Bowser

Niemand wusste so recht, warum Bowser plötzlich verschwunden war. Nach Jahren vergeblicher Versuche, Prinzessin Peach zu entführen und das Pilzkönigreich zu erobern, hatte er scheinbar genug. Kein Feueratem, kein Kampf gegen Mario – einfach weg.

Was kaum jemand wusste: Bowser hatte sich in einem abgelegenen Ort in Kanada niedergelassen. Der Ort hiess – wie könnte es anders sein – Bowser, British Columbia.

„Endlich ein Ort, der meinen Namen verdient“, grummelte er zufrieden, während er sich in seiner Blockhütte am Rande des Waldes niederließ. Kein Mario, keine Toads, keine Lava-Festungen – nur Berge, Wälder und absolute Ruhe.

Die Bewohner von Bowser, BC, waren anfangs verwundert über den neuen Nachbarn. Ein drei Meter großer, schildkrötenähnlicher Drache mit Stacheln auf dem Rücken war nicht gerade alltäglich. Aber er zahlte seine Steuern pünktlich, half beim Schneeschaufeln und grillte die besten Marshmallows auf seinem Feueratem. Man gewöhnte sich an ihn.

Mit der Zeit wurde er einfach „Big B“ genannt. Kinder liebten ihn – sie glaubten, er sei ein cosplayender Fan. Er las ihnen Märchen vor (natürlich mit sich selbst als tragischem Helden), und einmal im Jahr veranstaltete er das „Bowser Bash“-Festival mit Feuerwerk, Pilzsuppe und einem Hindernisparcours à la Mario Kart.

Doch in stillen Nächten, wenn der Regen auf das Metalldach seiner Hütte trommelte, seufzte Bowser manchmal leise. Vielleicht, nur vielleicht, vermisste er den Trubel.

Dann nahm er seinen Switch, setzte sich in den Sessel – und spielte heimlich Super Mario Odyssey. Natürlich immer als er selbst im Bowser-Modus. Denn auch ein König der Koopas braucht mal Urlaub.Okumaya devam et