Satellite
Show on map
  • Day 6

    Tag 4 - Venetberg - Braunschweiger Hütte

    June 27, 2023 in Austria ⋅ ☁️ 9 °C

    Tag 4

    Venetberg - Wenns - Mittelberg - Braunschweiger Hütte

    Nach einer grandiosen Nacht in frischer Bettwäsche und Panorama-Blick zum Wach-werden hieß es heute um 07 Uhr Frühstück.

    Uns erwartete ein sehr leckeres Büffet.
    Ei gerührt, gespielt oder gekocht.
    Kaffee in allen Varianten.
    Müsli.
    Brötchen in verschiedene Sorten.
    Alles was das kleine Wanderherz begehrte.

    Punkt 08 Uhr fiel dann der Startschuss für die heutige Etappe.
    Die Gruppe ist dank selbsterzieherischer Maßnahmen mittlerweile SEHR diszipliniert und regelmäßig pünktlich abmarschbereit!
    SEHR zeitnah wurde die Sanktion eingeführt, wer eine Minute zu spät am Treffpunkt erscheint, zahlt am Abend eine Runde Getränke für die Gruppe🤩.

    Neeeeeein 🥰 Iiiiich hatte meine Finger nicht im Spiel bei dieser Regel 🤣

    Die Tour begann heute ganz soft mit einem sanften Abstieg auf dem Panoramaweg bis zur Larcher Alm (1814 HM).

    Bei einer kurzen Einkehr auf der Alm gab es einen leckeren Buttermilchcocktail (frische Buttermilch mit Preiselbeeren).
    Angepriesen wurde zudem der weltbeste Zitronenkuchen.
    So eine Behauptung muss natürlich überprüft werden, so dass das Schleckermaul heute bereits entgegen sonstiger Prinzipien schon um 10:30 Uhr einen Kuchen essen musste.

    Ergebnis der Überprüfung:
    Behauptung ist korrekt!

    Anschließend ging es über einen idyllischen Waldweg hinab bis Wenns.

    Ab dort ging’s weiter mit dem Taxi durchs Pitztal bis nach Mittelberg (1730 HM).

    Situativ passend erklang im Radio das Lied „Nothings gonna stop us“. Gänsehautmoment.

    Im Bulli gab es 40 min Erholung für die benutzten Beinchen.

    So langsam aber sicher sagen Oberschenkel und Waden in regelmäßigem Wechsel „Mädel, chill ma‘ dein Leben.“

    Bedingt ist daher jede Pause willkommen.
    Nicht ganz zu Unrecht aber hat der ehemalige Leiter des Sportsachgebiets einst verkündet „Pausen sind Gift für den Körper.“
    Recht hat er.

    Bevor es von Mittelberg aus weitergehen konnte, musste zwingend ein Trikot-Wechsel erfolgen… das erste Shirt war deutlich „um“ und hätte bei längerem Tragen die Gruppe in Gefahr gebracht 🤢
    Alternativ wäre mit der Sanktion einer Saal-Runde zu rechnen gewesen.

    Der Ausdruck „um“ bedeutet in diesem Fall, dass der ph-Wert gekippt ist von basisch auf SEHR sauer 🙈

    Abhilfe kann maximal mittels chemischer Keule geschaffen werden. Um ganz sicher zu gehen und jegliche Katastrophen zu vermeiden, sollte eventuell die Option der Entsorgung gewählt werden.

    Aber wir haben ja zum Glück genug Klamotten dabei 🙈

    Mehr oder weniger frisch ging es anschließend weiter in Richtung Gletscher-Stüberl.

    Vorab hatten wir heute letztmalig den Genuss einer Materialseilbahn, die uns die Luxus-Variante des Aufstiegs mit leichtem Gepäck ermöglichte.
    Unsere Rucksäcke wurden nämlich wieder verbracht.

    Nach Verladung des Gepäcks hieß es: Mittagspause! Es gab Schmalzbrot und Kaiserschmarren, dazu selbstgemachte Holundersirup-Schorle.
    Gaaaaanz köstlich.

    Der dann folgende Weg wird liebevoll als „Wasserfallweg“ bezeichnet.

    Wenn es in den letzten Tagen schon schwer war, die Eindrücke in Worten wiederzugeben bzw. in Bildern einzufangen, war es heute um ein Vielfaches schwieriger.

    Die Kraft der Wassermassen, die den Berg runter toben, waren einfach gigantisch anzusehen.

    Ich weiß nicht, wie oft ich auf der heutigen Tour das Wort „WAHNSINN“ benutzt habe.

    Es ist schlichtweg grandios, sensationell, gigantisch.
    Und unbeschreiblich.
    Mein Herz tanzt.

    Die Gruppe ist so genial zusammen gewachsen.
    Alles läuft Hand in Hand.
    Jeder hat mittlerweile seine „Safety Person“ gefunden, die dir vor und hinter dir Trittsicherheit gibt.

    Dazu die Eindrücke, die den ganzen Tag auf den Kopf einprasseln.

    Auf halber Strecke war für mich heute schon klar, dass es wieder eine kurze Nacht wird, weil diese ganzen Bilder einfach so heftigen Eindruck hinterlassen.

    Wir sind alle körperlich erschöpft, aber ich glaube ich kann im Namen der Gruppe behaupten, dass wir alle mega glücklich sind.

    Sich selbst noch besser kennen zu lernen, am Ende der Etappe einfach stolz auf die gebrachte Leistung zu sein, eigene Grenzen überwunden zu haben… es fühlt sich einfach nur gut an.

    On top durften wir heute das letzte Stück ohne unseren Guide laufen, da diese sich um einen Teilnehmer gekümmert hat, der etwas mehr Luft brauchte als das Team „Bergauf“.

    Auch dieses Gefühl, mit einem neu ernannten Guide aus dem Team eigenständig weiter zu gehen… mit Worten nicht zu beschreiben.

    Zu Recht haben wir uns heute gegenseitig mehrfach auf die Schultern geklopft.

    Mit Stolz geschwellter Brust erreichten wir unser heutiges Etappenziel, die Braunschweiger Hütte auf 2759 HM.

    Insgesamt sind wir heute 1000 HM runter und anschließend nochmal 1000 HM wieder rauf.

    By the way sei noch erwähnt, dass wir heute die Eurasische Platte verlassen und die Afrikanische Platte betreten haben.

    Deuuuuutlich zu erkennen an viel mehr Glitzer und BlingBling im Gestein, außerdem weniger Geröll, dafür mehr anderes Gestein.

    Für uns heißt es heute „letzte Hütten-Nacht“.

    Die Hütte ist super gemütlich und verbreitet trotz geringer Temperaturen draußen eine sehr warme Atmosphäre.

    Wir fühlen uns wohl… selbst ich kann das so deutlich unterstreichen. 🫶🏻

    Als Highlight hier vor Ort muss an dieser Stelle ganz deutlich Daggys und mein heutiges Duscherlebnis aufgeführt werden.

    Wieder mit Duschmarken hieß es „Eine Minute heißes Wasser auf den Körper“.

    Nutzt man diese Option zweimal nacheinander, wird automatisch eine Runde COOL eingeführt.

    Unser Gequitsche und Gejuchze schallte durch das GESAMTE Haus und hat bei dem ein oder anderen zur Erheiterung beigetragen.
    Am meisten aber wohl zu unserer eigenen.
    Schön. Einfach schön. Wie die kleinen Kinder. 🤣

    Als Schlafplätzchen stehen uns heute die Räume 23 und 24 zur Verfügung.
    Zwei Räume mit jeweils fünf Betten (ein Doppelstockbett und ein Triplestockbett).
    Die Räume sind unmittelbar miteinander verbunden.
    Ein dritter Raum (die 25) grenzt an… und gehört mir heute Nacht gaaaaanz allein - Prinzessin auf der Erbse.

    Von meinem Bettchen aus schaue ich hinaus auf die Berge. Ich glaube es darf als Panorama-Blick bezeichnet werden ❤️

    Es gibt sogar Mobilfunkempfang, wobei der mittlerweile beinahe zur Nebensache geworden ist.

    Auch das Abendessen muss zwingend wieder mit aufgeführt werden.
    Es war mal wieder grandios:
    - Vorspeise: Knoblauchsuppe (ach wie schön, dass die 25 mir ganz allein gehört 🥰)
    - Hauptgang: typische Tiroler Küche (Pellkartoffel, Frischkäsedip, Liptauer, gebratener Speck, Bergkäse, Gemüseplatte).
    - Dessert: Schokokuchen.

    Nach dem Essen gab es die obligatorische Info-Runde für den kommenden Tag.

    Es wird mega spannend, sehr anspruchsvoll und wir sind alle HEISS.

    Kurzzeitig hab ich nochmal über die Option mit dem Helikopter nachgedacht.

    Allerdings vertraue ich auf meine Safety Zone zwischen Schöne-Aussichten-Knackarsch-Dini und Feuerwehrmann-Sam-Micha, so dass der Heli dann lieber die richtigen Notfälle versorgen soll ❤️

    Aufgrund der vielen tollen Eindrücke gibt es heute zum Extra-Foto-Footprint noch einen dritten Eintrag.

    Einfach weil es soooo schön war.

    In diesem Sinne… auf eine schöne letzte Hütten-Nacht.

    Gute Nacht John-Boy 😘
    Read more