• Die erste 500 km Etappe

    10–16 июл., Канада ⋅ ☁️ 16 °C

    In meiner Planung habe ich einerseits aus Mangel an Unterkünften und andererseits aus Mangel von etwas Interessanten 2 Etappen mit jeweils 500 km einkalkuliert. Ich schaffe so in 2 Tagen 1000 km.

    Ich wache um 5:00 Uhr auf. Die Mücken spielen völlig verrückt. Mit einer Hand erschlage ich Mücken, mit der anderen Hand packe ich meine Sachen. Um 6:00 fahre ich los. Bei angenehmen Temperaturen geht es erstmal zur Tankstelle. Das Schild "Limited Service, Check your fuel" nehme ich ernst und tanke randvoll.

    Die Gegend ist abwechslungsreich. Immer wieder gibt es ķleine oder größere Seen. Sandige Gegenden wechseln sich mit felsigen Granitblöcken ab. Man hat immer was zu sehen und bei dem Tempo fährt es sich absolut entspannend.

    Ich habe das Tempo auf knapp 100 erhöht. Das ist hier auch ungefähr das Trucker Tempo. Ich komme gut voran und bin so um 9:00 Uhr in Kenora. Das ist ungefähr die Hälfte der Strecke. Im McDonnalds setzt sich ein ehemaliger Holländer zu mir. Er ist schon 1960 nach Kanada migriert. Im Augenblick fährt mit einem Van durch die Gegend. Er erzählt das viele Motels dicht gemacht haben, weil die Leute jetzt Wohnwagen haben. Viele sollen wohl im Winter damit nach Florida fahren.

    Nach Kenora wird es nur noch unangenehmer. Die Temperaturen steigen Stück für Stück auf 31 Grad, die einspurige Strasse wird zur autobahnähnlichen Strasse mit mehr Verkehr und das Schlimmste ist, dass es flacher wird mit riesigen Feldern links und rechts. Es ist ein wenig wie das Gebiet zwischen Karpaten und Donaudelta in Rumänien.

    Schon seit Lake Superior denke ich darüber nach, wie wohl damals Siedler sich hier fortbewegt haben. Jede Senke zwischen den Hügel ist ein See oder Sumpf. Der Wald ist extrem dicht. Alle halbe Meter steht ein kleinerer oder größerer Stamm. Immer wieder gibt es Granitblöcke.
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