• Stürmische Zeiten

    November 23, 2024 in Argentina ⋅ 🌬 7 °C

    Wir sagen Ushuaia Lebe-Wohl und starten die "eigentliche" Panamerikana. Obwohl so ganz stimmt das auch nicht. Mit der Panamerikana wollten die Staaten Süd- und Mittelamerikas in den 30er Jahren eine Strasse schaffen, die alle Hauptstädte der beiden Kontinente verbindet und die die längste Strasse der Welt werden sollte - ein "Leuchtturmprojekt" das der Vormachtstellung der USA und Europas etwas entgegen setzen wollte. Daher beginnt die Panamerikana eigentlich in Buenos Aires und quert Argentinien auf der Ruta 7. Das wäre heute aber nicht spektakulär genug, daher hat man den "Startpunkt" auf das Ende der Ruta 3 gelegt und somit auf den südlichsten Punkt Argentiniens.
    Wie dem auch sei - es geht zurück Richtung Norden. Der Wind wird immer stärker, es wird schwer unsere Madmoiselle in der Spur zu halten. Bei Rio Grande überlässt Vera mir das Steuer. 200 km Fahrtstrecke bei extremen Seiten- und Frontwind ist körperlich anstrengend und erinnert ein wenig an Cartfahren. Bis ich dann die argentinisch-chilenische Grenze erreiche hat der Sturm bis auf über 90 Stundenkilometer zugenommen. Beim Aussteigen weht es uns beinahe aus dem Mobil. Der Grenzübertritt geht schnell. Es ist kaum jemand unterwegs an diesem Samstag Abend, und selbst der Zoll verzichtet auf die obligatorische Inspektion. Was ein Glück dass unser nächster Übernachtungsplatz nur rund 300 m hinter der Grenze liegt. Wir versuchen etwas im Windschatten zu parken, einige kontrollieren ihre Solarpannels auf festen Halt. Wir kämpfen uns zum Haupthaus vor, einem kleinen Fernfahrerlokal. Dort merken wir von dem Sturm nichts mehr. Vera isst, wie die meisten, Guanacko (erinnert etwas an Wildschweinbraten), ich esse einen Lammbraten. Beides köstlich. Als wir gegen 22 Uhr das Lokal verlassen hat der Sturm abgeflaut und wir haben eine erholsame Nacht.
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