• der erholsame Teil - in Kenting

    May 6, 2018 in Taiwan ⋅ ☁️ 27 °C

    So, da sind wir nun gut angekommen hier in Kenting.
    Die Fahrt mit der HSR ist wirklich simpel und unbestritten äußerst komfortabel.

    Die Karten hatten wir schon vorgestern am Hauptbahnhof geholt, war kein Problem. Perfekte Verständigung, man bekommt die verfügbaren Züge auf einem Screen gezeigt, wählt aus, kann mit Karte zahlen. Der Preis ist auch moderat; pro Person und Strecke um die 40Euro umgerechnet, mit festem Sitzplatz. Auf dem Ticket, dass auch als Zugang für die Sperre im Bahnhof dient, ist alles aufgedruckt. Wagennummer, Platz.
    Auf den Punkt planmäßig fährt die Bahn ein und hält - genau wie die Metro auch - ganz genau am aufgemalten Haltepunkt.
    Steht man am richtigen Platz, geht die Tür vor der Nase auf. Und das klappt hier zu 100% zuverlässig, alle reihen sich brav in einer Linie ein, niemand drängelt. Dies gilt für die MRT im Übrigen genauso wie für die endlosen Rolltreppen in den einzelnen Stationen wie hier am Fernbahnhof.

    Der Zug ist sauber, breit, bequem, man hat sehr viel Platz. In Spitze war er knapp unter 300 Km/h unterwegs.
    Man sieht die gesichtslosen Städte, alle gleich, vorbeirauschen, im Norden noch bergig im Hintergrund, dann wird das Land flach wie eine Tischtennisplatte. Giftgrüne Reisfelder wechseln mit großen Chemieanlagen das Bild.
    Leider geht die HSR-Linie nur bis nach Khaosiung (bzw. noch außerhalb davon, der Bahnhof heißt Zuoying. Anfangs hat mich das verwirrt).

    Ab da muss man dann umsteigen in Busse, wir hatten hier bereits vorab das Hotel angemailt, da die einen Shuttlebus jeden Nachmittag anbieten. War ganz entspannt. Die Busreise dauert dann aber noch mal gute 2 Stunden, keine wirklich ausgebaute Autobahn, sondern eher Landstraßenverkehr.
    Es scheint hier im Süden noch heißer zu sein, schwül. Die Landschaft hat wieder Berge, man sieht viele Obstplantagen und, zum Meer hin, jede Menge Garnelenfarmen.

    Je mehr man sich Kentig nährt, desto urbaner wirds - will heißen, es reihen sich in die Bebauung mehr und mehr Kindervergnügungsparks, grellbunte Bespaßungscenter, Ponyreiten, nagelneue McDo- und Starbucksfilialen und gefühlt 20 Kartbahnen nacheinander entlang der Straße auf.
    Ab und zu erhascht man einen Blick zum Strand, und der verheißt wenig vielversprechendes. Viel Gestein, ab und zu eine kleine Bucht, der Sand oft grau uns stumpf wirkend.

    Wenn auch das Hotel (Cesar-Park-Hotel, ziemlich großer Klopper) einen sehr guten und gepflegten Eindruck macht, hübsches, geräumiges Zimmer - ich denke, es wird uns hier an Ende zu rummelig werden. Millionen chinesische Familien, Kinder, Kleinkinder.
    Natürlich kann man auch in kleineren Homestays unterkommen, die sind dann aber entweder sehr schrecklich, oder sehr weit abgelegen, dass man abends zum Essen immer fahren müsste, oder bieten kein Frühstück oder oder. Ich habe ewig gesucht und mich am Ende doch für die Komfort-Variante hier entschieden - eben inclusive der vielen Familien.

    Das Stückchen Strand / Bucht hier zeige ich euch ungeschönt - es ist weder groß und auch nicht unbedingt beeindruckend.
    Die Bilder habe ich allerdings gegen Abend gemacht, da war der Massenansturm schon vorbei.
    Und den Hotelpool haben wir noch gar nicht angesehen.
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