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  • Day 341

    Sanja Festival

    May 18, 2019 in Japan ⋅ ☀️ 22 °C

    Da dieses Wochenende das Sanja Festival (das bekannteste Shinto-Fest Tokios) am Asakusa (sprich: Asaksa) Schrein in dem gleichnamigen Viertel stattfindet, geht es mit der Metro dorthin. Nachdem man einmal einen groben Überblick der Stadt gewonnen und das Metronetz gesehen hat, wirkt es auch gar nicht mehr so kompliziert. An die meisten Orte kommen wir bisher ohne großen Aufwand mit ein- oder maximal zweimaligem Umsteigen. Das Fest lockt anscheinend sowohl viele Locals als auch Touristen an und wir bekommen einen etwas besseren Eindruck von dichten Menschenmassen, was trotzdem noch nicht schlimm ist. Es gibt unzählige Essenstände mit japanischen (Schnell-) Gerichten, die bei uns weniger bekannt sind wie z. B. eine Art herzhaft und teils mit Nudeln gefüllter, dicker Pfannkuchen. Wir gönnen uns in einem kleinen Matcha-Laden einen Snack aus Stärkewürfeln mit viel Matcha-Pulver (soweit wir verstehen, was wir da essen). Es ist nicht nur ein Klischee, das Tee und insb. Matcha hier eine etwas größere Rolle spielen als bei uns. Vielleicht können wir mehr dazu irgendwann auch in einer klassischen Teezeremonie herausfinden. Zurück zum Fest...

    In der Zuschauermenge werden Gassen gebildet, um die Prozessionen von mobilen Schreinen durchzulassen, die von einer Gruppe von Männern und Frauen auf den Schultern getragen und teils unter einer Art Schlachtruf immer wieder in die Höhe gehalten werden. Es ist ein erstaunlicher Anblick, da die Schreine nicht gerade klein und leicht sind und die geschätzten 40-50 Personen die sie tragen gleichzeitig motiviert und freudig, aber auch ein wenig leidend aussehen. Die Schreine hüpfen so quasi durch die Gegend und weitere Teammitglieder, die wohl auch als Ersatz dienen, schieben die Leute zum Teil noch an oder vor allem seitlich wieder in die Mitte des Weges zurück. Es ist also ein großes Kuddelmuddel.

    Glücklich, dass wir gerade zu dieser Zeit in der Stadt waren, machen wir uns wieder auf den Weg und fahren ein kleines Stück weiter bzw. zurück nach Ueno. Hier gibt es einen großen Park, in dem man die Metropole um sich herum sehr gut vergessen kann, und diverse Museen. Wir entscheiden uns für das Tokyo National Museum mit vielen kulturellen Artefakten und Informationen. Erstaunlicherweise ist es heute sogar kostenlos, wobei auch sonst der Eintritt mit ca. 6 EUR nicht sehr hoch ist. Dafür kann man sich hier bei Interesse einen halben Tag oder länger aufhalten. Vor dem Museum haben wir eine witzige Entdeckung gemacht, hier gibt es Schlösser für Sonnen- bzw. Regenschirme. Wir konzentrieren uns auf den japanischen Teil, in dem es sowohl Kunst als auch kulturell oder religiös (meist buddhistisch) bedeutende Gegenstände zu bestaunen gibt. Besonders spannend finden wir einige unterschiedliche Schmuckstücke der japanischen Schwertschmiedekunst sowieso traditionelle Kleidung und Rüstung der Samurai. Auch Bilder in typischen Stilen sowie Kaligraphie gibt es reichlich zu sehen. Für Kunst- und Kulturliebhaber definitiv eine Empfehlung.

    Vor dem Museum sind heute viele Essensstände aufgebaut und so gönnen wir uns nach der kulturellen Bildung noch ein Bierchen und einen Snack in Form eines mit roten Bohnen gefüllten Teiges vergleichbar mit einem Hefekloß.
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