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  • Day 5

    Tag 3 - Dremelscharte - Venetberg

    June 26, 2023 in Austria ⋅ ☁️ 20 °C

    Tag 3

    Dremelscharte - Steinseehütte - Alfutz - Zams - Venetberg

    Die Nacht war kurz, der Tag wird lang…
    So waren meine ersten Gedanken, als die Wecker im Gruppenschlafraum um
    06:20 Uhr einstimmig klingelten.

    Zwar hat die Firma Bose geliefert (sensationelle Ruhe mit diesen Stöpseln), schlafen konnte ich trotzdem nicht.
    Der Kopf hat dicht gemacht.
    Vielleicht sind es einfach diese heftig vielen Eindrücke, die uns den ganzen Tag hier begleiten und die mein kleiner Kopf einfach nicht mehr verarbeitet kriegt.

    Schlaf hin oder her… der nächste Aufstieg stand uns bevor… „hinauf auf die östliche Dremelscharte“.

    Das waren die einzigen Worte in der Reisebeschreibung, die für einen Aufstieg der durchradierenden Gefühle benutzt wurden.

    Ich kann euch sagen… ich stand kurz vor dem Helikopter-Einsatz!

    Ein Anstieg so heftig steil, über Geröll und durch Schneefelder, gefühlt einfach nur senkrecht nach oben.

    Beim Passieren des ersten Schneefeldes bekamen wir die Anweisung „Solltet ihr wegrutschen, versucht euch in Bauchlage und in Liegestütz-Position zu bringen. Damit könnt ihr das Rutschen stoppen. Ansonsten landet ihr dort unten.“

    Wohl gemerkt… wir waren heute MIT Gepäck unterwegs.

    Dieses Schneefeld war noch harmlos im Vergleich zu dem dann folgenden Abschnitt.

    Ich kann es wirklich in Worten nicht beschreiben.

    „Immer mit der Fußspitze eine Kante fest in den Untergrund treten, damit eine Art Treppe entsteht. Kleine Schritte. Abstützen mit den Stöckern. Lehnt euch mit dem Gewicht weit nach vorne.“

    Jegliches Lehnen mit dem Gewicht nach hinten hätte ABSTURZ RÜCKWÄRTS bedeutet… inklusive Mitnahme der restlichen Gruppe im Domino-Effekt.

    Ich kann euch sagen, mein Puls ist nur bei der Erinnerung an diese Sequenz wieder auf Hochtouren.
    Keine Ahnung wie ich es am Ende dort hoch geschafft habe, aber irgendwie hat es geklappt.

    Umdrehen war keine Option.
    Am Hang Panik schieben hätte die Gruppe in Gefahr gebracht.

    Was war ich froh um meine verspiegelte Sonnenbrille. Die kann nämlich nicht nur vor Sonne schützen, sondern auch ganz prima Tränen verstecken.

    Ich hoffe, dass das Foto von diesem besagten Aufstieg einen kleinen Eindruck wiedergibt. 🙈

    In jedem Fall war ich SEHR dankbar, als wir in 2470 HM ankamen, ich mich kurz abseits setzen und durchatmen konnte.

    Es folgte der Abstieg vorbei am wunderschönen Steinsee auf 2222 HM.

    An diesem haben wir eine Pause gemacht. Nach Belieben hätte der See zum Baden genutzt werden dürfen. Lediglich zwei der Herren trauten sich bis zu den Knien in das kühle Nass.
    Landschaftlich bot der See aber eine wirklich beeindruckende Kulisse.

    Es ging weiter bis zur Steinseehütte.
    Hier verbrachten wir unsere Mittagspause.

    Ein weiterer und für heute letzter Abstieg brachte uns bis zur Alfutzalm auf 1261 HM.

    Insgesamt sind wir heute 600 HM rauf und 1200 HM runter.

    Als Dauer der Tour waren heute ca. 6 Stunden anvisiert. Die Raketen-Gruppe hat es in unter 5 Stunden geschafft.

    Am Zielpunkt angekommen, wurden wir wieder von zwei Bullis eingesammelt und nach Zams verbracht. Von dort aus ging es mit der Venetbahn auf den Venetberg, auf dem wir heute übernachten werden.

    Das hiesige Hotel sprengt -vor allem nach der letzten Nacht- alle Träume.

    Es darf tatsächlich von Luxus gesprochen werden.
    Zwar haben wir wieder zu viert den Hühnerstall bezogen.

    Diesmal allerdings mit frischer Bettwäsche, jeweils zwei eigenen Handtüchern und einem Panorama-Ausblick aus dem Zimmer / Bett ❤️
    Ausreichend Steckdosen, Mobilfunknetz, WLAN.
    Es ist einfach grandios.

    On top die Verpflegung.
    Es wird jeden Tag besser!

    Heute konnten wir uns an einem seeeehr üppigen Büffet bedienen.
    Beim Essen hatten wir ebenfalls den grandiosen Panorama-Blick auf die Berge.

    Nach dem Essen noch eine kleine Zusammenkunft mit der Gruppe auf der Sonnenterrasse zum Tages-Abschluss-Getränk und Einweisung in den morgigen Tag.

    Fazit des Tages:

    Es ist weiterhin in Worten und Bildern kaum zu beschreiben, was wir hier an Eindrücken erleben.

    Ich persönlich habe heute eine Achterbahn der Gefühle erlebt, die mich an als auch über Grenzen geführt hat.

    Ein heftiger Schulterklopfer für jeden einzelnen aus der Gruppe!

    Sensationeller Tag.
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