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  • Day 21

    Mangroven, Höhlen, Strand und Tiere

    November 2, 2022 in Costa Rica ⋅ ⛅ 28 °C

    Schon um halb sechs wurde ich von einem nicht mehr müden Alex geweckt. Da mein Wecker erst zu einer späteren Stunde klingeln sollte, blieb ich hartnäckig, hielt die Augen geschlossen und tat so, als würde ich schlafen. Als ich mich dann erbarmt habe aufzustehen, rief mich mein Papa auf den Balkon: Er hatte zwei Tukane in einem Baum in der Nähe entdeckt. Diese konnte ich zwar fotografieren, allerdings sah man nur den Kopf. Übringens wuseln um unsere Hütte und in der kleinen Hotelanlage auf dem Berg einige Tiere herum: Brüllaffen, Aras (die man nie richtig fotografieren kann), Geckos, Kapuzineräffchen, Skorpione und einige Insekten - davon war eine riesige Costa Ricanische Braunschabe auf Alex Rucksack.
    Heute stand eine Mangroven/Flusssafari auf dem Plan. Ursprünglich wollten wir im Manuel Antonio Nationalpark wandern, jedoch empfahl uns die Besitzerin des Hotels die Bootstour auf der Osa-Halbinsel im Süden, da im man dort die gleichen Tiere sehen könne, wenn nicht sogar mehr. Der Manuel Antonio sei sehr überlaufen und jeder versucht einem etwas zu verkaufen.
    Eine Stunde brauchten wir um nach Sierpe, der gleichnamigen Stadt wie der Fluss, auf dem wir fahren sollten, zu kommen. Sierpe heißt übrigens Schlange. Der Fluss heißt so, da er aus der Luft wie eine aussieht.
    Als wir ankamen konnte es auch gleich schon losgehen. Es war noch ein anderes Pärchen mit uns auf dem Boot. Schon zu Beginn könnten wir ein großes Krokodil entdecken, welches aber, sobald es uns erblickte, unter Wasser verschwand. Während wir auf dem Boot saßen, gespannt, welche Tiere wir als nächstes sehen würden, genossen wir den kühlen Fahrtwind. Zum Glück, war das Boot überdacht, denn die Sonne knallte ohne Erbarmen auf uns herab. Das nutzten natürlich die ganzen verschiedenen Echsen, Leguane und Schlangen zum Sonnenbaden. Endlich sahen wir auch unsere letzte verbleibende Affenart: die Totenkopfäffchen. Als diese uns entdeckten waren sie sehr aufgeregt. Dennoch hat sich eines direkt vor mich hingetraut. Außerdem sahen wir neben den längst erwähnten Tieren verschiedene (Wasser)Vögel, darunter auch wieder den Scharlachroten Ara, eine Schildkröte, Langnasenfledermäuse, Waschbären, Brüllaffen und ein Faultier, das man fast nur erahnen konnte, weil es so weit oben im Baum hing. Die Schlangen, die wir zu sehen bekamen waren im Übrigen einige Boas und eine winzige grüne Schlange, die ich leider nicht richtig vor die Linse bekommen habe.
    Alles in allem hat die Tour uns sehr gut gefallen und wir waren ziemlich traurig, als sie nach drei Stunden zu Ende ging.
    Dafür hatten wir noch einen Tipp vom Hotelbesitzer bekommen: Playa Ventanas. Der Strand liegt auf halbem Wege zurück nach Dominical und ist in Privatbesitz. Links und rechts von Felsen und Ozean begrenzt, gibt es nur eine Zufahrtsstraße, bei welcher man, wie kann es anders sein, wieder einen Fluss passieren muss. Aber nur einen Kleinen. In den Felsen und Bergen gibt es Höhlen, welche man bei Ebbe sogar betreten kann. Auf der Landseite, sowie auf der Ozeanseite gibt es einen Eingang. Das Wasser wird mit tosenden Wellen in den Tunneleingang gespült und hallt unendlich laut und gruselig von den Höhlenwänden zurück. Ein wenig wie die Höhle in Lost sah es aus. Davon gab es zwei nebeneinander.
    Außerdem war der Strand wirklich wieder wunderschön und man konnte ein wenig spazieren gehen. Auch hier musste man wieder einen kleinen Fluss überqueren, Barfuß kein Problem, aber leider hat Alex ein Problem mit dem klebrigen Sand, weswegen er viel lieber mit Turnschuhen über den Strand lief und versuchte von Stein zu Stein zu hopsen.
    Nach unserem schönen Strandausflug beschlossen wir noch in ein kleines Café direkt am Fluss in Dominical zu gehen, das Mono Congo, und dort leckeren Kuchen zu essen. Es gab für uns Schokoladenkuchen, Karottenkuchen und Käsekuchen. Dazu frischen Wassermelonensaft und Kaffee, von welchem Mama und Papa total begeistert sind.
    Anschließend, fuhren wir zum Hotel und jeder ging seinen Beschäftigungen nach: Ich schrieb die ein oder andere Postkarte und unterhielt mich mit den Besitzern Mika und Sid, Mama und Papa wollten schwimmen, aber sie gingen nicht ins Wasser, stattdessen veranstalteten sie ein kleines Fotoshooting auf der wunderschönen Anlage mit atemberaubenden Blick ins Tal und das Meer, und Alex ruhte sich im Zimmer aus. Irgendwann wurde es Zeit fürs Abendessen. Heute gab es asiatische Küche für uns.
    Danach mussten Alex und ich noch zur Bank, das letzte Mal Geld abheben. Dazu fuhren wir meine Eltern ins Hotel und wollten oberhalb wieder drehen. Da es aber extrem dunkel ist und man kaum etwas sieht, landete unser Fahrzeug leider in einem Graben. Dabei hing das linke Hinterrad in der Luft. Nach vorne trauten wir uns nicht, da dort wieder Erde war. Da standen wir nun und schauten Recht dumm. Irgendwann hatten wir die Idee, dass das Hinterrad ja Traktion braucht. Also stieg ich in den Kofferraum, doch die Hoffnung, dass ich schwer genug war und ein Stein das übrige tat zerstäubte sich schnell. Ich hing noch immer in der Luft. Also rannte ich im Dunkeln, auf Skorpione achtend, die 400m nach unten um den Hotelbesitzer Sid aus seinem Zuhause zu holen. Dieser sprang sofort auf und wollte helfen. Gerade als wir aus dem Auto stiegen, kam uns Alex mit dem Auto entgegen. Ihm hatte ein Nachbar, der gegenüber unseres kleinen Unfalls wohnt geholfen. Aufmerksam wurde er übrigens durch das andauernde Bellen seines Hundes - zum Glück. Er musste übrigens ganz nach links einschlagen und tatsächlich vorwärts fahren und dabei nur die Vorderreifen nutzen. Dem Auto ist dabei nichts passiert. Sid meinte im Übrigen, dass das ganz ziemlich oft geschieht und auch ihm schon passiert ist. Letztendlich konnten wir dann doch noch nach Uvita um ein letztes Mal Geld abzuheben.
    Auf den Schock haben wir uns noch ein kleines Imperial Bier gekauft, welches ich gerade noch auf dem Balkon im Liegestuhl trinke, ohne von Moskitos belästigt zu werden. So lässt es sich leben. Das Packen habe ich leider vergessen und da Alex schon schläft, werde ich das am Morgen nachholen müssen.
    Morgen ist dann unser letzter richtiger Tag, wir werden nach San Jose fahren und dort die Stadt besichtigen. So weit der Plan.
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