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  • Jour 11

    Gortys, eine alte römische Stadt

    4 novembre 2017, Grèce ⋅ ⛅ 18 °C

    Eine archäologische Stätte erster Güte ist das alte Gortys. Heute finden sich hier fast ausschließlich römische Ruinen, auch wenn die Gegend schon im Neolithikum besiedelt war und in minoischer Zeit eine größere Rolle gespielt haben dürfte. Einst, um 189 v. Christi, fand Hannibal hier Asyl.
    Zu römischen Zeiten hatte die Stadt über 40.000 Einwohner. Berühmt ist Gortys durch eine in Stein gemeißelte Inschrift, die aus dem fünften Jahrhundert vor Christi stammen dürfte. Die noch existierenden 42 Steinblöcke wurden von den Römern als Wandschmuck verwendet und beinhalten das Stadtrecht von Gortys. Damit handelt es sich um den ältesten europäischen Gesetzestext. Er befasst sich unter anderem mit Straf- und Prozessrecht, mit dem Kauf und der Verpfändung von Grundeigentum, mit Eigentum an Sklaven und mit Familien- und Erbrecht.
    Ein Auszug: „Wenn Mann und Frau sich scheiden, soll sie das Ihrige haben, was sie mitbrachte zu dem Manne, und von dem Ertrage die Hälfte, wenn solcher aus ihrem eigenen Vermögen vorhanden ist, und von dem, was sie erarbeitete, die Hälfte, was es auch ist“.
    Von Gortys ist nur eine kleine Fläche ausgegraben und für Besucher erschlossen. Die Stadt erstreckt sich auf einer großen Fläche, meist zwischen Olivenhainen liegend. Selbst ein längerer Spaziergang erschließt einem die Dimensionen nicht. Die Ausgrabungen dauern seit 1884 an, eine Aufgabe von Generationen, die wohl niemals beendet sein wird.
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