Auf zu neuen Wegen
Von Oberstdorf nach Meran - vom nördlichen Alpenrand, den Allgäuer und Lechtaler Alpen, führt uns unser Weg durch die Ötztaler Gletscherwelt über die Grenze des Similaunpasses nach Italien.
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  • Day 2

    Tag 0 - Fotos

    June 23, 2023 in Germany ⋅ ⛅ 19 °C
  • Day 2

    Tag 0 - Akklimatisierung Obermaiselstein

    June 23, 2023 in Germany ⋅ ⛅ 19 °C

    Tag 0

    GRIAß DI - wird unser neues MOIN

    Unser nächstes Reise-Abenteuer steht bevor… wir sitzen quasi auf gepackten Taschen und warten auf den Startschuss.

    Gestern sind wir bereits in Obermaiselstein angereist.
    Unsere ursprünglich geplante Tour sollte schon heute starten. Mangels Masse wurde diese kurzfristig abgesagt.

    Da wir jedoch Ausrüstung, Kondition und eine Riesen Portion Vorfreude angeschafft hatten, war recht schnell klar, dass wir uns diese Tour nicht nehmen lassen.

    Daher hat unser Reise-Planungs-Genie Daggy kurzer Hand einen anderen Anbieter ausfindig gemacht, um uns nun in einer kleineren Gruppe die Alpenüberquerung zu ermöglichen.

    Den heutigen Tag haben wir für einen letzten Materialcheck genutzt.

    Eine kleine Tour von zarten 10 km absolvierten wir in 4 Stunden… Es sei an dieser Stelle erwähnt, dass es sich hierbei um eine seeeeehr langsame Durchschnittsgeschwindigkeit handelt.

    Diese ergab sich durch … „Oh guck mal, eine Blume!“ … „Oh und hier ein Salamander!“ … „Und dieser Ausblick… herzallerliebst!“

    Die Gruppe, die ab morgen für die nächsten sechs Tage unser täglicher Begleiter wird, kann sich also jetzt schon auf die beiden (Weinberg-)Schnecken freuen, die in einer Mordsgeschwindigkeit über den E5 fliegen werden.

    Unsere Vorfreude ist groß, die Spannung ist hoch.

    Die tageserfüllende Frage heute war „Was das wohl für andere Leute sind?“.

    Wir sind in jedem Fall höchstmotiviert und werden wieder fleißig berichten.

    Als kurze Ankündigung vorab:
    Wir werden Unterkünfte beziehen, die nicht an das Mobilfunknetz angebunden wurden.
    Macht euch daher keine Sorgen, wenn ein Bericht am Ende des Tages ausbleibt.
    Wir sitzen dann im Funkloch und berichten nach.

    In diesem Sinne…
    PFIAT DI
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  • Day 3

    Tag 1 - Spielmannsau - Kemptner Hütte

    June 24, 2023 in Germany ⋅ ⛅ 14 °C

    Tag 1

    Endlich war der Tag der Tage ran.

    Teile unserer kleinen Reisegruppe waren so aufgeregt, dass schon um 5:24 Uhr das erste Gruscheln startete, und das, obwohl der Wecker erst kurz vor 8 klingeln sollte.

    So waren wir aber pünktlich beim Frühstück und konnten Obermaiselstein zeitgerecht verlassen, um Punkt 10 Uhr unseren Treffpunkt an der Bergschule Kleinwalsertal in Hirschegg (Österreich) zu erreichen.

    „Ihr seid viiiiiel zu früh“ wurden wir von unserem Tourguide Christina begrüßt.

    Von wegen!

    Schnell stellte sich heraus, dass nicht alle Teilnehmer die vorgegebene Ausrüstung dabei hatten.
    Der benannte Wanderschuh der Kategorie B/C wird auch völlig überbewertet… das geht auch mit einem Trailschuh!
    „Damit hab ich schon einen Mega Marsch gemacht.“

    Jaaaaa, das mag durchaus sein, aber auch wenn wir eine andere Art des Mega Marsches vor uns haben… ohne richtigen Wanderschuh darfst du nicht mit!

    Ende der Diskussion.

    Also… Schuhe shoppen.

    Die Sympathien in der Gruppe waren damit noch vor Beginn der Tour bereits verteilt ❤️

    Doch mit dem Schuhe-Shoppen war die Odyssee noch nicht vorbei.

    Kurz vor Betreten des Busses, der uns einen Teil der Strecke verbringen sollte, war nun das Portmonee weg.
    So richtig weit weg konnte es nicht sein, wurde es doch eben noch zur Shopping-Tour eingesetzt.
    Diejenigen, die schon im Bus saßen, also wieder raus. Portmonee suchen.
    „Nein in der Tasche ist es nicht. Ich hab schon alles durchgeguckt!“

    Es wurden diverse Such-Maßnahmen eingeleitet, inklusive Anhalten fremder Autofahrer, um nochmal zum
    Parkplatz zu kommen…
    Das Portmonee war weg!!

    Nach langem Hin und Her … wie von Zauberhand … war es dann plötzlich wieder da!
    Es hatte sich im Hauptfach des Rucksacks versteckt! So ein Schlingel 🤣

    Dini… wenn du das hier liest… wir haben dich lieb! Du bereicherst unsere Gruppe mit deiner Art um soooo vieles und bist ein echter Gewinn für uns ❤️ DANKE dass du dabei bist 🫶🏻

    Mit Verzögerung von über einer Stunde konnte dann endlich der erste Teil mit dem Bus bis nach Oberstdorf absolviert werden.
    Von dort wurden wir mit dem Taxi nach Spielmannsau gebracht.

    Aufgrund eines technischen Defekts stand tatsächlich für eine Gruppe von 10 Touris, einem Guide und einem Fahrer nur EIN VW Bulli zur Verfügung.
    Dass zwei Staatsdiener an Bord saßen, interessierte niemanden.

    Um 12:40 Uhr konnten wir dann endlich unsere ersten Schritte machen.

    Schon nach anderthalb Kilometern erreichten wir die Materialbahn, die unsere Rucksäcke an unser erstes Etappenziel bringen würde.

    Mit nur leichtem Gepäck machten wir uns anschließend auf zu unserem Tagesziel, der Kemptner Hütte.
    Diese befindet sich auf 1844 HM, 870 HM sind wir davon selbst gegangen.

    Die ersten optischen Eindrücke waren phänomenal, in Worten und auf Bildern kaum wiederzugeben.

    Ein gewisser Grad an körperlicher Fitness zeigte sich bereits auf dieser ersten Etappe.
    Ob tatsächlich am Ende die gesamte Truppe das Tourenziel Meran erreichen wird, ist im Moment noch sehr fraglich.

    Für den heutigen Tag erreichten aber erst einmal alle ganz stolz gegen 16:30 Uhr die Hütte.

    Das Hinweis-Schild „Wir sind Noro-Virus frei. ❤️lich Willkommen“ wies uns den Weg.

    Auf den Hütten gelten eigene Regeln!

    Schuhe werden im dafür vorgesehenen Schuhraum ausgezogen und abgestellt.
    Es empfiehlt sich, die Zeit des Aufenthalts in Flachatmung und so kurz wie möglich zu verbringen 🙈

    Kurze Zimmerverteilung: Zimmer 2.15 für die Jungs, 2.14 für die Mädchen.
    Bettenverteilung verlief ohne Hauen, Kratzen, Beißen 🤣

    Kurzer Eindruck eines Zimmers: Quadratmeter ca. 16
    Zwei Doppelstockbetten, ein Einzelbett.
    Zwei Bretter an der Wand mit jeweils 8 Haken.
    Eine Dose mit zwei USB-Anschlüssen.

    Auf den Betten jeweils ein Laken, ein Kopfkissen, eine Decke.
    Zu Saisonbeginn werden diese bezogen und irgendwann mal wieder gewechselt.
    Ein Hüttenschlafsack ist zwingend vorgeschrieben.
    Dabei handelt es sich quasi nur um ein zusammengenähtes Laken, in das man hineinschlüpft, um keinen direkten Körperkontakt zu Laken, Kissen und Decke zu haben.

    Duschen, Mobilfunknetz… Fehlanzeige.

    Dieser neumoderne Scheiss und Luxus wird auch völlig überbewertet. Braucht keeeeeein Mensch 🙈

    Was auf so einer Tour zählt ist Entschleunigung und Austausch mit Menschen 🤣 Das WIR-Gefühl stärken❤️

    Also hieß es, Rucksack abstellen und Zusammenfinden zum Getränk.
    Die erste Runde war uns safe.

    Zur Belohnung des Tages gab es für mich on top ein Stück Käsekuchen. 🤤

    Die angekündigte reichhaltige Versorgung bestätigte sich beim Abendbrot. Es gab Suppe, einen frischen Salat, drei Hauptgerichte zur Auswahl plus ein Dessert. Alles sehr schmackhaft und reichhaltig.

    Dass Daggy seit Wochen nur noch Spatzenportiönchen isst, war nichts Neues. Tatsächlich habe aber auch ich
    Teile meines Hauptganges abgegeben.
    Bei einer Gruppe von 6 Männern und 5 Frauen kommt nichts um!

    So ein Tag an der frischen Luft macht dann doch müde.
    Artig haben wir daher bereits 21 Uhr das Lager bezogen.

    Der Wecker soll 06:20 Uhr klingeln.
    Frühstück gibts um 7.
    Abmarsch ist auf 8 Uhr terminiert.

    Spannend wird nun die Nacht … während ich noch schreibe, geben meine drei Mitschläferinnen bereits deutlich Töne von sich, die einen tiefen Schlaf signalisieren🙈

    In diesem Sinne…
    Gute Nacht ihr Allgäuer Hochalpen
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  • Day 4

    Tag 2 - Mädelejoch - Hanauer Hütte

    June 25, 2023 in Austria ⋅ ☀️ 19 °C

    Tag 2

    Mädelejoch - Holzgau - Boden - Hanauer Hütte

    Nach einer erwartet kurzen Nacht ging es Punkt 08 Uhr auf zur zweiten Etappe. Erstes Ziel nach der Kemptner Hütte sollte Holzgau sein.

    Zunächst führte uns ein Anstieg hinauf bis aufs Mädelejoch. Dort hatten wir einen traumhaften Ausblick - auf der einen Seite hinunter bis in den Oberstdorfer Talboden und auf der anderen Seite in die Tiroler Berge.
    Von dort aus ging es vorbei an der oberen und unteren Rossgumpenalpe durch das Höhlenbachtal hinunter nach Holzgau.

    Der Abstieg erforderte nochmal eine ganz neue Art der Konzentration.

    In Holzgau angekommen, wartete bei bestem Wetter der Gasthof „Bären“ auf Kundschaft.

    Nach einstündiger Mittagspause wurden wir von dort aus mit einem Taxi (dieses Mal waren tatsächlich zwei Bullis für die Gruppe am Start) durch das Lechtal Richtung Hahntennjoch nach Boden im Bschlabsertal (Tirol) gefahren.

    Von dort aus führte uns die letzte Etappe des Tages in minimierter Form weiter zu Fuß durch das Bschlabsertal zur Hanauer Hütte.
    Ein Teilnehmer musste die Tour vorzeitig beenden. Er wartet am morgigen Zielort auf uns.

    Auf dem letzten Teilstück des Tages kamen wir erneut in den Genuss einer Materialseilbahn, die unser Gepäck zur Hütte verbrachte, so dass wir
    nur mit leichtem Gepäck die restliche Strecke zu bewältigen hatten.

    Insgesamt absolvierten wir auf der heutigen Tour 700 HM rauf und 870 HM runter.

    In der Hanauer Hütte angekommen, ging es wieder an die Zimmerverteilung.

    Surprise Surprise…
    Einmal Übernachtung für ALLE in Zimmer 17!! Olé!!

    ALLE meint in diesem Fall tatsächlich ALLE.

    5 Männer plus 4 Frauen auf geschätzten 20 qm.

    Bettenlager Deluxe ❤️

    Vorzustellen wie folgt:

    Doppelstockbetten in Grossformat:
    Eine Lage à 5 Betten oben, eine Lage mit 5 Schlafplätzen unten.

    Dazu ein großes Ablageregal und zwei Steckdosen im gesamten Raum (davon nur eine funktional).

    Die „Deluxe - Variante“ ergab sich durch die vorhandenen Duschen…
    Duschen für Männlein u Weiblein zusammen, getrennt durch Kabinenwände.
    Zu bedienen mit Duschmarken.
    3 min warmes Wasser für 3€.
    Wirklich Luxus nach der gestrigen Katzenwäsche am Waschbecken.

    Waschräume und Toiletten wiederum nach Männlein u Weiblein getrennt.

    Ein separates Einzel-Klo on top auf dem Flur.

    Mega Highlight ❤️

    Ein weiteres Highlight war auch in dieser Hütte die Verpflegung.

    Kartoffelsüppchen vorweg, frischer Salat hinterher, Spaghetti Bolognese als Hauptgericht und ein leckeres Küchlein als Dessert.

    Abermals waren am Ende alle Teller leer.
    Die Aussichten auf gutes Wetter für morgen sind also gut.

    Die Aussicht auf die bevorstehende Nacht trieb mir zwischenzeitlich kurz die Tränen in die Augen.

    Möge sich der ein oder andere über Schlafmangel lustig machen… drei Nächte am Stück jedoch nur so semi zu schlafen ist bei der aktuellen täglichen körperlichen und geistigen Herausforderung alles andere als witzig.

    Eine Rettung war in Sicht…
    Mir wurden Ohrstöpsel von Bose zur Verfügung gestellt.
    Dieses High-End Gerät verspricht komplette Geräuschunterdrückung.

    Jetzt bleibt nur noch die Frage, wie die männlichen Ausdunstungen zu kompensieren sind 🙈
    Oh je was freue ich mich auf mein eigenes Bett!!

    Möge die Nacht mit mir sein 🙈
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  • Day 5

    Tag 3 - Dremelscharte - Venetberg

    June 26, 2023 in Austria ⋅ ☁️ 20 °C

    Tag 3

    Dremelscharte - Steinseehütte - Alfutz - Zams - Venetberg

    Die Nacht war kurz, der Tag wird lang…
    So waren meine ersten Gedanken, als die Wecker im Gruppenschlafraum um
    06:20 Uhr einstimmig klingelten.

    Zwar hat die Firma Bose geliefert (sensationelle Ruhe mit diesen Stöpseln), schlafen konnte ich trotzdem nicht.
    Der Kopf hat dicht gemacht.
    Vielleicht sind es einfach diese heftig vielen Eindrücke, die uns den ganzen Tag hier begleiten und die mein kleiner Kopf einfach nicht mehr verarbeitet kriegt.

    Schlaf hin oder her… der nächste Aufstieg stand uns bevor… „hinauf auf die östliche Dremelscharte“.

    Das waren die einzigen Worte in der Reisebeschreibung, die für einen Aufstieg der durchradierenden Gefühle benutzt wurden.

    Ich kann euch sagen… ich stand kurz vor dem Helikopter-Einsatz!

    Ein Anstieg so heftig steil, über Geröll und durch Schneefelder, gefühlt einfach nur senkrecht nach oben.

    Beim Passieren des ersten Schneefeldes bekamen wir die Anweisung „Solltet ihr wegrutschen, versucht euch in Bauchlage und in Liegestütz-Position zu bringen. Damit könnt ihr das Rutschen stoppen. Ansonsten landet ihr dort unten.“

    Wohl gemerkt… wir waren heute MIT Gepäck unterwegs.

    Dieses Schneefeld war noch harmlos im Vergleich zu dem dann folgenden Abschnitt.

    Ich kann es wirklich in Worten nicht beschreiben.

    „Immer mit der Fußspitze eine Kante fest in den Untergrund treten, damit eine Art Treppe entsteht. Kleine Schritte. Abstützen mit den Stöckern. Lehnt euch mit dem Gewicht weit nach vorne.“

    Jegliches Lehnen mit dem Gewicht nach hinten hätte ABSTURZ RÜCKWÄRTS bedeutet… inklusive Mitnahme der restlichen Gruppe im Domino-Effekt.

    Ich kann euch sagen, mein Puls ist nur bei der Erinnerung an diese Sequenz wieder auf Hochtouren.
    Keine Ahnung wie ich es am Ende dort hoch geschafft habe, aber irgendwie hat es geklappt.

    Umdrehen war keine Option.
    Am Hang Panik schieben hätte die Gruppe in Gefahr gebracht.

    Was war ich froh um meine verspiegelte Sonnenbrille. Die kann nämlich nicht nur vor Sonne schützen, sondern auch ganz prima Tränen verstecken.

    Ich hoffe, dass das Foto von diesem besagten Aufstieg einen kleinen Eindruck wiedergibt. 🙈

    In jedem Fall war ich SEHR dankbar, als wir in 2470 HM ankamen, ich mich kurz abseits setzen und durchatmen konnte.

    Es folgte der Abstieg vorbei am wunderschönen Steinsee auf 2222 HM.

    An diesem haben wir eine Pause gemacht. Nach Belieben hätte der See zum Baden genutzt werden dürfen. Lediglich zwei der Herren trauten sich bis zu den Knien in das kühle Nass.
    Landschaftlich bot der See aber eine wirklich beeindruckende Kulisse.

    Es ging weiter bis zur Steinseehütte.
    Hier verbrachten wir unsere Mittagspause.

    Ein weiterer und für heute letzter Abstieg brachte uns bis zur Alfutzalm auf 1261 HM.

    Insgesamt sind wir heute 600 HM rauf und 1200 HM runter.

    Als Dauer der Tour waren heute ca. 6 Stunden anvisiert. Die Raketen-Gruppe hat es in unter 5 Stunden geschafft.

    Am Zielpunkt angekommen, wurden wir wieder von zwei Bullis eingesammelt und nach Zams verbracht. Von dort aus ging es mit der Venetbahn auf den Venetberg, auf dem wir heute übernachten werden.

    Das hiesige Hotel sprengt -vor allem nach der letzten Nacht- alle Träume.

    Es darf tatsächlich von Luxus gesprochen werden.
    Zwar haben wir wieder zu viert den Hühnerstall bezogen.

    Diesmal allerdings mit frischer Bettwäsche, jeweils zwei eigenen Handtüchern und einem Panorama-Ausblick aus dem Zimmer / Bett ❤️
    Ausreichend Steckdosen, Mobilfunknetz, WLAN.
    Es ist einfach grandios.

    On top die Verpflegung.
    Es wird jeden Tag besser!

    Heute konnten wir uns an einem seeeehr üppigen Büffet bedienen.
    Beim Essen hatten wir ebenfalls den grandiosen Panorama-Blick auf die Berge.

    Nach dem Essen noch eine kleine Zusammenkunft mit der Gruppe auf der Sonnenterrasse zum Tages-Abschluss-Getränk und Einweisung in den morgigen Tag.

    Fazit des Tages:

    Es ist weiterhin in Worten und Bildern kaum zu beschreiben, was wir hier an Eindrücken erleben.

    Ich persönlich habe heute eine Achterbahn der Gefühle erlebt, die mich an als auch über Grenzen geführt hat.

    Ein heftiger Schulterklopfer für jeden einzelnen aus der Gruppe!

    Sensationeller Tag.
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  • Day 5

    Tag 3 - Fotos

    June 26, 2023 in Austria ⋅ ⛅ 21 °C
  • Day 6

    Tag 4 - Venetberg - Braunschweiger Hütte

    June 27, 2023 in Austria ⋅ ☁️ 9 °C

    Tag 4

    Venetberg - Wenns - Mittelberg - Braunschweiger Hütte

    Nach einer grandiosen Nacht in frischer Bettwäsche und Panorama-Blick zum Wach-werden hieß es heute um 07 Uhr Frühstück.

    Uns erwartete ein sehr leckeres Büffet.
    Ei gerührt, gespielt oder gekocht.
    Kaffee in allen Varianten.
    Müsli.
    Brötchen in verschiedene Sorten.
    Alles was das kleine Wanderherz begehrte.

    Punkt 08 Uhr fiel dann der Startschuss für die heutige Etappe.
    Die Gruppe ist dank selbsterzieherischer Maßnahmen mittlerweile SEHR diszipliniert und regelmäßig pünktlich abmarschbereit!
    SEHR zeitnah wurde die Sanktion eingeführt, wer eine Minute zu spät am Treffpunkt erscheint, zahlt am Abend eine Runde Getränke für die Gruppe🤩.

    Neeeeeein 🥰 Iiiiich hatte meine Finger nicht im Spiel bei dieser Regel 🤣

    Die Tour begann heute ganz soft mit einem sanften Abstieg auf dem Panoramaweg bis zur Larcher Alm (1814 HM).

    Bei einer kurzen Einkehr auf der Alm gab es einen leckeren Buttermilchcocktail (frische Buttermilch mit Preiselbeeren).
    Angepriesen wurde zudem der weltbeste Zitronenkuchen.
    So eine Behauptung muss natürlich überprüft werden, so dass das Schleckermaul heute bereits entgegen sonstiger Prinzipien schon um 10:30 Uhr einen Kuchen essen musste.

    Ergebnis der Überprüfung:
    Behauptung ist korrekt!

    Anschließend ging es über einen idyllischen Waldweg hinab bis Wenns.

    Ab dort ging’s weiter mit dem Taxi durchs Pitztal bis nach Mittelberg (1730 HM).

    Situativ passend erklang im Radio das Lied „Nothings gonna stop us“. Gänsehautmoment.

    Im Bulli gab es 40 min Erholung für die benutzten Beinchen.

    So langsam aber sicher sagen Oberschenkel und Waden in regelmäßigem Wechsel „Mädel, chill ma‘ dein Leben.“

    Bedingt ist daher jede Pause willkommen.
    Nicht ganz zu Unrecht aber hat der ehemalige Leiter des Sportsachgebiets einst verkündet „Pausen sind Gift für den Körper.“
    Recht hat er.

    Bevor es von Mittelberg aus weitergehen konnte, musste zwingend ein Trikot-Wechsel erfolgen… das erste Shirt war deutlich „um“ und hätte bei längerem Tragen die Gruppe in Gefahr gebracht 🤢
    Alternativ wäre mit der Sanktion einer Saal-Runde zu rechnen gewesen.

    Der Ausdruck „um“ bedeutet in diesem Fall, dass der ph-Wert gekippt ist von basisch auf SEHR sauer 🙈

    Abhilfe kann maximal mittels chemischer Keule geschaffen werden. Um ganz sicher zu gehen und jegliche Katastrophen zu vermeiden, sollte eventuell die Option der Entsorgung gewählt werden.

    Aber wir haben ja zum Glück genug Klamotten dabei 🙈

    Mehr oder weniger frisch ging es anschließend weiter in Richtung Gletscher-Stüberl.

    Vorab hatten wir heute letztmalig den Genuss einer Materialseilbahn, die uns die Luxus-Variante des Aufstiegs mit leichtem Gepäck ermöglichte.
    Unsere Rucksäcke wurden nämlich wieder verbracht.

    Nach Verladung des Gepäcks hieß es: Mittagspause! Es gab Schmalzbrot und Kaiserschmarren, dazu selbstgemachte Holundersirup-Schorle.
    Gaaaaanz köstlich.

    Der dann folgende Weg wird liebevoll als „Wasserfallweg“ bezeichnet.

    Wenn es in den letzten Tagen schon schwer war, die Eindrücke in Worten wiederzugeben bzw. in Bildern einzufangen, war es heute um ein Vielfaches schwieriger.

    Die Kraft der Wassermassen, die den Berg runter toben, waren einfach gigantisch anzusehen.

    Ich weiß nicht, wie oft ich auf der heutigen Tour das Wort „WAHNSINN“ benutzt habe.

    Es ist schlichtweg grandios, sensationell, gigantisch.
    Und unbeschreiblich.
    Mein Herz tanzt.

    Die Gruppe ist so genial zusammen gewachsen.
    Alles läuft Hand in Hand.
    Jeder hat mittlerweile seine „Safety Person“ gefunden, die dir vor und hinter dir Trittsicherheit gibt.

    Dazu die Eindrücke, die den ganzen Tag auf den Kopf einprasseln.

    Auf halber Strecke war für mich heute schon klar, dass es wieder eine kurze Nacht wird, weil diese ganzen Bilder einfach so heftigen Eindruck hinterlassen.

    Wir sind alle körperlich erschöpft, aber ich glaube ich kann im Namen der Gruppe behaupten, dass wir alle mega glücklich sind.

    Sich selbst noch besser kennen zu lernen, am Ende der Etappe einfach stolz auf die gebrachte Leistung zu sein, eigene Grenzen überwunden zu haben… es fühlt sich einfach nur gut an.

    On top durften wir heute das letzte Stück ohne unseren Guide laufen, da diese sich um einen Teilnehmer gekümmert hat, der etwas mehr Luft brauchte als das Team „Bergauf“.

    Auch dieses Gefühl, mit einem neu ernannten Guide aus dem Team eigenständig weiter zu gehen… mit Worten nicht zu beschreiben.

    Zu Recht haben wir uns heute gegenseitig mehrfach auf die Schultern geklopft.

    Mit Stolz geschwellter Brust erreichten wir unser heutiges Etappenziel, die Braunschweiger Hütte auf 2759 HM.

    Insgesamt sind wir heute 1000 HM runter und anschließend nochmal 1000 HM wieder rauf.

    By the way sei noch erwähnt, dass wir heute die Eurasische Platte verlassen und die Afrikanische Platte betreten haben.

    Deuuuuutlich zu erkennen an viel mehr Glitzer und BlingBling im Gestein, außerdem weniger Geröll, dafür mehr anderes Gestein.

    Für uns heißt es heute „letzte Hütten-Nacht“.

    Die Hütte ist super gemütlich und verbreitet trotz geringer Temperaturen draußen eine sehr warme Atmosphäre.

    Wir fühlen uns wohl… selbst ich kann das so deutlich unterstreichen. 🫶🏻

    Als Highlight hier vor Ort muss an dieser Stelle ganz deutlich Daggys und mein heutiges Duscherlebnis aufgeführt werden.

    Wieder mit Duschmarken hieß es „Eine Minute heißes Wasser auf den Körper“.

    Nutzt man diese Option zweimal nacheinander, wird automatisch eine Runde COOL eingeführt.

    Unser Gequitsche und Gejuchze schallte durch das GESAMTE Haus und hat bei dem ein oder anderen zur Erheiterung beigetragen.
    Am meisten aber wohl zu unserer eigenen.
    Schön. Einfach schön. Wie die kleinen Kinder. 🤣

    Als Schlafplätzchen stehen uns heute die Räume 23 und 24 zur Verfügung.
    Zwei Räume mit jeweils fünf Betten (ein Doppelstockbett und ein Triplestockbett).
    Die Räume sind unmittelbar miteinander verbunden.
    Ein dritter Raum (die 25) grenzt an… und gehört mir heute Nacht gaaaaanz allein - Prinzessin auf der Erbse.

    Von meinem Bettchen aus schaue ich hinaus auf die Berge. Ich glaube es darf als Panorama-Blick bezeichnet werden ❤️

    Es gibt sogar Mobilfunkempfang, wobei der mittlerweile beinahe zur Nebensache geworden ist.

    Auch das Abendessen muss zwingend wieder mit aufgeführt werden.
    Es war mal wieder grandios:
    - Vorspeise: Knoblauchsuppe (ach wie schön, dass die 25 mir ganz allein gehört 🥰)
    - Hauptgang: typische Tiroler Küche (Pellkartoffel, Frischkäsedip, Liptauer, gebratener Speck, Bergkäse, Gemüseplatte).
    - Dessert: Schokokuchen.

    Nach dem Essen gab es die obligatorische Info-Runde für den kommenden Tag.

    Es wird mega spannend, sehr anspruchsvoll und wir sind alle HEISS.

    Kurzzeitig hab ich nochmal über die Option mit dem Helikopter nachgedacht.

    Allerdings vertraue ich auf meine Safety Zone zwischen Schöne-Aussichten-Knackarsch-Dini und Feuerwehrmann-Sam-Micha, so dass der Heli dann lieber die richtigen Notfälle versorgen soll ❤️

    Aufgrund der vielen tollen Eindrücke gibt es heute zum Extra-Foto-Footprint noch einen dritten Eintrag.

    Einfach weil es soooo schön war.

    In diesem Sinne… auf eine schöne letzte Hütten-Nacht.

    Gute Nacht John-Boy 😘
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