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  • Day 37

    Frust bei der Weizenernte

    November 6, 2019 in Australia ⋅ ☀️ 32 °C

    Es war mein grosser Wunsch von der Küstenstrasse weg ins Landesinnere zu fahren, um den sogenannten „Wheatbelt“ (Weizengürtel) zu besuchen. Dieses Gebiet haben wir bereits im Jahr 2016 abgefahren, damals im Herbst, als alles brach lag. Wie der Name sagt, wird fast nur Weizen angebaut. Daneben sieht man etwas Raps und noch weniger Hafer. 2016 wurde mir noch gesagt, dass auch Brachen eingeschoben werden, um die Felder zu schonen. Von dem war jetzt nichts mehr zu sehen, die Felder waren alle bestellt. Die Dimensionen sind riesig, man kann das gar nicht auf Fotos festhalten. Die Länge der Parzellen konnten wir jeweils gut abschätzen, viele waren über einen Kilometer lang! Die Breite zu schätzen war extrem schwierig, aber viele Parzellen dürften über 100 ha gross sein. Da jetzt Frühling ist, habe ich vermutet, dass alles grün sei, aber welche Überraschung, die Ernte ist in vollem Gange. So fuhren wir an vielen Dreschern vorbei, die sich mit breiten Balken durch die Felder arbeiteten. Schon von weitem fiel uns auf, wie dünn das Getreide steht. Gespräche mit einem Truck-Chauffeur und einem Farmer bestätigten dies. Der Ertrag liegt im Norden von Perth bei mageren 0.7 Tonnen bis ca. 1.2 Tonnen pro Hektare. Schuld ist das fehlende Wasser, der Regen kam 2019 viel zu spät um der Saat zum Wachstum zu verhelfen (erst im Juni statt im April/Mai). Der Weizen wird mit Trucks in riesige Zwischenlager gebracht und von dort mit der Bahn nach Geraldton spediert. Dies ist eine Hafenstadt, von dort aus wird der Weizen exportiert. Den Frust der Getreidefarmer bekam ich zu spüren, als ich Drohnenaufnahmen eines riesigen Feldes machen wollte. Er kam mit seinem Pickup angebraust und verwies mich ohne Begründung des Feldes. Es interessierte ihn nicht, dass ich auch Bauer bin und als Schweizer total begeistert von den riesigen Felder. Tja, das musste ich wohl akzeptieren.....
    Also, see ya, Fredi und Christa
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