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- Day 126
- Thursday, February 27, 2025 at 8:58 AM
- ☁️ 17 °C
- Altitude: 2,451 m
ColombiaValle de Aburrá6°16’49” N 75°30’7” W
Medellin

(HD) Auch wenn der gestrige Eindruck von der zweitgrößten Staft Kolumbiens nicht unbedingt berauschend war - die heutige Stadtführung mit Maria durch diese berüchtigte Stadt interessiert uns. Wer hat nicht schon von Pablo Escobar gehört, dem wohl bekanntesten Drogenboss. Oder vom Medellin-Kartell, in den 80ern der weltweit größte Drogenexporteuer.
Zunächst geht es mit einem Linienbus, den wir gechartert haben, zur Bergstation einer modernen Seilbahn. Hier im Nationalpark erholen sich die Einwohner im tropischen Sommer und genießen die kühlere Luft.
Mit der Seilbahn geht es abwärts zu einer Metrostation. Wir fahren fünf Stationen, dann wechseln wir in einen Bus. Obwohl ich zuerst dachte, auch dies sei ein Linienbus, ist dieser nur für uns.
Wir fahren in die "Comuna 13". Dieses Stadtviertel war, wie andere auch, von Armut geprägt. Wir haben eine örtliche Guide, später erfahren wir dass es 350 davon gibt.🙄
Comuna 13 ist dafür bekannt, dass dieser Stadtteil von Drogengangs kontrolliert wurde. Kinder wurden rekrutiert, als Mutprobe mussten sie Abweichler auf dem Sportplatz exekutieren. Das Viertel war unkontrollierbar. Die kolumbianische Regierung hatte Anfang dieses Jahrhunderts mit sehr fragwürdigen Methoden zweimal "aufgeräumt". Es kamen viele Zivilisten zu Tode, verscharrt wurden sie in einer nahen Bauschuttdeponie. Wir konnten in der Ferne sehen, dass dort Grabungen stattfinden, um die Opfer zu exhumieren. So tragisch das ist - die Bewohner nutzen die Bekanntheit um ihren Stadtteil zu einem Touristen-Hotspot zu wandeln. Tausende drängen durch die Gassen. Überall gibt es Gaststätten, Verkaufsstände, aber auch ganz viele Kunstwerke. Party ist angesagt. Es ist für uns befremdlich, dass das Schicksal des Viertels so kommerzialisiert wird. Aber andererseits finden wir es gut, dass die Menschen nicht aufgeben und etwas machen wollen. Nur dürfen gerade wir Deutsche nicht vergessen, dass die SS vor Jahrzehnten ebenfalls "Säuberungen" durchführte und viele tausend Menschen umbrachte. Geschichte ähnelt sich weltweit.
Weiter geht es in den historischen Stadtkern und zuletzt in ein am Stadtrand liegendes Hotel mit einer vorzüglichen Gastronomie. Ich empfinde das Dreigangmenü als vorgezogenen Geburtstagsessen, zumal es sich bis 18 Uhr hinzieht und dies bedeutet, dass es in Deutschland 0 Uhr ist und ich bereits ein Jahr älter geworden bin. Zeit ist eben doch relativ. Bei Dunkelheit fährt der Bus, nachdem er wieder ewig im Stau stand, mit hohem Tempo zurück in die Berge zum Campingplatz. Das führt dazu dass wir über die Schlaglöcher fliegen, was nach dem guten Essen und dem anstrengenden Tag doch sehr nervt.
Um halb acht kommen wir an, anschließend ist Briefing. Keiner kann sich mehr richtig konzentrieren und die Abstimmung, ob wir die Route nach Cartagena wegen der mehrfachen Verzögerung der Fähre umstellen, endet im Durcheinander. Morgen ist auch noch ein Tag.Read more
TravelerSehr interessanter Bericht. Glückwunsch zu deinem Geburtstag, bleibt beide gesund und viele weitere begeisternde Erlebnisse.
Wie immer sehr interessant,.. [Ellen]