• Werner Götz

Die Karibik, Aruba und Curacao

Rund drei Wochen Karibik pur. Es geht auf die Niederländischen Antillen, zuerst nach Aruba und dann weiter nach Curacao. Okumaya devam et
  • Auf Du und Du mit den Schildkröten

    24 Kasım 2021, Curacao ⋅ ⛅ 28 °C

    Nicht weit weg liegt der Playa Piscada. Hier verkaufen Fischer am frühen Nachmittag traditionell direkt am Strand ihren Fang und nehmen die Fische auch gleich aus. Und schon immer werfen sie die Fischabfälle wieder ins Wasser. Das lockt natürlich zahlreiche Fische an, die die Reste ihrer Artgenossen gerne verspeisen. Und auch Karett-Schildkröten, die sich daran ebenfalls laben. Eine gute Chance die Tiere im Wasser beobachten zu können. Also hin. Und ja, es waren einige da. Einfach einmalig. Doch seht selbst.Okumaya devam et

  • Die Tiefsee ruft

    25 Kasım 2021, Curacao ⋅ ⛅ 27 °C

    Sicherlich einer der Höhepunkte dieser Reise. Und ein Ort, an dem weniger Menschen waren als auf dem Mount Everest. Mithin der zweite derartige Ort für mich. Der erste war bei den Korowai in West Papua und der zweite, jetzt, ist die Tiefsee. Sie fängt ab 200 m an, kein Licht gelangt mehr in diese Tiefen.
    Hinunter geht es in einem Mini-U-Boot, der Substation. Nur einen Meter breit ist die Kapsel, 2,70 m lang, bietet aber Platz für fünf Personen. An Platzangst darf man nicht leiden, übergewichtig auch nicht sein. Sonst passt man gar nicht durch die Luke.
    Eingesetzt wird das U-Boot für touristische Fahrten und die Forschung. Mehrere neue Fischarten und Muscheln hat man auf diesen Fahrten seit 2010 bereits entdeckt, so Tico Christiaan, mein Pilot. Ich hatte das Glück als einziger Gast - mit Tico natürlich - an Bord zu sein.
    Der Aufwand ist schon enorm. Zuerst eine längere Einführung. Sollte der unwahrscheinliche Fall eintreten, dass Tico ausfällt, muss ich in der Lage sein das Boot per Joystick und Druckluft wieder an die Oberfläche zu bringen. Und auch die Kommunikation mit dem Sicherheitsoffizier muss dann bedient werden, der an der Station die Fahrt überwacht. Dabei sind dann noch ein Begleitboot und ein Taucher, der von außen nahe der Oberfläche Bilder von uns macht. Reichen würde das Atemgas für eine Woche zu zweit. Wasser und Nahrung ist auch an Bord. Sprich, sieben Tage würde man bis zu einer Bergung überleben. Wenn alle drei Sicherheitssysteme versagen würden. Mehr als unwahrscheinlich, aber Sicherheit geht eben vor. Das Boot hat übrigens schon über tausend Fahrten gemacht, ohne Probleme und ist vom Germanischen Lloyd zertifiziert. Gebaut wurde das U-Boot in Vancouver, Kostenpunkt 2,6 Millionen Dollar.
    Nach den Aufnahmen nahe der Oberfläche durch den Taucher geht es in die Tiefe. Für normale Sporttaucher endet ein Tauchgang bei 40 m. In 140 Meter Tiefe macht Tico kurz das Licht aus. Das ist die Tiefe, wo sich das letzte bläuliche Schimmern im ewigen Dunkel verliert. Es geht weiter hinab. Eigentlich eine öde Sandwüste hier unten, ab und an ein Fisch, alles wirkt durch die gläserne Halbkugel und die Lichtbrechung unter Wasser sehr klein. Wie eine Miniaturwelt. Ich sehe schwarze Korallen, riesige Hornkorallen und zwei Meter große Schwämme. Auch einige Skorpionfische, ein Oktopus und eine Muräne lassen sich blicken. Zwischendurch geht es an einem alten, gesunkenen Ruderboot vorbei. Generell hat der Mensch auch hier seine Spuren hinterlassen. Immer mal wieder sieht man Plastikflaschen oder Büchsen und weiteren Unrat. Eine Plastikflasche kann ich mit dem Greifer fassen, sie wird später wieder an die Oberfläche gebracht.
    Es ist eng und stickig, man liegt auf dem Bauch, kann sich kaum bewegen. Egal, einfach faszinierend. Alle paar Minuten gibt Tico dem Sicherheitsoffizier Daten durch: Sauerstoffgehalt, Trimmung, Position, Tiefe, Alarmmeldungen (keine) und verschiedenes mehr. Dazwischen erklärt er die Tierwelt hier und allerlei über die Tiefsee und das Leben in der Dunkelheit.
    Wir erreichen die tiefste Stelle, mehr geht heute nicht da die Stromversorgung mit den 40 Akkumulatoren nachlässt. Die sind gut für maximal sieben Stunden Tauchfahrt, es ist heute aber nicht die erste. Und sie halten nur neun Monate, müssen dann komplett ausgetauscht werden. Wir sind auf 854 Fuß Tiefe, rund 261 m. Ausgelegt ist das U-Boot bis 450 m, zugelassen bis 1000 Fuß, 305 m.
    Es geht langsam wieder hoch, zu dem Höhepunkt dieser Fahrt, dem Wrack eines vor 20 Jahren versenkten Frachters, der Stella Maris. Er misst 98 Meter Länge und hat 18 Meter Breite. Eigentlich sollte er für Taucher als Tauchspot und für Korallen und Fische als künstliches Riff dienen und in etwa 30 Meter Tiefe liegen. Nur überlegte er sich es anders und rollte einen Unterwasser-Hang hinunter. Liegt deshalb jetzt auf der Seite in einer Tiefe von rund 140 m. Also unerreichbar für Taucher, nicht aber für ein U-Boot.
    Es ist schon faszinierend, an dem Frachter vorbei zu gleiten, die Schraube starrt in den Himmel, Aufbauten wie Winden und Masten kreuz und quer durcheinander. Alles erobert die Natur zurück, sprich Pflanzen und Tiere, der Rost bildet bizarre Skulpturen. Ein einmaliger Erlebnis.
    Wieder hoch geht es an einer Riffkante entlang, und je höher wir kommen, desto mehr nimmt die Tierwelt zu. Zahlreiche bunte Fische die um Korallen herum schwimmen oder große Fischschwärme lassen sich beobachten. Bis zu einer Wassertiefe von etwa 50 Metern tobt noch das Leben, darunter war es deutlich ruhiger, lebensfeindlicher. Eine eigene Welt. Man fühlt sich wie ein Entdecker, wenn man es natürlich auch nicht ist. Nach zwei Stunden war alles wieder vorbei. Der Rücken dankt´s, der Rest nicht. Jedenfalls ist es ein einmaliges Erlebnis.
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  • Relaxen ist angesagt

    26 Kasım 2021, Curacao ⋅ ⛅ 28 °C

    Heute, am Freitag war es ein ruhiger Tag. Pool und Strand standen im Fokus. Relaxen halt. Natürlich wurde wieder ausgiebig geschnorchelt, solange es noch die Möglichkeit gibt. Und die Unterwasserwelt ist immer wieder spannend, man entdeckt immer wieder was Neues. Und Abends gibt es den Fisch dann auf dem Teller.Okumaya devam et

  • Den Fischen auf der Spur

    27 Kasım 2021, Curacao ⋅ ⛅ 28 °C

    Noch ein klassischer Urlaubstag am Strand. Das Auto blieb wieder stehen, wir hielten uns vor allem auf der Terrasse, im Restaurant und am Strand auf. Eigentlich wollte ich heute einen Taucherkurs machen, für Gerätetaucher. Aber der Gesundheitscheck machte mir einen Strich durch die Rechnung. Durch meinen Herzstillstand von vor zwei Jahren geht ohne medizinisches Gutachten nichts. Ist dem Tauchlehrer zu riskant. Da heute Samstag ist, ist ein ok von einem Arzt nicht zu bekommen. Macht nichts. Das nächste mal hole ich mir das Go (oder No-Go?) vorab von meinem Hausarzt. Den Fragebogen habe ich schon mitbekommen.
    Also wieder geschnorchelt, und es war einfach fantastisch. Etwas weiter draußen im Meer an der Steilkante, wo die Insel zur Tiefsee abfällt, habe ich wunderbare Riffe entdeckt. Zwar muss man für die Aufnahmen dort tiefer tauchen, aber die acht bis zehn Meter schaffe ich auch beim Schnorcheln - ohne ärztliche Freigabe. Hier konnte ich wieder einige wunderbare Videoszenen mit Nahaufnahmen von Fischen machen, ganzen Schwärmen folgen - teilweise mehrere Minuten und schöne Korallen einfangen. Erwischt habe ich auch zwei Hornhechte (vermutlich). Zudem fielen einige Fotos ab, auch wenn heute der Fokus auf Videoaufnahmen lag. War heute eigentlich der beste Schnorcheltag.
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  • Das Auge Curacaos

    28 Kasım 2021, Curacao ⋅ ⛅ 28 °C

    Abgelegen, ganz im westlichen Teil Curacaos und erst nach einigen Kilometern Piste erreichbar ist das Watamula Hole, ein Loch im Boden nahe der Klippen, in dem das Meereswasser rauscht - man nennt es das Auge Curacaos. Hier an der Küste zeigt sich die raue karibische See, das Meer ist keineswegs zahm und lädt nicht zum Baden ein. Kräftige Wellen wogen an die Klippen, die Gischt spritzt meterhoch in die Luft. Der Boden ist sehr scharfkantig, gutes Schuhwerk ist geboten. Zieht sich das Wasser zurück, hört man ein sanftes Rauschen, man vergleicht es mit dem Atem eines Riesen. Der Legende nach ist es der Atem von Mama Baranka, der Mutter Erde. Sie schläft seelenruhing, während um sie herum das Meer tobt.
    Der Name des mystischen Ortes kommt übrigens von einer Mühle, die einst hier stand. Watamula bedeutet auf Papiamentu schlicht Windmühle.
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  • Das Resumee

    28 Kasım 2021, Curacao ⋅ ⛅ 27 °C

    Aruba und Curacao, zwei nahe beieinander liegende Inseln, beide gehören zum niederländischen Reich, sind dennoch sehr unterschiedlich. Die kleinere Arbuba lebt fast ausschließlich vom Tourismus, gefühlt ist die halbe Insel von feinen, weißen Sandstränden umgeben. Ein Paradies für alle Arten von Wassersport, hier leben sehr nette Menschen, gastfreundlich, geprägt von der Kolonialgeschichte. Das Essen ist vorzüglich, das Preisniveau hoch. Karibik pur. Ideal für Menschen, die sich vor allem an und im Wasser aufhalten wollen. Die Insel selber bietet auch einige Sehenswürdigkeiten, deswegen kommt man aber nicht hier her.
    Curacao ist größer, etwas weniger vom Tourismus abhängig. Ist man mit dem Auto auf der Insel unterwegs, fällt schon der erste Unterschied auf. In Aruba fährt man defensiv, hält sich an die Geschwindigkeitsbegrenzungen, ist rücksichtsvoll, alles sehr relaxt. Curacao ist dagegen eher wie Deutschland. An die Geschwindigkeit hält sich hier kaum jemand, es wird gehupt und überholt - auch bei Gegenverkehr, einfädeln lassen gibt es nicht, Ellbogen ist erforderlich.
    Was auch auf den ersten Blick auffällt, die Insel ist viel grüner, überzogen mit Buschwerk und Sukkulenten. Landschaftlich bietet Curacao mehr, Nationalparks mit "Bergen", viele Steilküsten, es gibt einfach viel mehr mögliche Aktivitäten an Land. Und die Menschen sind auch recht freundlich (außer auf der Straße). Auch gibt es wunderbare karibische Strände, die sind jedoch meist in den Steilküsten eingebettet, also deutlich kleiner. Und besonders an den Wochenenden recht voll. Es geht enger zu als in Aruba. Auch zahlt man immer wieder einige Dollar um an die Strände zu kommen, als Tourist, ohne zu wissen was einen erwartet. Das Essen ist meist ebenfalls vorzüglich und etwas günstiger als in Aruba. Auch Curacaos Hauptstadt Willemstad ist attraktiver als Oranjestad auf Aruba, bietet schlicht viel mehr zum Shoppen und museal.
    Für mich das Besondere, Schnorcheln und Tauchen. Hier auf Curacao braucht man eigentlich nur vom Strand los schwimmen und ist sofort an wunderbaren Riffen um die Unterwasserwelt zu erkunden. Auf Aruba ist meist ein Boot erforderlich, dass einen herausbringt. Dafür sind auf Aruba andere Wassersportarten einfacher zu realisieren.
    Egal, Aruba und Curacao sind beide eine Reise wert. Relaxen, Erholen, Baden, Wassersport, dafür steht Aruba, Sightseeing, Erkundungstouren und besonders Schnorcheln, dafür steht Curacao. So jedenfalls unsere Erfahrung in drei Wochen, natürlich sehr subjektiv.
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    Gezinin sonu
    30 Kasım 2021