• Humberstone Chile

    January 20 in Chile ⋅ ☀️ 26 °C

    Die alte Salpetermine «Humberstone» ist heute eine Geisterstadt, gehört aber zum UNESCO-Weltkulturerbe. Wir haben so viele Minen auf unserem Weg gesehen, dass dieser Besuch der 1872 gegründeten Salpetermine zum Verständnis der doch sehr unwirtlichen Gegend sein musste.
    Der Abbau von Salpeter (Nitrat) erfolgte oberflächig und die ganze Gegend sieht aus, als wäre ein riesiger Pflug über hunderte Quadratkilometer gefahren. Das Nitrat wurde für die Düngung in der Landwirtschaft erfolgreich eingesetzt. In Humberstone lebten zu den Glanzzeiten bis zu 3700 Menschen. Ganze Generationen wurden hier geboren, gingen zur Schule und arbeiteten dann auf dem Gelände der Mine. Die Arbeiter wurden mit Fichas bezahlt, welche nur auf dem Minengelände Gültigkeit hatten. Damit wurde bewusst ein abhängiger Microkosmos herbeigeführt. Dies führte zu Aufständen einiger Arbeiter, welche blutig niedergeschlagen wurden. Auf dem Gelände befanden sich «Supermärkte», Schulen, Theater und sogar ein Schwimmbad. Der Unterschied der Behausungen vom Minenarbeiter zu den oberen Angestellten ist jedoch selbst Heute nicht zu übersehen.
    In den 1920er Jahren haben zwei deutsche Ingenieure – Fritz Haber und Carl Bosch – die Herstellung des künstlichen Nitrats erfunden und damit den Zusammenbruch der Salpetermine Humberstone herbeigeführt. 1961 wurde die Mine endgültig geschlossen. Sie war weltweit die grösste Salpetermine.

    Hasta luego, Christa y Fredi
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