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  • Day 287

    Goodbye Neuseeland

    March 25, 2019 in New Zealand ⋅ ☀️ 17 °C

    DAS LAND 🇳🇿
    Wie so viele andere Reisende fasziniert uns in Neuseeland zuerst einmal die abwechslungsreiche und teils spektakuläre Natur. Weiße Dünen und Sandstrände, brühend heiße Geysiere, kegelrunde Vulkane, schneebedeckte Berge, grüne Hügellandschaften, imposante (Glühwürmchen-) Höhlen, türkisblaue Seen, faszinierende Fjorde, tosende Wasserfälle, reißende Flüsse, eiskalte Gletscher, gepflegte Weinberge, wilder Ozean und farnbedeckter Regenwald sind noch nicht einmal alle Highlights, die man hier auf relativ kleiner Fläche sehen kann.

    Obwohl wir beide zum zweiten Mal in Aotearoa waren, hat uns das Land wieder sehr gut gefallen. Die Städte sind nicht der Grund für eine Reise und eher unspektakulär, wobei die kleineren Orte unserer Meinung nach mehr Charme haben als z. B. Auckland und Wellington. Von den beiden gefällt uns Auckland jedoch besser, da es insgesamt etwas gemütlicher und hübscher ist, wobei Wellington das bessere und buntere Nachtleben hat, soweit wir das beurteilen können. Napier an der Ostküste der Nordinsel ist insgesamt eine schöne Stadt, die gerade Kunst- und Architekturfreunden sowie Weinliebhabern gut gefallen dürfte. Wir mochten eigentlich alle kleinen Orte am Wasser, spontan fallen uns Raglan (Westküste) und Taupo mit seinem großen See ein.

    Insgesamt gibt es aber überall Sehenswertes. So werden in- und außerhalb der Städte reichlich Aktivitäten angeboten. Die vielen Aktivitäten und Touren gibt es allerdings nicht gerade geschenkt und 50 NZD p. P. sind da fast nichts. Die Natur anzuschauen ist meistens eine gute Wahl, da es selbst in den Nationalparks keinen grundsätzlichen Eintritt gibt. Lediglich bei Übernachtungen (inkl. Camping) oder benötigtem Transport (z. B. für Ein-Weg-Wanderungen) muss man wieder mit einem Unkostenbeitrag rechnen.

    DIE LEUTE 👨‍👩‍👧‍👦
    Schwer zu sagen… Echte Kiwis zu treffen ist fast genauso schwer wie den gleichnamigen Vogel in der freien Natur zu entdecken, was beinahe unmöglich scheint. Neben den 5 Millionen Einwohnern der Insel tummeln sich nämlich Reisende aus der ganzen Welt im Land und jobben häufig hier. Wir sind wie in Australien auf viele Deutsche und Franzosen gestoßen, aber insgesamt ist es gut durchgemischt und nicht wenige Reisende kommen auch aus englischsprachigen Ländern. Dass es auch einige asiatische, insb. chinesische, Reisende geben muss, merkt man bereits bei der Ankunft am Flughafen, wo die Beschriftungen häufig in Englisch und Chinesisch zu finden sind.

    Jedenfalls sind sowohl die Ur-Kiwis, die Neu-Kiwis, die Wanna-Be-Kiwis als auch die (Noch-) Nicht-Kiwis alle sehr freundlich. Wenn man mal wirklich ins Gespräch kam, haben wir häufig auch Tipps bekommen, die unter den Reisenden aber sowieso gerne ausgetauscht werden. Die trifft man nicht zuletzt in den zahlreich vorhandenen Hostels, von denen manche wirklich hervorragend sind, und wo wir häufig ein Doppelzimmer mit Gemeinschaftsbad buchen konnte. Ein guter Preis-Leistungskompromiss für Paare bzw. generell zwei Reisende.

    MOBILITÄT 🚗⛵🚀
    Zwischen uns beiden haben wir jetzt immerhin drei verschiedene Fortbewegungsmittel in Neuseeland ausprobiert. Dieses Mal hatten wir ein Auto, was von unseren Optionen die günstigste Variante ist. Die Straßen sind gut ausgebaut und aufgrund der vorher bereits genannten guten Auswahl an Unterkünften (in den meisten Orten) kann man auch eher spontan mit dem Auto unterwegs sein. Die Landschaft ist allerdings hügelig und die Straßen häufig kurvig, sodass man nicht selten unter der Geschwindigkeitsbegrenzung bleibt um nicht komplett durchgeschüttelt zu werden. Andere Fahrer sehen das nicht immer genauso und überholen teilweise selbst dann noch, wenn man bereits 10 km/h über dem Limit fährt, da schreckt auch die ein oder andere Kurve nicht ab 😳. Die meiste Zeit ist es allerdings entspannt und die Strecken bieten immer wieder zweispurige Teile, damit sich der Verkehr je nach Geschwindigkeitswunsch neu sortieren kann.

    Eine zweite Möglichkeit, die Sophie schon einmal ausprobiert hat, ist ein Camper. Damit ist man noch flexibler als mit dem Auto, da Abstecher jederzeit möglich und Übernachtungsmöglichkeiten reichlich vorhanden und zum Teil mitten in der Natur sind. Zum Teil sind dafür aber „self-contained“ Fahrzeuge nötig, also z. B. mit eigener Toilette. Die Übernachtungen im Camper sind außerdem sehr günstig oder kostenfrei, was lediglich durch den teureren Mietpreis im Vergleich zum Mietwagen wieder aufgehoben wird. In Städten kommt man mit Auto + Hostel besser zurecht, aber sonst spricht vieles in Neuseeland für das Camping.

    Eine dritte Variante, die Gerald schon einmal ausprobiert haben, ist ein Hop-On-Hop-Off-Bus. Dabei kauft man ein Ticket für eine vorgegebene Strecke mit festen Haltestellen. Zumindest bezogen auf unseren Anbieter kann man auf der Strecke bis zu einem Jahr unbegrenzt häufig reisen, aber immer nur in eine Richtung und den Busplänen folgend. Damit kann man aber so ziemlich alle Hauptpunkte der Insel abdecken und nötigenfalls auf eigene Faust Abstecher unternehmen und später am gleichen oder einem anderen Ort wieder einsteigen. Es scheint das teuerste, aber auch entspannteste Transportmittel zu sein. Man lernt jede Menge andere Reisende kennen, ist aber in der Flexibilität eingeschränkt, da die Reiseroute vorgegeben ist und ohne Zusatzkosten kein Fahrzeug für Ausflüge zur Verfügung steht.

    EINKAUFEN 💰
    Erwartungsgemäß gibt es im Land der Natur und der Schafe sehr viele Läden für Outdoorbekleidung und Produkte aus Merino-Wolle. Ansonsten finden sich viele Touri-Shops mit diversen Sachen, die häufig etwas mit Schlamm (häufig aus Rotorua), Manuka-Honig oder Symbolen mit besonderer Bedeutung für die Maori zu tun haben, meist gefertigt aus neuseeländischem Grünstein (Jade) oder Knochen. Auch Holzschnitzereien finden sich immer wieder.

    Im Supermarkt kamen wir ganz gut zurecht, haben aber wie eigentlich immer bisher etwas mehr Geld ausgeben müssen als in Deutschland. Die Auswahl ist allerdings sehr gut, auch bei frischen Lebensmitteln. Dass es kein richtiges Brot gibt, geschweige denn Vollkornbrot, ist wohl keine Überraschung. Außerdem sind Avocados unverschämt teuer (> 3 EUR/Stk.), was im Vergleich zu Australien besser erklärt, warum ein Avocado-Toast im Café gerne einmal 10 EUR kostet.

    Obwohl das eben bereits genannte Land der Kängurus deutlich bekannter für das Surfen ist, bieten sich auch in Neuseeland einige Gelegenheiten und entsprechend gibt es auch gar nicht wenige Surfshops im ganzen Land. Hier kann man auch die trendigen Long-, Short- und Penny-Boards bekommen, mit denen wir auch einige Leute haben herumflitzen sehen. Wo wir gerade beim Thema sind: Zuletzt sind uns in Auckland auch leihbare E-Tretroller aufgefallen. Wie weitflächig man sie schon für die „letzte Meile“ benutzen kann, können wir aber nicht genau sagen.

    AUSGEHEN 💃🏻🍹
    Die hohe Anzahl an relativ jungen Leuten aus allen Ländern macht das Ausgehen in Neuseeland recht gut möglich. Umso mehr gilt das in größeren Städten, wobei unserer Einschätzung nach Wellington die Hauptstadt des gepflegten Ausgehens zum Essen, Trinken und Feiern ist. Tagsüber finden sich in den meisten Orten reichlich Cafés und Restaurants. Einige Restaurants öffnen allerdings auch erst abends, während manche Bars mit Snackangeboten schon mittags ihre Pforten und Craft-Beer-Zapfhähne öffnen. Kurzum: Es gibt genügend Leute und Örtlichkeiten, um sich zu amüsieren.

    Im Gegensatz zu den westlichen Ländern die wir bisher bereits haben, ist es in den Ländern im Südpazifik nicht üblich, Trinkgeld zu geben. Sehr schonend für die Reisekasse, jedoch zu Anfang etwas ungewohnt. Ab und zu steht an der Kasse trotzdem ein Tip-Jar bereit, welches beim Füttern ein Lächeln auf die Gesichter der Mitarbeiter zaubert.

    HIGHLIGHTS 🎉
    Alles bezogen auf diese Tour:
    Kajak fahren im Abel Tasman Nationalpark, Wanderung über einen Vulkan (Tongariro Crossing), Führung durch Hobbiton, Raglan als entspannter Ort und Wassersportzentrum, Whitewater-Rafting in Rotorua.

    EMPFEHLUNGEN❗
    Wenn wir inkl. der vorherigen Erfahrungen eine Empfehlung für nur eine Insel abgeben müssten, wäre es wohl nach wie vor die Südinsel. Neben dem Abel Tasman, den wir jetzt gesehen haben, faszinieren uns die neuseeländischen Alpen, die Fjorde, die Wanderungen und die Meerestiere insb. vor Kaikoura. Eine Rundreise auf der Südinsel, z. B. von und nach Christchurch ist somit vor allem für Naturliebhaber ein Highlight.

    Auf der Nordinsel gibt es mit Wellington und Auckland die größten Städte und daher etwas mehr Kultur und Geschichte. Als Ausgleich zu den Naturschätzen der Südinsel findet man hier zudem Geysiere und Vulkane sowie nördlich von Auckland lange Sandstrände und -dünen. Wir mochten unsere Tour, die ohne den Abstecher auf die Südinsel grob wie folgt gewesen wäre: Auckland – Coromandel – Rotorua – Taupo – Tongariro – Napier – Wellington – Westküste bis Raglan – Auckland. Auf dem Weg gibt es reichlich zu sehen und man sollte die Tour innerhalb von zwei Wochen bewältigen können. Mehr geht natürlich immer. 😊
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