• Wanderung im Ajloun Naturreservat

    16. oktober 2024, Jordan ⋅ ☀️ 26 °C

    Den „Schwarzwald Jordaniens“ nennt unser Guide Saleem das Naturreservat von Ajloun ein wenig spöttisch. Tatsächlich: Nur etwa 1% der Landesfläche Jordaniens ist bewaldet, insofern ist das bergige Terrain auf rund 1.100m Höhe mit seinen Steineichen, Palästina-Eichen, Erdbeerbäumen und Terpentin-Pistazien durchaus etwas besonderes. Das Reservat ist aber nicht nur ein Naturschutzprojekt, sondern auch ein lokales Entwicklungs- und Arbeitsbeschaffungsprogramm, betrieben von der jordanischen Royal Society for the Conservation of Nature (RSCN). Die wunderschön angelegten Wanderpfade locken Touristen, die vor Ort in Hütten übernachten können. Das schafft Einnahmen und Arbeitsplätze für Ranger und Guides. „Viele junge Leute verlassen die Gegend und gehen nach Amman oder anderswo hin“, berichtet mir Rafad, unser Wanderführer, der aus dem benachbarten Dorf kommt. Der Job ermöglicht ihm, in der Heimat zu bleiben. Im Handwerkszentrum nahe des Visitor Centers stellen Frauen aus den Dörfern vor Ort köstliche Kekse und duftende Seifen her, beides aus vollständig natürlichen Zutaten von vor Ort. Das ist für uns Reisende eine tolle Shopping-Gelegenheit. Für die Frauen die hier arbeiten ist das in einem Land mit einer extrem niedrigen Frauenerwerbsquote und einer sehr konservativen Geschlechterpolitik eine große Chance.
    Rafad versteht sein Handwerk: Er führt uns über wunderschöne Pfade vom Visitor Center hinab ins Tal in das Dorf Rasoun, wo uns unser Busfahrer Fuad wieder einsammelt.
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