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  • Day 5

    Comuna 13 (und Feliz año nuevo ♡)

    December 31, 2018 in Colombia ⋅ ⛅ 27 °C

    Als ich zurück war, widerstrebte es mir nur rumzusitzen. Also machte ich mich, nachdem ich mein Mittagessen in einer Mall mit den Australiern zu mir genommen habe, ging ich mit Julian und Jonna aus Deutschland zur Seilbahn.
    Wir fuhren mit der Metro dorthin. Mit der Seilbahn fuhren wir bis zur letzten Station über die ganzen Favelas. Eigentlich wollten wir uns die Graffities ansehen, aber die die wir wollten gab es ganz oben nicht. Wir genossen aber die Aussicht von dort und machten ein paar Fotos.

    Später fuhren wir wieder zurück zur Metro und stiegen dort aus. Durch nachfragen, erfuhren wir, dass wir dort hin mussten. Gerade als wir die Graffities anschauten, sprach uns ein Mann an, der grad zwei anderen die Bilder erklärte, ob wir uns der Free Graffiti Tour anschließen wollten. Dem sagten wir spontan zu. Er erklärte uns viel über die politischen Bedeutungen und die Künstler. Auch über die Geschichte der Comuna 13, die wir bei dieser Tour besuchten. Wir liefen durch die engen, steilen Gassen. Das Leben dort pulsierte. Ich kann es garnicht beschreiben, wie ich mich gefühlt hatte dort. Einerseits wirkten die Menschen wie eine riesige Familie, glücklich. Und dennoch spürte und sah man die Armut.

    Die Ausblicke waren genial. Was am meisten überraschte waren Rolltreppen mitten in diesem Barrio. Diese nutzte damals (2002) das Militär um dort hochzukommen. Das Militär und Paramilitär, das nicht an Gesetze gebunden war, beschossen alle Menschen, Alte, Frauen und Kinder, aufgrund des Befehls des Präsidenten, da sie dachten alle gehören den Guerillas an. Die Comuna 13 war wohl die letzte von den Guerillas regierte Kommune. Die Menschen baten mit Leintüchern und Taschentüchern um eine Pause, aber sie wurden 4 Tage lang beschossen. Es starben viele Zivilisten, manche Leute verschwanden spurlos und man vermutet dass die Leichen irgendwo in der Nähe vermutet werden, man dort aber kaum hinkommt. Viele Menschen wurden auch gezielt umgebracht. Die Graffities mit Tieren und weißen Tüchern haben wir auch gesehen. Man nannte diesen Angriff Operacion Orion.

    Wir sind sehr viel gelaufen. Viele Treppen, viele Steile Straßen.

    Nach dieser Tour fuhren wir wieder mit der Metro zurück. Wir hatten uns für das Silvesteressen am Abend angemeldet. Ich ging duschen und machte mich fertig. Ich war auch fertig. Meine Beine taten weh, ich war knapp 18 km gelaufen (sagt mein Handy).

    Oben war schon viel los, alle waren um den Esstisch versammelt. Ich gönnte mir ein Bier. Irgendwann wurde der Aguardiente (2Liter) ausgepackt. Wir aßen, es gab gefüllte Hähnchenbrust, die ich nicht aß, Nudelsalat, von dem ich viel aß und grünen Salat, von dem ich ein bisschen aß.

    Später spielten wir Trinkspiele, aber ich war müde. Obwohl es echt witzig war. Ich hielt es bis 0:30 durch. Um 23:30 kamen Leute aus einem anderen Hostel. Beinah alle gingen noch aus, aber mein Bett rufte. So genoss ich das ganz ruhige Hostel. Ich bereue es nicht, ich konnte endlich mal ein wenig Schlaf nachholen.
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