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  • Day 10

    Gipfeltag

    March 11, 2022 in Tanzania ⋅ ☁️ 10 °C

    Kurz nach Mitternacht begannen wir in ziemlicher Kälte den Aufstieg auf den Uhuru Peak. Ich hatte mir den Tag schon sehr anstrengend vorgestellt, aber es war noch Mal ein Stückchen schwieriger als gedacht. Ich wusste, dass wir über 1000 Höhenmeter bis zum Gipfel überwinden und am selben Tag auch wieder heruntergehen mussten. Ich wusste auch, dass als Wanderzeit heute 11 bis 15 Stunden angegeben wurden und alles andere was wichtig ist. Aber so schwer wie es dann war hatte ich es mir wirklich nicht vorgestellt.

    Schon gegen 2 Uhr fror unser Schlauch mit dem Trinkwasser aus dem Rucksack das erste Mal zu. Wegen der Höhe gingen wir nur sehr langsam und waren trotzdem schon kurz nach dem Start komplett außer Atem. Der schlimmste Teil war die schier endlos lange Zickzack-Strecke vor Gilman's Point. Als wir ankamen sahen wir schon die Lichter der Taschenlampen anderer Wanderer unheimlich weit oben. Wir waren auf dieser Strecke mindestens 5-6 Stunden lang und es kam einem so vor als würde man sich gar nicht weiterbewegen. Zwischendurch wurde auch ein Wanderer, der es nicht nach oben geschafft hat von einem Guide nach unten begleitet. Die Strecke sah immer gleich aus und oben sah man die Taschenlampen die natürlich nicht näher kamen, da sie sich auch nach oben bewegten. Es kam mir beim Aufstieg fast so vor, als würde ich alles nur noch halb wahrnehmen, ich hatte schon gegen 5 Uhr überhaupt keine Energie mehr und überlegte sogar kurz, aufzugeben.

    Irgendwie habe ich mich dann doch noch zum Gilman's Point durchgerungen, was für mich quasi gleichbedeutend mit dem Gipfel war. Denn ab hier waren es nicht mehr viele Höhenmeter, man sah hinab in den Krater und die unheimlich demotivierende Zickzack-Strecke war endlich überwunden.

    Dadurch dass ich keine Energie mehr hatte war der Weg zum Gipfelschild zwar auch noch sehr anstrengend, aber nicht zu vergleichen mit dem was wir davor absolviert hatten. Am Gipfel hatte ich dann sogar wieder genug Kraft, mit einem der Guides noch einen Geocache zu suchen, der ca. 100-150 Meter vom Gipfelschild entfernt liegt. Mein mit Abstand höchster physischer Cachefund.

    Danach ging es wieder bergab, und zwar bis zum Millenium Camp auf 3950m Höhe.

    Allein in Höhenmetern haben wir also einiges geschafft:
    Vom Camp auf 4800m Höhe zum Gipfel auf 5895m und wieder runter auf 3950m.
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