ställe gab es auch fließend Wasser durch ein Leitungssystem von Keramikrohre. Ein starkes Erdbeben zerstörte weite Teile der Stadt und legte sie, vormals komplett von außen unsichtbar, offen. Nach der Eroberung durch die Perser im 16 Jhd. verlor sie mehr und mehr ihre ursprüngliche Bedeutung und ist erst seit wenigen Jahrzehnten wieder von Mönchen bewohnt. In der Geschichtsschreibung wird sich mehrmals als Wunder erwähnt, dem kann ich nichts hinzufügen.
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