Germania
Vechta

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Viaggiatori in questo posto
    • Giorno 21

      Schuhbaum und Abschiedsrunde

      19 maggio, Germania ⋅ ☁️ 19 °C

      Da sind wir wieder... Urlaub im Urlaub, wir sind sehr dankbar für diese Möglichkeit. So viel Liebe war da!

      Steffilein, dickes Küsschen.

      Wir haben unheimlich viel gelacht, haben uns Stück für Stück wieder in die Natur "getraut", sind geheilt und haben neu geplant. Ebenso haben wir anständig gegessen (manchmal etwas zu "anständig").

      Wir haben alles Revue passieren lassen. Uns geht es gut, auch wenn es ruhiger um uns war. Das Thema mentale Gesundheit kam in den Tagen stärker bei uns auf.

      Susi:
      Es ist die Veränderung, der Prozess in mir, der so wichtig ist und dennoch Unbehagen mit sich bringt. Weil es neu ist und neue Dinge können erstmal Angst machen. Woher kommt dieses Gefühl? Ich hatte die Tage hier viel Zeit, darüber nachzudenken. Zum einen schätzt mensch die kleinen Dinge mehr, die uns 3 Wochen begleitet haben. Zum anderen ist nun wieder alles griffbereit, was gebraucht wird. Unter anderem hatten wir eine tolle Unterkunft mit einem lieben Menschen, Waschmaschine, fließend Wasser, vertraute Gespräche, Rückzugsmöglichkeiten, Internet, Auto und einen Alltag. Kurz: alles war wieder da mit Ankunft bei Steffi. Zack. Diese Veränderung ist eine neue Erfahrung.
      Wie so oft stellt sich mir die Frage, was wir bzw. ich benötige, um zufrieden zu leben.

      Die Antworten kommen auf unserem Weg. Fakt ist, dass ich beim Pilgern bei mir bin und nicht zu sehr abgelenkt vom Außen. Der Frieden im Kopf unterwegs war eine neue Erfahrung. Meine eigene Übersichtlichkeit und mein Fokus veränderte sich und das ist ok.
      #still in process#

      Fine:
      Ich habe Susi beobachtet: Ihren emotionalen Prozess. Für mich bewegend zu sehen, da ich an diesem Punkt schon einmal war und gut nachvollziehen kann, was es mit einem macht. Pilgern zu gehen und mit dem nötigsten auszukommen, ist nicht nur Reduktion an Dingen, sondern auch eine Minimierung an Gedankenmurks, weil man nicht mehr viel zu bedenken hat außer Essen, Schlafen, Laufen.
      Mir geht es mental anders. Ich habe keine Schwierigkeiten mit der materiellen Veränderung. Allerdings habe ich meinen Murks mit meinem Körper. Ich habe Pläne und Willen im Kopf, was den Weg betrifft. Mein Körper sagt oft etwas anderes. Das ist schwer für mich anzunehmen. Ich bedanke mich dann ironisch bei den Genen, die in mir zusammenkommen. Hüften, Knie, Rücken, Hohlkreuz, Fuß... "Warum nur?", ist die Frage, die mich begleitet. Und ich weiß: Hierin liegt meine Aufgabe! Annehmen. Meinen Körper schätzen lernen, mit allem was er ist. Er trägt und versorgt mich. Das passt in meinem Kopf noch nicht gut zusammen. Körperliche Selbstfürsorge und mentales Sein. Die Theorie ist mir vollkommen bewusst. Doch das "Begreifen" im wörtlichen Sinne braucht noch Zeit. Ohne dieses Begreifen kommt es nicht im Bewusst-Sein an. So ist es übrigens mit allen Dingen, die wir im Leben lernen ;)
      Ich möchte zuversichtlich sein. Mutig auch. Ich nehme mir Zeit.

      Nachtrag:
      Fine ist übrigens mein Kosename in der Familie. Gern möchte ich ihn wieder öfter hören. Deshalb lest ihr diesen jetzt häufiger :)

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      Und weil wir nun die Zeit für die Heilung nutzen, darf eines nicht fehlen: Fines alte Turnschuh haben ausgedient. Seit 2019 tragen sie sie schon durch längere Wanderungen: Via Regia, Lechweg, Einzelwege in Bayern und Leipzig und nun den Braunschweiger Jakobsweg sowie Via Baltika. Die Füße haben gesagt: Es reicht! So soll es sein. In Vechta waren wir alle ein wenig rumbummeln. Schuhe kaufen für Fine. Richtige Wanderschuhe. Da musste bissl tiefer in die Tasche gegriffen werden. Die Auswahl war klein. Aber wir wurden fündig. Steffi spontan auch :D sie ist schließlich die Ersatz-Wanderwoman für Fine.
      Festes Schuhwerk passt. Jetzt hieß es einlaufen. Check.

      Und nun stehen wir vor dem nächsten Abschnitt: morgen geht's wieder auf Tour. Wir haben uns für Stade entschieden. Ein Stück Via Jutlandika. Von Stade über Glücksstadt, Itzehoe und Rendsberg bis Schleswig und dann Oeversee und Flensburg. (Änderungen vorbehalten) Wir halten euch wieder auf dem Laufenden. Freut euch auf Neuigkeiten von den Schnieplys.

      LIEBE GEHT RAUS! ❤️

      Kilometer der vergangenen Woche:
      etwa 30 km
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    • Giorno 14

      Heilung.

      12 maggio, Germania ⋅ ☀️ 16 °C

      Sonntag. Wir haben gut geschlafen. Länger als sonst. Häufig sind wir abends kaputt und manche Knochen schmerzen, schlafen tief und recht gut und wachen morgens regeneriert wieder auf.
      Heute nicht so ganz. Leider.
      Josis Fuß streikt. Normales Abrollen ist nicht zufriedenstellend möglich. Humpeln wird die nächste Konsequenz. Erfahrungsgemäß ist das nisch sooo guuut.

      Na ein Glück, dass wir heute den Bus zum See nach Damme nehmen wollten.
      Alles gepackt, raus in die Sonne, ab zur Bushaltestelle. In 11 Minuten müsste der Bus kommen.

      Wir warten. Wir stellen fest, sonntags fährt hier nüscht, wenn nicht am Vortag bestellt wurde. Na klasse. Nix mit Glück. Was nun?

      Susi reagiert souverän und stellt Möglichkeiten auf. Josi fühlt sich verloren, überfordert. Der scheiss Körper macht häufig nicht, wie sie es sich vorstellt. Tränen fließen.
      *Der Pilgerweg gibt dir, was du brauchst, nicht das, was du willst.*
      Eine Wahrheit, die für Josi nach wie vor eine Übungsaufgabe ist.

      Okay. Wir haben die Möglichkeiten abgewogen und entschieden, Steffi in Vechta zu fragen, ob sie uns abholt und wir unseren geplanten Aufenthalt bei ihr 3 Tage vorziehen können. Sie sagt ja und ist erstaunlicherweise bereits in der Nähe, da sie an den selben See wollte wie wir. Universum? Als müsse es so sein. Weitere Tränen fließen. Traurigkeit, Enttäuschung, Erleichterung, Freude. Gefühle eben, die so aufkommen.

      An manchen Tagen ist es nicht leicht, wenn wir Ziele anvisieren und aufgrund körperlicher Zwickmühlen umplanen müssen. Eigentlich ist unsere Entscheidung sehr gesund. "Eigentlich" ist ein Wörtchen, welches die innere Kritikerin gerne wählt, um uns ein schlechtes Gewissen zu machen. Kennt ihr sie auch?

      "Eigentlich" ist ein Unwort:
      Unangebracht. Unschön. Unerwünscht.
      Da uns Sprache jedoch in einem großen Maße beeinflusst, ist es nicht einfach, solche Unwörter wegzulassen oder die inneren Muster einfach mal so abzustellen bzw. zu transformieren. Es braucht Übung und immer wieder wiederholendes Bewusstmachen und Umformulieren.

      Wir üben es: Wir haben die gesündeste aller Möglichkeiten gewählt, um zu heilen und unsere Reise dann gestärkt fortzusetzen. Unsere Füße tragen uns in die Welt. Sie tragen nicht nur uns, sondern ebenso auch unsere Rucksäcke, unsere Gedanken, unsere Wünsche, unsere Vorstellungen. Und jedes innere Bild wird zu einer Tat, wenn wir daran glauben. Also ist es unsere Aufgabe, die für uns richtigen Bilder zu manifestieren. Gesundheit. Freude. Stärke. Weite. Im Körper. Im Geiste. Im Herzen.

      Steffi hat uns eingesammelt. Mitgefühlt. Wir teilten, was uns bewegt und heilen miteinander. Auf allen drei Ebenen. Das schönste: Wir lachen viel. Wirklich sehr viel. Wir tanzen. Wir blödeln. Wir essen. Wir sind.

      Für die nächsten Tage bleiben wir im Sein. Im Miteinander. Bis es weitergeht... bis dahin bleibt wohl auf und liebt euch ein bisschen mehr.

      LIEBE GEHT RAUS! ❤️

      Heute: 2 km
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    Potresti conoscere questo luogo anche con i seguenti nomi:

    Vechta

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