Satellite
Show on map
  • Day 55

    Tag 54 & 55

    July 16, 2022 in Norway ⋅ ☁️ 8 °C

    Tag 54 begann spät für mich. Erst gegen halb zwei baute ich mein Zelt ab. Es gab nähmlich starke Regenschauer die ich abwarten wollte. Das klappte auch erstmal. Als ich los ging, war Regenpause. Der Weg war richtig cool. Ich musste dass erste mal über Schneefelder gehen. Die waren manchmal sogar über einem breiten Bach und etwas unterhöhlt und an manchen Stellen abgebrochen. Stellenweise aber noch über 2 Meter dick. Ich habe mich gefreut auf Schnee zu treffen 😁 Im Internet habe ich in der Wegbeschreibung gelesen, dass es in der Nähe eine Höhle gibt zu der man einen Abstecher von etwa einen Kilometer vom Weg machen muss. Ich beschloss zur Höhle zu gehen. Der Weg dorthin war garnicht so einfach. Vorallem die letzten Meter. Man musste über Steine, die zum Teil etwas unter der Wasseroberfläche liegen und sich dabei an der Felswand festhalten um nicht ins Wasser zu fallen. Wenn die Übersetzung korrekt ist lebte dort in früheren Zeiten ein Arzt der Schafe geheilt hat. Der Eingang ist etwas eng, dass man nur gehockt rein kommt. Ich machte eine Essenspause in der Mohidler Höhle. Als ich die Höhle verließ, begann es zu Regnen und der Wind war auch nicht ohne. Eins von beiden ist voll in Ordnung, aber beides zusammen schon anstrengend. Um etwa 9 Uhr Abends baute ich mein Zelt auf ca. 1100 Meter über N.n. auf. Der aktuelle Wetterbericht zeigte 3 Grad Celsius an (gefühlt -2°C) aber in meinem Schlafsack war mir kuschelig warm. Der hat eine Komforttemperatur von -5 bis -10 Grad. Das ist wichtig, dass man bei so einer Tour nachts nicht friert und einen erholsamen Schlaf hat!

    Da ich gestern schon früh schlafen gegangen bin, war ich an Tag 55 schon um 9 Uhr auf den Beinen.
    Der Regen hat aufgehört, zwar war es immer noch stark Windig, aber das war nicht so schlimm. Heute war gutes Wanderwetter mit einem Sonne/Wolken Mix. Wobei ich mittlerweile schon nicht mehr von Wandern sprechen würde, sondern fast schon von Bergsteigen 😅 Nach etwas mehr als einer Stunde kam ich an einer DNT Hütte vorbei und machte dort Frühstückspause. Dort war ein Paar aus Schweden, die wollten auch zum Kjeragbolten und waren gerade dabei zu packen. Ich traf sie später auf dem Weg zum Kjerag wieder. Am Kjerag angekommen waren dort auch schon etwas mehr Menschen, aber nicht so viele wie ich gedacht habe. Scheinbar habe ich einen guten Zeitpunkt erwischt. Ich musste nur ein oder zwei Minuten warten bis ich mich auf den Kjeragbolten stellen konnte um das berühmte Foto zu machen. Der Kjeragbolten ist ein ca. 5 m³ großer Monolith, der in einer Felsspalte 1000 Meter über dem Lysefjord eingeklemmt ist. Auch daneben gab es überall wundervolle Aussichten. Einige kleine Wasserfälle stürzten runter und ich konnte beobachten wie die dicken Wassertropfen nach oben geweht werden, schönes Phänomen. Vom Kjerag springen auch immer wieder Base Jumper. Seit 1994 gab es schon ungefähr 45.000 Sprünge. Hier kann man sich mal ein Paar ansehen:
    https://m.youtube.com/watch?v=A_Kh1y-tjOo
    Verrückt! Einige sind dabei schon verunglückt. Nach dem Kjerag ging es runter auf etwa 600 N.n. Meter zu einem Parkplatz. Der Weg teilweise mühsam und mit Stahlketten zum festhalten abgesichert. Am Parkplatz machte ich noch eine kleine Pause und ging dann auf einer verrückten Straße, die auch noch durch einen Tunnel führt der über einen Kilometer lang ist, runter auf fast Meereshöhe nach Lysebotn.
    Total geschlängelt die Straße. Die Wanderer aus Schweden die ich heute getroffen habe, meinten ich sollte da auf keinen Fall runter gehen, das wäre zu gefährlich. Aber das war es absolut nicht. Drei Autos hielten an un fragten ob sie mich mitnehmen sollen. Voll nett!, aber ich blieb meinem Prinzip treu. Wenn man auf der Karte nah ranzoomt, sieht man die Straße, der GPS Tracker kommt da natürlich nicht mit, weil der nur alle 20-30 Minuten Trackt. Auf dem Weg runter gab es sogar noch einen schönen Wasserfall zu bestaunen. Luftlinie vom Parkplatz runter nach Lysebotn sind gerade einmal 1,5 Km. Auf der Straße jedoch 6,5 Km. In Lysebotn checkte ich den Campingplatz und bezahlte für zwei Nächte, so dass ich Morgen hier meinen Ruhetag mache. Wird auch mal Zeit, der letzte ist glaube ich schon zwei oder sogar drei Wochen her. Am späten Abend machte ich noch Bekanntschaft mit Norman und Phil aus Deutschland, die mich auf ein Bier eingeladen haben. Vielen Dank, war sehr nett mit euch!

    Liebe Grüße, Gena
    Read more