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  • Day 119

    Tag 118 & 119

    September 18, 2022 in Germany ⋅ 🌧 11 °C

    -TAG 118-

    Möchten sie auch eine Traube?, fragt eines der kleinen Mädchen die mitgekommen ist um ihren Eltern beim Trauben lesen zu helfen. Immer mehr Leute kommen an die Hütte und bringen Grillzeug etc. Nach der Arbeit kommt das Vergnügen.

    Vorbei an einer der alten Stein Hütte, die sogenannten Wingerts-Häuschen. Sie dienten dem Winzer damals als Unterschlupf bei schlechtem Wetter, aber auch als Wassersammler. Das Wasser wurde für die "Spretzbröh" benötigt, die zur Schädlingsbekämpfung eingesetzt wurde.

    Ein persönlicher Erstfund direkt am Weg, über den ich mich freue. Ein Leberreischling. Die Konsistenz erinnert an ein saftiges Steak. Ein Schwächeparasit der Fäule im lebenden Holz erzeugt. Das Holz verfärbt sich dabei allmählich braunrot, obwohl der Pilz eigentlich ein Weißfäuleerzeuger ist. Als Forstschädling gilt er aber nicht, weil er nicht so oft vorkommt und für das Zerstörungswerk Jahrzehnte benötigt.

    Mit etwa 860 Einwohnern ist Kaub die kleinste Stadt in Rheinland Pfalz. Interessante Atmosphäre, wenn man so durch die kleinen Gassen schlängelt. Touristen wird auch einiges geboten.

    Da hat wohl jemand seinen Schlafsack vergessen. Vor einer gemütlichen Höhle liegt nähmlich einer.

    Vom Mittelrheintal geht's durch das Tor zum Rheingau zu einer kleinen Bude mitten im Wald. Die Grenzhütte, leider ein bisschen zu spät, denn sie ist schon geschlossen.

    Jemand schon mal einen Weinautomaten gesehen? Schon der dritte der heute auf dem Weg ist. Personalausweis durchschieben, dann öffnet sich die Box. Bezahlt werden kann auf verschiedene Art und Weise.

    Die Idee für den Abend. An einer Burgruine meine Hängematte aufhängen. Doch ein Bauzaun steht davor. Kein unüberwindbares Hinderniss, aber ich lasse es lieber und laufe weiter bis zur nächsten Schutzhütte.

    -TAG 119-

    Die Hexenküche, oder einfach ein Tisch mit verschiedenen Produkten wie Marmelade und Sirup, stehen an einer Schutzhütte herum. Nix für mich dabei. Aber nett.

    Ein Fuchs, der sich nicht aus der Ruhe lassen bringt, dient mir unterwegs als Foto Motiv.

    Nach fast neun Tagen, 251 Kilometern + einigen Umwegen zu Supermärkten, verlasse ich den Rheinsteig in Assmannshausen und laufe ein paar Kilometer direkt am Rhein, neben der Straße, auf einem Fahrradweg bis nach Rüdesheim entlang.

    Auf einem Schild steht "dieser Weg führt nicht nach Rüdesheim". Na das wollen wir doch mal sehen. Zur Not geht's über die Steinpackung direkt am Ufer. Auf meiner Karte sieht es nähmlich so aus als ob er genau dahin führt. Das tut er auch, nur die letzten 200m sind nicht fertig, ist aber kein Problem.

    Das ist der teuerste Fahrradweg des Landes.
    Ganze 64 Millionen Euro für 5,5 Kilometer Strecke
    Der Radweg führt von der hessisch-rheinland-pfälzischen Landesgrenze bei Lorchhausen nach Rüdesheim. Im Dezember 2006 war der erste "symbolische "Spatenstich. Die Gesamtbauzeit sollte acht Jahre dauern.
    Wenn die letzten Meter einmal geschafft sind, wird der Radweg nach Angaben des Bundesverkehrsministeriums 115 Millionen Euro, für insgesamt 11,3 Km gekostet haben. Hahaha 😅

    Ein Schnitzel mit Pommes gibt es nach der Überfahrt mit der Fähre über den Rhein nach Bingen.

    Eine Fahrradfahrerin mit vielen Fahrradtaschen kommt mir entgegen. Ob sie eine lange Tour macht, ist meine Frage. So lerne ich Annabelle kennen, die in Barcelona gestartet und auch schon länger unterwegs ist. Sie macht ein Interview mit mir und stellt mir Fragen über meine Beziehung zur Natur. Ihr Projekt "Mano de obra" befasst sich mit den verschiedenen Perspektiven der Menschen zur Natur. Wenn ich das richtig verstanden habe, setzt sie die Ergebnisse dann auf eine künstlerische Art und Weise um. Hat mich sehr gefreut sie zu treffen!

    Website zum Projekt:

    https://annabelleguimond.wordpress.com/
    https://www.instagram.com/_manodeobra_/
    https://www.instagram.com/annabelleguimondartiste/

    Um etwa 18 Uhr wird in der Jugendherberge eingecheckt um dort die Nacht zu verbringen, den weiteren Wegverlauf zu planen und vorallem die Powerbank mal wieder voll aufzuladen. Schönes Zimmer mit Bad, so ein Luxus!

    Liebe Grüße, Gena
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