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  • Day 3

    Von Fischern und Füchsen

    August 17, 2023 in Iceland ⋅ 🌧 13 °C

    Ein paar Kilometer weiter liegt die ehemalige Fischereistation Ósvör, heute ein kleines Museum. Zu besichtigen ist eine originalgetreu wieder aufgebaute Fischerhütte - sie entspricht dem Stand von 1890, ein Salzhaus für den Klippfisch, die Trockenhütte und ein Platz, auf dem die Fische getrocknet wurden. Das Ruderboot mit dem sechs Männer auch auf Walfang gingen, liegt am Strand. Ständig bewohnt war dieser Ort nur von 1905 bis 1925. Alles in den Gebäuden ist original, als wären die Männer gerade auf Fang. In einem dieser Häuser wohnten sechs Männer, teilten sich drei Betten und eine Frau. Sie bekochte die Männer, erhielt dafür zwei Prozent des Fangpreises als Lohn. Für die Saison von Januar bis Ende Juni mussten die Männer eine Truhe Lebensmittel mitbringen. Durch die Anlage führt ein alter Fischer in original mit Fischöl imprägnierter Fischerkleidung aus Schafhaut.

    Auf dem Rückweg besuchen wir noch das Polarfuchszentrum in Sudavik. Thema ist das einzige in Island wild vorkommende Landsäugetier, eben den Polarfuchs. Schätzungsweise 7000 davon leben auf der Insel, davon der größte Teil auf den Westfjorden, werden immer noch gejagt. Dies erfolgt heute zum Schutz der Schafe, 1930 entsprach der Preis für ein Fell einem Jahresgehalt. Besonders wertvoll war der seltene Blaufuchs. In dem Zentrum zieht man auch allein aufgefundene Jungtiere auf – derzeit zwei, deren Eltern der Jagd zum Opfer fielen. Die einen schießen, die anderen päppeln sie auf. Nur in dem nördlichsten, unzugänglichen Zipfel, in Hornstrandir, sind sie geschützt. Noch heute halten die meisten Bezirksverwaltungen Fuchsjäger. Es gibt sogar eine Belohnung für erlegte Füchse und der Staat bezahlt eine Abschussprämie für jeden Fuchs.
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