• Jeep Vulkantour Bromo

    13. November 2024 in Indonesien ⋅ 🌙 22 °C

    Ein Tag mit Höhen und Tiefen.
    Nachdem wir ca. 3 Stunden geschlafen haben, klingelt der Wecker um 23:55. Um 0:15 werden wir von unserem Fahrer abgeholt der uns rauf in den Bromo Tengger Semeru Nationalpark bringen soll. Es ist eine Sunrise Tour mit einem Jeep die uns u.a. auf den äußeren Krater Rand bringt, auf dem man eine spektakuläre Aussicht auf Mount Bromo haben soll; Die Hauptattraktion dieses Ausfluges. Mount Bromo ist ein aktiver Vulkan im
    Osten Javas und einer der bekanntesten und meistbesuchten Vulkane Indonesiens. Er ist 2.329 Meter hoch und Teil des Tengger-Gebirgsmassivs. Der Vulkan ist berühmt für seine beeindruckende Caldera, eine riesige, kraterähnliche Mulde, die durch frühere Vulkanausbrüche entstand. Im Inneren der Caldera befindet sich eine sandige Wüste, die sogenannte “Sea of Sand” (Sandmeer), eine Landschaft, die fast schon außerirdisch wirkt. Mount Bromo ist nach dem Hindu-Gott Brahma benannt, und das Gebiet um den Vulkan hat eine besondere Bedeutung für das hinduistische Tengger-Volk, das in dieser Region lebt.
    Wir sind nicht, nein, so gar nicht ausgeschlafen und die Aussicht auf mehre Stunden Auffahrt macht uns skeptisch ob sich diese Strapazen lohnen werden. Der Wagen mit dem wir abgeholt werden ist total skurril. Es handelt sich um einen orangen Toyota Land Cruiser FJ40, schätzungsweise aus den 70er Jahren. Diese Geländefahrzeuge sind für die Touren so beliebt, weil die Straßen zum Mount Bromo steil, rau und mit losem Vulkanstaub bedeckt sind. Die FJ40-Modelle sind für ihre Robustheit und Geländefähigkeit berühmt. Sie haben starke Motoren und ein einfaches, mechanisches Design, das leicht zu warten ist – besonders wertvoll in Regionen ohne moderne Werkstätten. So wie wir es verstehen sind die Jeeps fast ikonisch und gehören mittlerweile zur Bromo-Erfahrung dazu. Unser Exemplar war jedoch besonders rustikal, keine Anschnaller, lose Kabel ragen aus dem Amaturenbrett raus, der Boden ist staubig, alles quietscht und rattert. Erst geht es durch die Stadt Malang auf eine Anhöhe und zu einem Parkplatz, wo wir aus unerklärlich Gründen eine drei-viertel Stunde warten. Hätten wir dann so früh aufstehen müssen? Naja Egal! Weiter geht’s und langsam wechselt die urbane Umgebung zu einem nebeligen Dschungel. Die Straßen sind eng und voller Schlaglöcher, und es geht stetig bergauf. In der Dunkelheit erleuchten nur die Jeep-Scheinwerfer den Weg, was der Umgebung eine mystische, fast gespenstische Atmosphäre verleiht. Nachdem wir den äußeren Kraterrand passiert haben kommen wir auf die “sea of sand”, eine große Fläche aus Vulkanasche, um uns herum sehen wir die Lichter der anderen Jeeps, die das selbe Ziel haben wie wir. Dann noch mal eine Steigung auf den Berg Penanjakan mit dem berühmten Aussichtspunkt King Kong Hill. Eine unfassbare Menge a Jeeps mit rauchenden Schlöten quetscht sich die Serpentinen hoch. Oben angekommen ist es mittlerweile 3:30 und wir sind sau Müde. Wir schlafen noch eine Runde im einigermaßen warmen Jeep und wandern bei 8 Grad und steifer Briese um 4 Uhr morgens hoch auf den Aussichtspunkt. Es hat sich zum Glück ein bisschen verteilt und die Menge der Touristen ist zwar auffällig aber nicht zu sehr störend. Noch ist ein atemberaubender Sternenhimmel sichtbar und von Bromo Panorama nichts zu erahnen. Das ändert sich jedoch recht schnell, um 4:20 sehen wir die erste Morgenröte. Der rauchende Krater taucht aus einer dichten Wolkendecke auf und wir sind beide hin-und weg. Es wurde uns nicht zu viel versprochen, ein unvergessliches Erlebnis. Die Nebelschwaden ziehen auf und wieder ab, das Micht verändert sich fast sekündlich. Wir schiessen eifrig Photos, entscheiden uns allerdings dagegen mit der Drohne zu fliegen. Die Drohnen der anderen Touristen haben wir als unangenehm empfunden, deren surren die ruhige Morgenatmosphäre stört. Bis 6 Uhr bleiben wir an der Stelle und merken wie es langsam etwas wärmer wird. Der nächste Stopp ist die innere Caldera selber. Es geht also wieder runter auf das Plateau, wo es immer noch ziemlich nebelig ist. Hier an diesem Knotenpunkt macht sich die schiere Menge der Touristen schon eher bemerkbar. Es fällt uns auch auf, dass die Mehrheit der Touristen hier jung ist, ganz entgegen unserer Erfahrung in Nord-Sulawesi wo wir, wenn überhaupt ältere Europäer getroffen haben. Der Fahrer setzt uns ab und wir laufen ca. 2km, vorbei an einem Hindu-Tempel und einige Treppenstufen hoch zum Krater selber. Das war eigentlich sehr machbar, trotzdem scheinen es manche Touristen für nötig zu halten sich auf völlig abgemagerten Pferden nach oben tragen zu lassen. Besonders bei übergewichtigen Menschen hat der Anblick einfach zu geschmerzt. Oben angekommen beobachten wir die aufsteigenden Rauchschwaden und sind beeindruckt von dem Ausblick auf die umliegende Landschaft. Trotz der Besonderheit dieses Ortes sind wir ein bisschen betrübt über die Menge und Art des Tourismus hier. Zu viele Menschen, zu wenig Rücksicht auf Umwelt und Natur. Nach einem weiteren kleinen Stopp machen wir uns auf den Rückweg, der offenlegt was wir heute nacht im dunklen und im Nebel nicht sehen konnten. Die Strasse hoch zum äußeren Krater ist auf einem Gebirgskamm, links und rechts geht es steil bergab, gruselig. Wir schlafen immer mal wieder ein, die Tour hat geschlaucht. Der Rest des Tages dient nur dazu das Hotel zu wechseln und uns auszuruhen. Jetzt sind wir weiter östlich am Fuße des Semeru Vulkans wo wir morgen zwei Wasserfälle besichtigen werden. Die Unterkunft ist einfach aber völlig in Ordnung.
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