• Florian Pfeil

USA-Südstaaten 2025

Auf den Spuren von Musik & Geschichte durch den Tiefen Süden der 🇺🇸 Read more
  • Trip start
    April 12, 2025

    Los geht’s!

    April 12 in Germany ⋅ ☀️ 22 °C

    Heute startet die nächste Studienreise der Fridtjof-Nansen-Akademie: 16 Tage werden wir durch die Südstaaten der USA reisen, auf den Spuren von Politik, Geschichte und Musik. Wir werden Schauplätze der afroamerikanischen Bürgerrechtsbewegung sehen und verstehen, wie Blues, Soul, Country und Jazz entstanden sind. Wir starten von Frankfurt nach Atlanta, Georgia. Let‘s Go!Read more

  • Das Kapitol von Georgia

    April 13 in the United States ⋅ ☀️ 13 °C

    Atlanta ist der Startpunkt unserer Reise und zugleich eine Stadt mit interessanter Geschichte. Gegründet als wichtige Bahnstation an der Western and Atlantic Railroad, nach der die Stadt auch ihren Namen erhielt, wurde Atlanta eine wichtige Garnison der Konföderierten im Amerikanischen Bürgerkrieg. Die Folge war brutal: Nordstaaten-General William Tecumseh Sherman machte Atlanta 1864 dem Erdboden gleich. Doch die Stadt erstand neu wie Phönix aus der Asche - kein Wunder, dass der mythische Vogel auch das Wappentier Atlantas ist. Ihren Wiederaufstieg verdankte die Stadt der raschen Industrialisierung, die dazu führte, dass Atlanta seit 1877 Hauptstadt von Georgia ist. Den Stolz darauf repräsentiert das neoklassizistische Kapitol, Sitz des Gouverneurs und der beiden Kammern des Parlaments von Georgia. Wohlstand soll die Kuppel des Kapitols ausstrahlen, die seit 1958 mit Blattgold aus den nahegelegenen Minen von Dahlonega gedeckt ist.Read more

  • Martin Luther King Jr. National Historic

    April 13 in the United States ⋅ ☀️ 15 °C

    Atlanta ist auch einer der wichtigsten Orte der afroamerikanischen Bürgerrechtsgeschichte. Im segregierten Atlanta war das Stadtviertel Sweet Auburn das schwarze Geschäftszentrum und zugleich Wohnviertel der schwarzen Mittel- und oberen Mittelschicht. Hier wurde am 15. Januar 1929 Martin Luther King jr. geboren. Sein Großvater hatte die örtliche Ebenezer Baptist Church erbauen lassen, deren Pfarrer er jahrzehntelang war. Dessen Sohn Martin Luther King sen. übernahm die Pfarrei von 1931-1975. Sowohl der Großvater als auch der Vater engagierten sich für die Rechte schwarzer Menschen. Der Junior wuchs hier in Sweet Auburn auf, bevor ihn seine Karriere als Reverend und Aktivist der Bürgerrechtsbewegung an andere Orte führte. 1960 verlagerte MLK seinen Lebensmittelpunkt wieder hierher zurück und übernahm als Basis für sein aktivistisches Engagement bis zu seiner Ermordung 1968 die Stelle als Co-Pfarrer unter seinem Vater in der Ebenezer Baptist Church. Heute befindet sich hier ein Nationalpark, der neben dem Geburtshaus und der Ebenezer-Kirche auch eine informative Ausstellung über das Leben Kings und einen Walk of Fame der Bürgerrechtsbewegung umfasst. Und hier endete auch die Geschichte von Martin Luther King: Nach seiner Ermordung ließ seine Witwe Coretta Scott King neben der Ebenezer-Kirche eine Gedenkstätte errichten, in der der Friedensnobelpreisträger begraben ist.Read more

  • Die Architektur von John C. Portman

    April 13 in the United States ⋅ ☀️ 23 °C

    Auch architektonisch ist Atlanta interessant als Heimat des neofuturistischen Architekten John C. Portman, der für seine Hochhäuser, insbesondere Hotels, berühmt ist. In Atlanta hat Portman die Skyline nachhaltig geprägt, vor allem mit dem runden und komplett verspiegelten Westin Plaza. Berühmt ist aber auch das Marriott Marquis, wegen seiner außergewöhnlichen geschwungenen Fassade auch das „schwangere Hotel“ genannt. Das faszinierende am Marquis ist aber nicht so sehr sein Äußeres, als seine inneren Werte: Markenzeichen Portmans waren die mehrgeschossigen Atrien. Rekordhalter war das Marquis: Mit einer Höhe von 143m erstreckt sich das Atrium vom Untergeschoss bis zur Decke des Gebäudes. Von seiner Eröffnung 1985 bis zu Eröffnung des Burj al-Arab in Dubai 1999 hielt das Marquis den Rekord als höchstes Atrium der Welt.Read more

  • Consolidated Gold Mine in Dahlonega

    April 14 in the United States ⋅ ☀️ 22 °C

    Von Atlanta aus fahren wir nordwärts in die Appalachen hinein. Unsere erste Station ist der kleine Ort Dahlonega, in dessen Nähe 1828 Gold gefunden wurde. Dem daraus entstehenden Goldrausch folgten bis zu 10.000 Glücksritter, die in den Flüssen und Bächen als Goldwäscher die Sedimente siebten. Die Goldsucher störten sich nicht weiter daran, dass das Land den dort ansässigen Cherokee gehörte - zu groß war die Gier nach Gold. Es kam zunehmend zu Konflikten zwischen den Cherokee und den Goldsuchern. 1830 ließ US-Präsident Andrew Jackson den Indian Removal Act beschließen, der die Umsiedelung der Cherokee weit nach Westen, nach Oklahoma, vorsah. Die Cherokee wehrten sich juristisch mit einer Klage vor dem Supreme Court, der ihnen Recht gab. Doch Präsident Jackson ignorierte die Gerichtsentscheidung. US-General Winfield Scott erhielt den Auftrag, die Umsiedelung der Cherokee gewaltsam vorzunehmen - nach heutigen Maßstäben ein Fall ethnischer Säuberung und damit ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit! Aber General Scott setzte die Entscheidung um. Die Cherokee durften nur mitnehmen, was sie tragen konnten und wurden unter äußerst schwierigen logistischen, klimatischen und gesundheitlichen Bedingungen auf den „Pfad der Tränen“ („Trail of Tears“) getrieben. Viele Cherokee überlebten dies nicht. Der Goldrausch währte indes nicht lange. Schon in den 1840ern ließ sich nicht mehr allzu viel Gold waschen, und die Glücksritter zogen weiter nach Kalifornien, wo der nächste Goldrausch rief.
    Der technische Fortschritt ermöglichte jedoch einige Jahre später auch die bergmännische Goldsuche unter Tage im harten Granit von Dahlonega. 1895 wurde die Consolidated Gold Mining Co. gegründet, die eine gewaltige Quarzader in Granit abbaute, in der Gold enthalten war. Bis zu 600 Menschen arbeiteten für das Unternehmen, dem jedoch kein Erfolg beschieden war: Trotz enorm harter Arbeit fand man dort nach dem Anfangserfolg nur noch geringe Mengen Goldes und die Mine meldete schon 1906 Konkurs an.
    Heute kann man das Bergwerk besuchen und die harten Arbeitsbedingungen ein wenig nachvollziehen. Und wir dürfen selbst unser Glück beim Goldwaschen versuchen. Zur Finanzierung unserer Reise reichen die gefundenen Mengen aber leider nicht annähernd…
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  • Das Museum of the Cherokee People

    April 14 in the United States ⋅ ☀️ 28 °C

    Schon im vorherigen Bericht war die gewaltsame Vertreibung der Cherokee infolge des Goldrauschs erwähnt worden. Dieses Ereignis ist natürlich einer der zentralen Wegpunkte im sehr informativen Museum of the Cherokee People. Gegründet 1958 war die Ausstellung Ende der 1990er nach - damals - neuesten museumspädagogischen Standards neu gemacht worden: mit riesigen Wandgemälden und lebensgroßen Wachsfiguren, die den Besuchern immersive Erlebnisse ermöglichen sollten etwa. Heute versteht sich das Haus als „museum in transition“: mehr als 25 Jahre später sei es erneut wichtig, die Perspektive der Ausstellung zu überarbeiten. Künftig soll die Geschichte aus der Perspektive der Cherokee selbst erzählt werden, und die Cherokee sollen mehr als Expert:innen in eigener Sache ernst genommen werden. In der momentanen Übergangszeit sind die Beschriftungen der Exponate teilweise mit Zusatztafeln versehen worden, die die neuen Überlegungen verdeutlichen und Fragen aus der Perspektive der Cherokee selbst stellen. Das Museum war auch bislang schon ein interessanter Ort, doch die neue durchaus selbstkritische Sicht auf die eigene Ausstellung beeindruckt!Read more

  • Mountain Farm Museum

    April 15 in the United States ⋅ ☀️ 13 °C

    Wir fahren von Cherokee aus parallel zum Oconaluftee River etwas weiter das Tal hinauf und erreichen das Mountain Farm Museum, ein kleines Freilichtmuseum, in dem man lernen kann, wie sich die europäisch-amerikanischen Siedler im 19. Jahrhundert in den Great Smoky Mountains behaupten mussten.Read more

  • Am Appalachian Trail

    April 15 in the United States ⋅ 🌬 6 °C

    In Serpentinen windet sich unser Bus hinauf zum Newfound Gap, einem Aussichtspunkt, über den auch der legendäre Wanderweg Appalachian Trail läuft, der im Verlauf von 3.540km Georgia mit Maine verbindet.Read more

  • Auf dem Kuwohi

    April 15 in the United States ⋅ 🌬 4 °C

    Unser Bus fährt uns immer weiter hinauf in die Great Smoky Mountains, bis an den Fuß des Berges, der oft immer noch Clingman‘s Dome genannt wird. Doch diesen Namen gibt es nicht mehr, denn jener Thomas Clingman, nach dem der Berg benannt wurde, war im Amerikanischen Bürgerkrieg ein General der Südstaaten. Stattdessen erhielt der Berg jenen Cherokee-Namen zurück, den er auch schon in früheren Zeiten getragen hatte: Kuwohi.
    Oben auf dem Kuwohi steht eine enorme Aussichtsplattform, von der aus ein 360-Grad-Blick über das UNESCO-Weltnaturerbe der Smokies möglich ist. Aber auch ohne diese Plattform hat der Kuwohi eine Gesamthöhe von knapp über 2.000m.
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  • Chattanooga

    April 15 in the United States ⋅ ☀️ 18 °C

    Chattanooga ist für uns eigentlich nur ein Übernachtungsstopp. Aber wir nutzen das wunderbare Wetter noch für einen Abendspaziergang entlang des Tennessee River.

  • Jack Daniel‘s Whiskey Brennerei

    April 16 in the United States ⋅ ⛅ 17 °C

    Jack Daniel‘s ist die meistverkaufte amerikanische Whiskeymarke der Welt. 1860 kaufte der damals 14jährige Jack Daniel einem Pfarrer dessen Brennblase ab und lernte von dessen Sklaven Nearis Green, damit umzugehen. Einige Jahre später kaufte Daniel Land mit einer ergiebigen Quelle und stellte den inzwischen freigekauften Nearis Green als Brennmeister ein. Heute ist Jack Daniel‘s ein Weltunternehmen, das seinen Tennessee Whiskey in 147 Länder liefert. Jeder Tropfen kommt nach wie vor aus dem Stammsitz im beschaulichen Lynchburg, Tennessee. Zwar gehört das Unternehmen schon seit 1956 zum Konzern Brown-Forman, doch konnte die Familie von Jack Daniel gute Konditionen aushandeln: Der Standort und die Rezeptur sind vertraglich genauso gesichert wie die führende Rolle der Nachfahren von Jack Daniel.Read more

  • Streifzug über den Broadway in Nashville

    April 16 in the United States ⋅ 🌙 14 °C

    Das Nachtleben der „Music City U.S.A.“ Nashville spielt auf dem Broadway. Eine Musikkneipe steht hier neben der anderen. Wir begeben uns auf einen ersten Streifzug.

  • RCA Studio B

    April 17 in the United States ⋅ ☀️ 13 °C

    Nashville ist die „Music City U.S.A.“. Im Stadtviertel Music Row drängen sich Plattenlabel und Aufnahmestudios. Und hier steht auch das Studio, mit dem der Aufstieg Nashvilles in die erste Liga der Musikindustrie begann: Nachdem das Plattenlabel RCA Victor Elvis Presley unter Vertrag genommen hatte, baute der legendäre Musikproduzent Chet Atkins hier 1957 das RCA Studio B auf, in dem alleine Elvis mehr als 200 Songs aufnahm. In den 20 Jahren seiner Existenz wurden hier ungefähr 60% aller Hits in den Country Charts produziert. Unzählige Stars nahmen hier neben Elvis auf: Don Gibson, die Everly Brothers, Dolly Parton, Waylon Jennings, Willie Nelson, Charley Pride und viele andere. Mit großer Leidenschaft, enormem Wissen, eleganten Tanzschritten und manchmal auch gesungen bringt unsere Führerin Hal für uns Farbe in die Geschichte des Studios.Read more

  • Country Music Hall of Fame and Museum

    April 17 in the United States ⋅ ☀️ 19 °C

    Das Museum der Country Music Hall of Fame ist eine Schatzkammer: Von den Anfängen der Country Music mit der Carter Family oder Jimmie Rodgers in den späten 1920ern bis zu den Interpret:innen der Gegenwart spannt das Museum den Bogen.Read more

  • Ryman Auditorium

    April 17 in the United States ⋅ ⛅ 25 °C

    1885 besuchte Thomas Ryman den Zeltgottesdienst eines Erweckungspredigers. Ryman war ein erfolgreicher Geschäftsmann, dem eine Flotte von Dampfschiffen und Saloons in Nashville gehörten. Den Moralprediger Samuel Porter Jones empfand Ryman daher als geschäftsschädigend - und eigentlich ging Ryman zu dem Gottesdienst, um ihn zu stören. Doch stattdessen hatte er ein Erweckungserlebnis. Er baute danach eine Kirche für Jones, die dieser nach Rymans Tod in „Ryman Auditorium“ umbenannte. Wenn kein Gottesdienst war, organisierte ab 1911 die Witwe Lula C. Naff Veranstaltungen in der Kirche. Als die Gemeinde die Kirche aufgab, wurde das Ryman Auditorium endgültig zu einer Veranstaltungsstätte umgebaut und jahrzehntelang von Naff gemanagt. Alle Größen ihrer Zeit kamen: Charlie Chaplin, Helen Keller, Bob Hope, Doris Day, Teddy Roosevelt, später dann auch die Beatles. Und ab den 1940ern war das Ryman Auditorium regelmäßiger Ort für die Grand Ole Opry, die berühmteste Live-Radioshow der Country-Geschichte. Alle Stars der Country Music spielten hier in der „Mother Church of Country Music“, und die Shows wurden landesweit aus dem Ryman übertragen - jedenfalls bis 1974 außerhalb von Nashville eine neue Spielstätte für die Grand Ole Opry errichtet wurde. Danach verfiel das Ryman, sollte abgerissen werden und blieb nur bestehen, weil die Künstler:innen sich für den Bau einsetzten. Heute ist es wieder eine wunderbare Konzertveranstaltungsstätte mit großartiger Akustik - und Erinnerung an die große Musiktradition von Nashville.Read more

  • Broadway

    April 17 in the United States ⋅ ⛅ 20 °C

    Nashvilles Broadway ist ein großartiger Ort, um Country-Musik live zu hören. Zwar sind viele Musikkneipen inzwischen mehr auf ein jugendliches, erlebnisorientiertes Publikum ausgerichtet, doch nach wie vor gibt es viele richtig gute Kneipen. Nachmittags und Abends nutzen wir die Gelegenheit, uns von den Coutry-Bars und -Erfahrungen zu verabschieden.Read more

  • Auf den Spuren von Elvis in Graceland

    April 18 in the United States ⋅ 🌬 27 °C

    Elvis Presley kam aus ärmlichen Verhältnissen. Aber er hatte seinen Eltern versprochen, dass er ihnen eines Tages ein tolles Haus kaufen würde. Am Ende wurde es die Villa Graceland am Rande von Memphis. Von 1957 bis zu seinem frühen Tod 1977 lebte Elvis hier mit seiner Familie.Read more

  • National Civil Rights Museum

    April 18 in the United States ⋅ 🌬 29 °C

    Am 4. April 1968 verließ Dr. Martin Luther King jr. nachmittags sein Zimmer 306 im Lorraine Motel. Auf dem Balkon unmittelbar vor seiner Zimmer wurde er von einem Schuss getroffen und starb.
    Heute ist im Lorraine Motel das National Civil Rights Museum untergebracht, ein tief beeindruckendes Museum!Read more

  • Streifzug auf der Beale Street

    April 18 in the United States ⋅ ☁️ 25 °C

    Anfang des 20. Jahrhunderts war die Beale Street das kommerzielle und kulturelle Zentrum des „schwarzen“ Memphis. Hier blühten Geschäfte, Kneipen, Glücksspiel, Prostitution und Verbrechen. Ein heißes Pflaster! Aber hier war auch das Zentrum schwarzer Musik. Der ländliche Blues aus dem Delta wurde hier zum Memphis Blues urbanisiert. Einflussreiche Gestalten wie der „Vater des Blues“, der Musiker W.C. Handy lebten hier. Jazz und Rhythm‘n‘Blues wurden gespielt. In den 1970ern war die Straße hingegen verwahrlost und fast ausgestorben. Erfolgreiche Denkmalschutzbemühungen haben die Beale Street jedoch wieder zu einem Zentrum des Nachtlebens von Memphis gemacht!Read more

  • Burkle Estate

    April 19 in the United States ⋅ ☁️ 22 °C

    Im Burkle Estate lebte einst der Deutsche Jakob Bürkle, der nach dem Scheitern der Revolution von 1848 vor der Autokratie in das Land der Freiheit USA floh, sich 1856 in Memphis niederließ und entsetzt von der Sklaverei war. Ganz in der Nähe seines Hauses war der Auktionsplatz, auf dem neben Kühen, Schafen und Schweinen auch Menschen versteigert wurden. Bürkle beschloss, Teil der sogenannten „Underground Railroad“ zu werden, jenes geheimen Netzwerks von schwarzen und weißen Fluchthelfern, die entlaufenen Sklav:innen dabei halfen, über den Ohio River in die Nordstaaten und noch weiter bis nach Kanada zu kommen. Schätzungsweise 100.000 Menschen unterstützte dieses Netzwerk dabei, der Sklaverei zu entkommen. Bürkle war ein kleines, aber wichtiges Rädchen im Getriebe dieses geheimen Netzwerks. Er bot den entlaufenen Sklav:innen unter Gefährdung seines eigenen Lebens Unterschlupf im Keller seines Hauses und half ihnen, sich an Bord von Booten auf dem Mississippi zu verstecken um so nach Norden zu kommen.Read more

  • Elaine Lee: Zeitzeugin

    April 19 in the United States ⋅ ☁️ 22 °C

    Elaine Lee macht mit uns eine ganz spezielle Stadtrundfahrt zur afroamerikanischen Geschichte in Memphis. Dabei ist sie als eine der legendären Lee-Schwestern auch selbst Zeitzeugin: Ihre älteste Schwester Ernestine wurde 1960 erstmals festgenommen, weil sie gemeinsam mit anderen schwarzen Studierende eine rein weiße Bibliothek nutzen wollte. In der Folge wurden alle sieben Lee-Schwestern immer wieder verhaftet, weil sie „Sit-Ins“ in segregierten öffentlichen Einrichtungen durchführten und friedlichen Widerstand leisteten. So wurden die Schwestern in den 1960ern bekannt als die am meisten verhaftete Familie der USA - 17mal alleine bis 1965! Unsere Gesprächspartnerin Elaine wurde erstmals als 16jährige verhaftet. Sie und ihre Schwestern besetzten Imbisse, in denen Schwarze nicht bedient wurden, oder sie gingen in weiße Gottesdienste, in denen sie nicht willkommen waren. Elaine lief im berühmten Marsch von Selma 1965 mit und hat die Hand von Martin Luther King jr. geschüttelt. Auf der Gedenktafel, die inzwischen zu Ehren der Lee-Schwestern auf der Main Street aufgestellt wurde, heißt es: „Memphis is a better place because the Lees stood up by sitting down in forbidden seats.“ Mit Sorge sieht Elaine in die Zukunft: „Vieles von dem, was wir erstritten haben, wird gerade zurückgedreht“, sagt sie bewegt. Wir sind tief berührt von diesem Treffen mit einer großen Frau!Read more

  • Sun Studios

    April 19 in the United States ⋅ ☁️ 24 °C

    Der Radiotechniker Sam Phillips eröffnete 1950 die Sun Studios, um Blues aufzunehmen. Bald nahmen viele schwarze Größen bei ihm auf: Howling Wolf, Rufus Thomas und B.B. King etwa. 1951 nahmen Jackie Brenston & His Delta Cats, die Band von Ike Turner, hier den Song „Rocket 88“ auf, der als erste Rock‘n‘Roll-Aufnahme überhaupt gilt. Den Erfolg dieser Nummer nahm Phillips zum Anlass, 1952 sein eigenes Plattenlabel Sun Records zu gründen. Und 1953 kam ein schüchterner Elvis Presley hierher, um einen ersten Song aufzunehmen. Sam Phillips war wenig beeindruckt. Erst als er ein Jahr später Elvis mit seinen Begleitmusikern Scotty Moore und Bill Black zusammenrechte und diese eine dynamische Coverversion des Bluesklassikers „That‘s Allright“ einspielten, war Phillips überzeugt - der Rockabilly war geboren und der Rest ist Geschichte: er verkaufte den Vertrag mit Elvis an das große Label RCA Victor und heuerte mit dem Geld neue Rockabilly-Künstler an: Carl Perkins nahm hier „Blue Suede Shoes“ auf, jenen Song der Platz 1 in den Pop-, Rhythm‘n‘Blues und Country-Charts erreichte. Jerry Lee Lewis spielte hier die „Great Balls of Fire“ und Johnny Cash „I Walk The Line“. Ende der 1960er wurde das Studio geschlossen, blieb aber originalgetreu erhalten. Seit den 1980ern ist es Museum, wird aber auch immer wieder als Studio genutzt: die irische Band U2 nahm hier ebenso auf wie Bon Dylan, Tom Petty oder Maroon5.Read more

  • Stax Museum of American Soul Music

    April 19 in the United States ⋅ ☁️ 26 °C

    Das Plattenlabel Stax Records war in den 1960ern und 1970ern einer der kreativsten Orte der Geschichte der Soul-Musik. Gegründet von dem weißen Country-Fiddler Jim Stewart, der die schwarze Musik kennen und lieben lernte, und seiner Schwester Estelle Axton, die die schwarzen Kids in der armen Nachbarschaft des Studios für die Musik gewann. Im alten Kino in der East McLemore Avenue richteten sie ihr Studio ein, in dem Hautfarbe - anders als im ansonsten segregierten Memphis - keine Rolle spielten. Die legendäre Hausband Booker T. & The M.G.s bestand aus den beiden Schwarzen Booker T. Jones und Al Jackson jr. sowie den beiden Weißen Steve Cropper und Donald „Duck“ Dunn, letztere später auch bekannt als Mitglieder der Blues Brothers Band. Bei Stax nahmen großartige Künstler:innen wie Carla Thomas, ihr Vater Rufus Thomas, das „Double Dynamite“ Sam & Dave sowie der große Otis Redding, die Blueser Little Milton und Albert King auf. In den 1970ern wandte sich das Label mit Bands wie den Staple Singers noch stärker der Bürgerrechtsbewegung zu und Isaac Hayes wurde zum Superstar, der sich in seinem Vertrag u.a. einen vergoldeten Cadillac aushandelte. Doch das Label wurde Mitte / Ende der 1970er von Banken und Vertriebspartnern ruiniert und ging in die Insolvenz. Doch das farbenfrohe Stax Museum of American Soul Music setzt der Geschichte ein wunderbares Denkmal!Read more

  • Delta Blues Museum, Clarksdale

    April 20 in the United States ⋅ ☁️ 22 °C

    Heute fahren wir durch den Bundesstaat Mississippi und durch das Mississippi Delta, jenen Kulturraum, in dem an der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert der Delta Blues entstanden ist. Erste Station ist das liebevoll zusammengestellte Delta Blues Museum, das „eigentlich“ an Ostersonntag geschlossen ist - aber die Chefin öffnet extra für uns die Pforten. Was findet sich hier nicht alles: Die Originalhütte, in der Muddy Waters lebte, bevor er entdeckt wurde. Die Gitarren von John Lee Hooker. Das Original-Auto mit Aufnahmegerät im Kofferraum, mit dem der berühmte Musikethnologe Alan Lomax durch die Südstaaten gereist ist und traditionelle Musik gesammelt hat.Read more

  • Spaziergang durch „The New World“

    April 20 in the United States ⋅ 🌬 25 °C

    Auf einem kleinen Spaziergang entdecken wir jenes Viertel von Clarksdale, in dem einst das Zentrum der Schwarzen war: Geschäfte, Bars, Nachtclubs, Bordelle, das örtliche Kino. „The New World“ nannte sich das Viertel augenzwinkernd. Heute ist das Viertel auf eine Weise pittoresk heruntergekommen. Doch das sollte auch nicht täuschen: Den Ground Zero Blues Club hat immerhin kein Geringerer als Hollywood-Legende Morgan Freeman gegründet - und da kann abends durchaus die Post abgehen! Und als wir vor dem Bad Apple Blues Club als Gruppe vorbeigehen, spricht uns über den Zaun der Inhaber an und bedauert, dass er nicht wusste, dass wir kommen - sonst hätte er doch etwas für uns vorbereitet!Read more