Ghana
Papao

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Travelers at this place
    • Day 3

      Entspannter Sonntag in Accra

      August 26, 2018 in Ghana ⋅ ⛅ 23 °C

      Der Morgen fing bei mir sehr spirituell an. Während der Großteil noch geschlafen hat, holte mich Aaron um halb neun für den Gottesdienst in seiner Gemeinde ab. Als wir dort ankamen, saßen alle anderen schon in verschiedenen Stuhlkreisen zusammen und haben sich über bestimmte Themen ausgetauscht. Nach ca. 15 Minuten fing der eigentliche Gottesdienst an. Eingeleitet wurde er durch eine Gesangseinlage mit Hauptsänger und Backgroundsängerinnen und einer richtig coolen Band. Die Atmosphäre war unglaublich in der Kirche - seine Stimme war einfach nur wunderschön. Ich bekam richtig Gänsehaut und fühlte mich schon fast der Gemeinde zugehörig. :D Darauf folgte noch viel mehr Gesang und Tanz. Dazwischen kamen immer mal fünf minütige Predigten. Dann war auch schon eine volle Stunde vergangen. Für die Kirchenspende sind wir alle nacheinander nach vorne gegangen und haben uns wieder auf unsere Plätze gesetzt. Danach folgte aber wirklich die richtige Predigt. Und die war sehr langatmig für mich, da ich außer "Halleluja", "Praise the Lord", "Trust in Jesus" und "Amen" leider nicht viel verstanden habe. Trotzdem merkte ich aber wie ich manchmal mit dem Kopf mit nickte, wenn das alle gemacht haben. :D Mein kleiner Schockmoment in der Kirche war, als alle, die das erste Mal beim Gottesdienst mitmachten, aufstehen mussten und sich vorstellen sollten. Aber auch das habe ich überlebt. Zu einem späteren Zeitpunkt wurden wir nach vorne geholt, damit uns alle segnen und durch Umarmungen begrüßen konnten. Alle Neuankömmlinge wurden sehr herzlich in die Gemeinde aufgenommen. Ich bekam sogar als Geschenk ein leckeres Ingwergetränk und ein Sandwich, die mein Leben retteten. Der Gottesdienst ging insgesamt drei Stunden lang, worauf ich nicht vorbereitet war. In Deutschland geht ein Gottesdienst maximal eine Stunde oder? Jetzt weiß ich ungefähr wie sich Aenno und Doro beim indonesischen Gottesdienst gefühlt haben. :D Ich war echt froh, dass mich Aaron mitgenommen hat. Super lieb! :) Denn heute habe ich für mein Gefühl den ghanaischsten Tag erlebt, seitdem ich da bin.

      Zu zweit setzten wir uns in ein Trotro, eine Art Minibus, der erst weiterfährt, wenn noch mehr Leute dazusteigen, obwohl er eigentlich schon mit Menschen überladen ist. Ich verstehe das hier alles noch nicht so ganz. Wir holten uns bei KFC einen Eimer Chickenwings und fuhren noch zu seiner Tante, da er kurz in der Apotheke aushelfen musste.

      Im AIESEC Haus haben wir zusammen die Chickenwings gegessen. Nun chillen wir alle. Einige am Tisch, einige auf dem Zimmer, die Jungs spielen natürlich FIFA - was auch sonst. Ich sitze gerade auf einer Matratze mit anderen Mitbewohnern und hören gerade das Lied 'Etana - Wifey'. Hier gesellt sich jeder zu jedem. Das ist echt cool. Wie eine Riesen-WG. :)

      Mit Tanja, Sophia und Martha holte ich mir am Abend Indomie von der Straße. Während die Frau vier Portionen zubereitete, haben wir ein süßes Baby auf dem Arm halten können. Jeder wollte es einmal halten. Der Arme! Nun sitzen alle Mädels am Tisch und essen und gossipen - so wie man das so kennt. Ist wohl überall auf der Welt gleich. :D Wahrscheinlich bleibt der Abend so entspannt und irgendwann geht's auch schon wieder ins Bett. Ich merke, dass ich mich immer wohler hier fühle, weil ich anfange alles hier rumliegen zu lassen. Das sollte ich mir vielleicht wieder lieber abgewöhnen.

      Heutiger Zettel:
      Eine Maori-Weisheit von Dübel: "He ngahuru koiangiangi!" " Ein Frühling verursacht häufige Toilettengänge!" xD Also: Genieße das jeile Essen dort, aber übertreib's nicht (Indonesien)

      Ok Boss!! :D ♡♡♡
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    • Day 3

      Chale Wote Street Art Festival

      August 26, 2018 in Ghana ⋅ ☁️ 25 °C

      Ich bin ziemlich müde und mit Nackenschmerzen in den Tag gestartet. Einige, die den Abend zuvor feiern waren, stürmten nämlich gegen 6:00 Uhr richtig laut ins Zimmer. Ich bin natürlich wach geworden, habe aber versucht weiterzuschlafen. Gegen 9:00 Uhr bin ich aufgestanden und bin durch's Haus gegeistert. Ich setzte mich mit an den Tisch, an dem sich zwei Mädels aus der Elfenbeinküste ihre unechten Haare rausrissen und guckte ihnen dabei zu. Es hat ganz schön lange gedauert, bis alle wach wurden. Mir war richtig langweilig. Deswegen entschied ich mich alleine um die Häuser zu ziehen, da ich auch mega Hunger und Durst hatte. Als die Bewohner das mitgekriegt haben, sind sie plötzlich aufgestanden und wollten mich netterweise begleiten. Die AIESECER aus Ghana sind richtig fürsorglich und achten darauf, dass es einem gut geht. Also bin ich mit Ben, Ekow und Aaron auf Essenssuche gegangen. Wir holten uns Nudeln mit Bohnen und Fleisch von der Straße und eine Avocado. Das war lecker!

      In den nachfolgenden Stunden wurde mega abgegammelt. Immer mehr Leute wurden wach und das "Wohnzimmer" füllte sich. Um 14:00 Uhr war eigentlich Abfahrt zum 'Chale Wote Street Art Festival' im Zentrum Accras geplant. Aber wie die Ghanaer so drauf sind, kann man locker drei Stunden drauf packen. Letztendlich ging es um 17:30 Uhr los. Echt nervig, aber daran muss ich mich wohl auch gewöhnen.

      Auf dem Weg dahin beobachtete ich alles aus dem Taxifenster und ab und zu feierten wir zu viert - John, Sophie und Tanja - im Auto zu ghanaischer Musik. Mit den beiden Mädels aus Bayern verstehe ich mich mittlerweile echt gut. Eine 3/4 Stunde später kamen wir dann endlich an. "Das Festival ist eine alternative Plattform, die Kunst, Musik, Tanz und Performance auf die Straße bringt." Dort angekommen, kam einem einfach nur eine unglaublich große Menschenmasse entgegen - das kann man sich gar nicht vorstellen! Wir haben uns nur durch die Menge gequetscht, damit wir vorwärts kamen. Zwischenzeitlich war es so schlimm, dass man Angst hatte keine Luft mehr zu bekommen. Es waren so viele Eindrücke auf einmal, sodass wir total überfordert waren. Überall laute Musik und dazu ausrastende Ghanaer, die plötzlich alle anfingen in der Menge zu tanzen und zu hüpfen. Eklige, aber auch leckere Gerüche kamen einem entgegen. Als 'Ubruni' - eine nicht ghanaische Person - wirst du ständig von fremden Leuten angefasst. So merkte ich z. B. wie Leute einfach Selfies mit mir machten, mir wurde ständig über Haare und Haut gestreichelt, irgendwann hatte ich plötzlich ein kleines Mädchen an der Hand, die nicht mehr losgelassen hat usw. Und jedes Mal hab' ich einen halben Herzinfarkt bekommen. Zum Ende hin stumpfte ich etwas ab und ließ das alles über mich ergehen und watschelte Arm in Arm mit Soraya und mit meinem Rucksack am Bauch durch die Menge und folgten den anderen. Zwei Mädels von uns haben sogar angefangen zu weinen, weil es ihnen viel zu viel wurde. Tanja wurde sogar das Handy aus der Tasche geklaut ohne, dass sie es bemerkte. :/ Da bin ich heute zum Glück vom Pech verschont geblieben und hatte heute einen ziemlich coolen Tag. :) Leider waren heute drei Mitbewohner ziemlich arm dran. Neben dem geklauten Handy wurde einem Mädel noch im Haus 200$ gestohlen und einer liegt mit Malaria im KH. Ich fühle mich hier dennoch immer wohler. Wahrscheinlich war das nur der erste Schock.

      Eben wollte ich eigentlich nur "Gute Nacht" sagen, aber das ist dann letztendlich zu einer kleinen Tanz-Session mit Aaron & Sorayath geworden. Jetzt liege ich aber wirklich endlich im Bett und möchte schlafen.
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    • Day 16

      Mach's gut, Sorayath.

      September 8, 2018 in Ghana ⋅ 🌧 23 °C

      Der Tag fing umso entspannter an als er den Abend zuvor endete. Ich stand um 7 Uhr auf, um mich fertig zu machen. Immerhin sollte es spätestens um 8:30 Uhr losgehen. Letzendlich ging es erst gegen 9:30 Uhr los. David, der die Fahrt ins Dorf so früh angepeilt hatte, passt sich der ghanaischen Pünktlichkeit sehr gut an - haha. Ich konnte mich also in Ruhe fertig machen. Zu meiner großen Überraschung kam Sorayath mit ins Dorf. Sie wollte sich von den zwei Japanerinnen und gleichzeitig von uns verabschieden, bevor sie diese Woche zurück nach Benin fährt. Ich bin richtig traurig, dass sie fährt. Ich mochte sie echt gerne wie wahrscheinlich jeder aus dem AIESEC Haus. Das wird seltsam, wenn wir am WE zurück nach Accra fahren und sie nicht mehr da ist. Auf dem Dorf blieb sie jedoch nicht lange. Ich glaube, sie hatte die Strecke unterschätzt. Wir unterhielten uns noch ein bisschen, zeigten ihr das Dorf und knipsten ein paar Gruppenfotos zur Erinnerung. Danach musste sie schon wieder los. Max, David und ich begleiteten sie nach Nkawkaw - die nächstgrößere Stadt unseres Dorfes. Wir setzten sie in ein Trotro und verabschiedeten sie dort. :/ 

      Danach blieben wir drei noch in Nkawkaw und gingen in die "Mall". Ich suchte Nagellackentferner - das war nämlich bitter nötig. :D Den hatten sie natürlich nicht mehr da. Ich fragte die Verkäuferin, wo es welchen geben könnte. Ich dachte, sie wolle mir nur den Weg beschreiben. Letztendlich führte sie mich durch Marktstraßen und brachte mich in ein kleines, verstecktes Nagelstudio für eine Pediküre. :D Ich war relativ entspannt, obwohl alle nur auf 'Twi' sprachen und Fotos von mir machten, während ich da saß. Aber ich war nur froh, dass ich die Pflege bekam. 

      Zurück im Dorf passierte nicht mehr sehr viel. Ich beschäftigte mich wie gewöhnlich noch mit den Kindern, wir Interns aßen noch zusammen Abend. Vor'm Schlafengehen gab' es von den Kindern noch mehrere Tanzeinlagen immer wieder zu dem gleichen  Song - AKWAABA von GuitlyBeatz. Das Lied feiern sie hier mega ab. Und echt verrückt zu sehen wie selbst zweijährige Kinder schon diese Dancemoves draufhaben. Das macht echt Spaß zuzuschauen. Ich habe auch schon eine große Sammlung an Videos. Freut euch darauf! :D 

      Den Rest des Abends verkroch ich mich in mein Zimmerchen und checkte Nachrichten ab. Tagsüber ist es nämlich sehr schwierig, da hier ständig was los ist und man auf dem Dorf generell sehr schlechtes bis gar kein Netz hat.
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    • Day 36

      AKWAABA Foundation

      September 28, 2018 in Ghana ⋅ 🌧 25 °C

      Heute ging es für unsere große AIESEC-Truppe nach Jamestown in eine Schule, in der Aufklärungsarbeiten in Bezug auf Körperhygiene geleistet wurden. Dafür war heute die AKWAABA Foundation vor Ort. Die Organisation richtet sich vor allem an Jugendliche und konzentriert sich auf die Förderung von Bildung und Gesundheit. In geschlechtergetrennten Klassenzimmern wurden zum einen die jungen Männer über die korrekte Praktizierung der Mund-, Hand-, Fußhygiene etc. informiert und zum anderen junge Frauen zwischen 11-16 Jahren über ihre Menstruation "aufgeklärt". In der Gesellschaft ist die Periode leider noch ein Tabuthema bzw. Etwas, worüber weder zu Hause noch in der Schule wirklich geredet wird. Aus diesem Grund sind viele Mädels, was deren weiblichen Zyklus angeht, sehr unaufgeklärt und schämen sich teils sogar dafür. Sie setzen eine Woche Schule aus, da sie nicht wissen wie sie damit umgehen sollen. Entweder ist der Scham zu groß, sich Binden zu kaufen oder es fehlt ihnen an finanziellen Mitteln. Ich finde es richtig cool, dass sich junge Teams mit diesem sensiblen Thema auseinandersetzen und verschiedene Schulen dafür aufsuchen. Unvorstellbar für uns, dass Mädels in dem Alter noch so unwissend sind. Die Mädels hatten heute also die beste Gelegenheit alles dazu zu fragen, was sie schon immer darüber wissen wollten. Der Start war ein wenig schwierig, da die Mädels sehr verschlossen waren und sich nicht trauten, etwas zu sagen. Auf die erste Frage "Was ist die Menstraution überhaupt?" sollten die Mädels, die ihre Periode bereits hatten, ihre Erfahrung mit ihren Klassenkameraden teilen. Natürlich meldete sich dazu keine freiwillig. Also erzählte uns die Leaderin des Gesprächs ihre Erfahrung der ersten Periode. Die Mädels hörten gespannt und aufmerksam zu. Die Geschichte lockerte die Runde auf, wodurch die Schüchternheit, Fragen zu stellen, allerdings nicht abgelegt wurde. Aus diesem Grund schlug Melissa vor, die Fragen anonym auf einen Zettel zu schreiben, um diese wiederum für die Allgemeinheit zu beantworten. Generelle Fragen wie "Why do periods happen?", "Is it normal to have periods for two days?" oder etwas speziellere Fragen wie "Is it allowed to play with boys during your periods?" wurden gestellt. Die Fragen wurden so gut es ging von den jungen Frauen der AKWAABA Foundation erklärt - obwohl bei der einen oder anderen Frage etwas gelacht wurde, was ich nicht so gut fand. Nachdem sämtliche Fragen beantwortet wurden, sollten zwei Mädels vor der Klasse vorführen wie man eine Binde in die Unterhose klebt und anschließend sagen wie sie die wieder richtig entfernen und entsorgen. Einem Mädchen hat man angemerkt, dass es ihr total unangenehm war. Das tat mir bisschen leid. Trotzdem sollte sie weiterhin vorne stehen. Die Leaderin brüllte immer wieder in den Raum "Are you shy?", worauf die Mädels im Chor mit "Noo" antworteten. Zum Ende hin verteilten die Teams noch Bindenpackungen. Die Mädels griffen danach und wollten so viele wie möglich mitgehen lassen. Verständlich. In deren Situation hätte ich mir wahrscheinlich auch mehrere gekrallt. 

      Da u. a. einige Mitglieger der AKWAABA Foundation AIESECER waren, hatten wir heute die Möglichkeit, sie bei ihrem Schulbesuch zu begleiten. Außer Zuhören haben wir allerdings nicht viel gemacht, wovon wir am Anfang eigentlich nicht ausgingen. Uns wurde gesagt, dass wir die Mädels aufklären sollen. Dort angekommen, stellten wir mal wieder was anderes fest. Ich fand den Tag trotzdem sehr interessant und bin begeistert, dass es vor Ort so viele Freiwillige gibt und sie sich für den Wandel zu einer besseren Bildung und Gesundheit in Ghana engagieren. 

      https://ensakwaabafoundation.tumblr.com

      Danach gingen wir noch auf den Art Market, der direkt in der Nähe war. Also folgten wir Aaron erneut wie kleine Enten-Kinder ihrer Enten-Mami auf Schritt und Tritt. Das sah ziemlich witzig aus. Auf dem Markt blieben wir jedoch nicht lange. Die Mädels und ich holten uns einige Souvenirs, guckten uns kurz den Strand in der Nähe an - das war's auch schon. 

      Wir hatten eine sehr lange Fahrt vor uns. Deswegen brachen wir bereits gegen späten Nachmittag auf, um David auf jeden Fall noch zum Flughafen begleiten zu können. Am Flughafen angekommen, wollten wir ihn am liebsten gar nicht verabschieden. Wir waren alle ganz schön traurig! Aber es ist gut zu wissen, dass wir uns in Deutschland auf jeden Fall wieder sehen können, was den Abschied etwas erleichterte. :)

      Der Abschied von den Jungs aus Ghana wird bestimmt auch sehr traurig, weil man nicht weiß, ob man sich jemals wieder sehen wird. Aber an den Abschied möchte ich eigentlich noch gar nicht denken. Und außerdem sieht man sich immer zwei Mal im Leben!! :) ♡
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