• Dockery Plantation

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    Natürlich hat der Blues nicht den „einen“ Geburtsort, aber müsste man sich festlegen, wäre es wohl doch am ehesten hier: 1895 gründete Will Dockery eine Sägemühle. Er rodete großflächig und legte die Sümpfe trocken. Und als er bemerkte, wie fruchtbar der Boden war, pflanzte er Baumwolle. Dockery Plantation hatte in seiner Hochphase rund 2.000 Mitarbeiter, ein eigenes Postamt, Lebensmittelladen, einen eigenen Anschluss an die Bahnlinie. Natürlich beutete Dockery seine schwarzen Arbeiter aus. Doch er ließ ihnen auch Freiheiten: Es störte ihn nicht weiter, wenn Freitagabend ordentlich gefeiert wurde! Ungefähr 1901 kamen zwei neue Leute auf die Farm. Einerseits ein Mann namens Henry Sloan, der offenbar bereits einen wilden Blues spielte und diesen den Leuten auf der Farm beibrachte. Andererseits der wohl gerade einmal 14jährige Charley Patton, der völlig für Sloans Blues entflammte und den neuen Stil verinnerlichte. Sloan zog ein paar Jahre später weiter, und seine Spur verliert sich im Dunkel der Geschichte. Doch Patton gründete auf der Dockery Plantage die erste Generation der Blueser: mit Son House, Willie Brown und Tommy Johnson, später dann Robert Johnson, Pops Staples, David „Honeyboy“ Edwards, Howlin‘ Wolf und anderen. „You could say, it all started here“, sagte der große B.B. King einst in einer Dokumentation über die Dockery Plantation. Heute wird ein kleiner Teil der einst riesigen Plantage der von einer Gruppe engagierter lokaler Bluesfreunde erhalten.Read more